StudentInnen in der Stadt
Wo seht ihr euch in 10 Jahren? |
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wesendernacht
am 21.04.10
Oh man ich hab mich wohl noch nicht ausreichend dargestellt, wenn ihr immernoch denkt ich hätte eine soziale Ader...
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lulu87
am 21.04.10
In 10 Jahren bin ich hoffentlich zumindestens mit meinem Studium fertig...
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wesendernacht
am 21.04.10
Na das ist ja mal ein fast unerreichbares Ziel.
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chiwon
am 22.04.10
Also was ich mal an Geld habe ist mir Wurst, ich plane eh nie länger als die nächsten 10 Minuten. Damit komm ich ganz gut zurecht. Auf jeden Fall will ich mal was "sinnvolles" gemacht haben, in Afrika einen Brunnen bauen und wenn es mir gefallen hat bau ich halt noch einen irgendwo anders. Ansonsten arbeite ich einfach meine Noch-zu-tun Liste ab, egal ob nun in 10 Jahren oder 50. Astronaut zu werden könnte jedoch knapp werden, aber im Abspann eines Films aufzutauchen dürfte machbar sein. Zu den Ellenbogen habe ich folgende Auffassung. Wer von Ellenbogengesellschaft redet und das nicht gut findet, täte meiner Meinung nach gut daran diese nicht selbst zu praktizieren. Man trifft damit ja wieder andere und so breitet sich der Krebs aus. "Sich den Gegebenheiten anpassen und das beste daraus zumachen" zieht langfristig keine Änderung nach sich. Wenn einem etwas nicht düngt, dann ist der Status Quo der größte Gegner. Und wenn jemand anfängt andere auszubeuten, weil er selber mal ausgebeutet wurden ist, dann ist das, so denke ich, das Konträrste was man machen kann. Vielleicht hat in 10 Jahren aber auch irgendein Bekloppter die Bombe gezündet, oder es gibt wieder Saurier die uns fressen oder wir platzen einfach alle, weil der Wohlstand einfach zu viel gutes Essen für jeden auf den Tisch bringen wird. Nein, im Ernst, ein was möchte ich ganz bestimmt sein in 10 Jahren - gesund. Denn wenn man sich quälen muss, nichts ausrichten kann u.ä., dann nützen alle Wünsche nichts
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wesendernacht
am 22.04.10
Du planst nicht länger als 10 Min.? Willst dich iwann mal fortpflanzen, wenn ja solltest du dann wahrscheinlich deine Denke ändern. Es ist doch nun aber Fakt, dass man in unserer Gesellschaft nicht all zu weit kommt, wenn man sich stets um andere kümmert. Ja gesund möchte ich auch sein. Aber ich strebe nunmal Stufe 4 und 5 der Bedürfnispyramide an.
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anonym
am 22.04.10
Die oberste Stufe heißt "Selbstverwirklichung" in der Bedürfnispyramide. Ein freies Studium an einer Universität, mit dem Hintergrund des Humboldtschen Bildungsideals und akademischer Freiheit etc sehe ich durch aus als ein Stück weit Selbstverwirklichung an. Selbstverwirklichung ist an und für sich immateriell und nicht einmal im Heuschreckenkapitalismus für Geld käuflich. Zitat:Es ist doch nun aber Fakt, dass man in unserer Gesellschaft nicht all zu weit kommt, wenn man sich stets um andere kümmert. Kommt darauf an, was "weit kommen" ist. Wenn du damit nur das Einkommen meinst, mag das halbwegs stimmen, auch wenn sicher irgendein Gegenbeispiel finden lässt. Richard Stallmann oder Karl Marx sind definitiv bedeutsamere Menschen, die es in meinen Augen auch weiter gebracht haben als irgendein Manager, auch wenn der sicherlich reicher ist.
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wesendernacht
am 22.04.10
Selbstverwirklichung ist doch für jeden was anderes. Und "weit kommen" eben so, möchte halt unabhängig vom Geld sein ,weil ich soviel habe, und nicht nur auf Arbeit gehen, Rechnungen zahlen und betrauern was ich alles möchte, aber nicht haben kann.Und dabei keine Zeit für schönere Dinge haben...
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anonym
am 22.04.10
Aber von dem Geld ist man doch nur abhängig wenn es einem so viel bedeutet. Du willst nicht arbeiten gehen, um Rechnungen zu zahlen und keine Zeit für schöne Dinge zu haben. Aber aus genau dem Grund willst du doch anscheinend Wirtschaftswissenschaften studieren? Aber damit machst du doch genau das … du machst eine Tätigkeit nur um damit später Geld zu verdienen. Dann arbeitest du da eine Weile, um reich zu werden und nicht mehr arbeiten zu müssen. Das ist doch genau das, was du nicht willst. ^^ Ich studiere, weil es Spaß macht im Virtual Reality Labor in 3D durch ein Softwaremodell zu fliegen, es cool ist eigene Software zu schreiben und ähnliches. Und deswegen werde ich auf einmal Arbeit gehen, wen interessiert das Geld dabei. Ich arbeite bei mäßigem Lohn auch mehrere Stunden die Woche für die Universität und bekomme davon nur knapp über die Hälfte der Stunden bezahlt, aber wayne? Und, da ich Kurzgeschichten ja so mag, hier eine schöne von Böll, die wie die Faust aufs Auge passt: Zitat:In einem Hafen an einer westlichen Küste Europas liegt ein ärmlich gekleideter Mann in seinem Fischerboot und döst. Ein schick angezogener Tourist legt eben einen neuen Farbfilm in seinen Fotoapparat, um das idyllische Bild zu fotografieren: blauer Himmel, grüne See mit friedlichen, schneeweißen Wellenkämmen, schwarzes Boot, rote Fischermütze. Klick. Noch einmal: klick, und da aller guten Dinge drei sind und sicher sicher ist, ein drittes Mal: klick. Das spröde, fast feindselige Geräusch weckt den dösenden Fischer, der sich schläfrig aufrichtet, schläfrig nach seiner Zigarettenschachtel angelt. Aber bevor er das Gesuchte gefunden, hat ihm der eifrige Tourist schon eine Schachtel vor die Nase gehalten, ihm die Zigarette nicht gerade in den Mund gesteckt, aber in die Hand gelegt, und ein viertes Klick, das des Feuerzeuges, schließt die eilfertige Höflichkeit ab. Durch jenes kaum messbare, nie nachweisbare Zuviel an flinker Höflichkeit ist eine gereizte Verlegenheit entstanden, die der Tourist – der Landessprache mächtig – durch ein Gespräch zu überbrücken versucht. “Sie werden heute einen guten Fang machen.” Kopfschütteln des Fischers. “Aber man hat mir gesagt, dass das Wetter günstig ist.” Kopfnicken des Fischers. “Sie werden also nicht ausfahren?” Kopfschütteln des Fischers, steigende Nervosität des Touristen. Gewiss liegt ihm das Wohl des ärmlich gekleideten Menschen am Herzen, nagt an ihm die Trauer über die verpasste Gelegenheit. “Oh? Sie fühlen sich nicht wohl?” Endlich geht der Fischer von der Zeichensprache zum wahrhaft gesprochenen Wort über. “Ich fühle mich großartig”, sagt er. “Ich habe mich nie besser gefühlt.” Er steht auf, reckt sich, als wollte er demonstrieren, wie athletisch er gebaut ist. “Ich fühle mich phantastisch.” Der Gesichtsausdruck des Touristen wird immer unglücklicher, er kann die Frage nicht mehr unterdrücken, die ihm sozusagen das Herz zu sprengen droht: “Aber warum fahren Sie dann nicht aus?” Die Antwort kommt prompt und knapp. “Weil ich heute morgen schon ausgefahren bin.” “War der Fang gut?” “Er war so gut, dass ich nicht noch einmal ausfahren brauche, ich habe vier Hummer in meinen Körben gehabt, fast zwei Dutzend Makrelen gefangen.” Der Fischer, endlich erwacht, taut jetzt auf und klopft dem Touristen auf die Schulter. Dessen besorgter Gesichtsausdruck erscheint ihm als ein Ausdruck zwar unangebrachter, doch rührender Kümmernis. “Ich habe sogar für morgen und übermorgen genug!” sagte er, um des Fremden Seele zu erleichtern. “Rauchen Sie eine von meinen?” “Ja, danke.” Zigaretten werden in Münder gesteckt, ein fünftes Klick, der Fremde setzt sich kopfschüttelnd auf den Bootsrand, legt die Kamera aus der Hand, denn er braucht jetzt beide Hände, um seiner Rede Nachdruck zu verleihen. “Ich will mich ja nicht in Ihre persönlichen Angelegenheiten mischen”, sagt er, “aber stellen Sie sich mal vor, Sie führen heute ein zweites, ein drittes, vielleicht sogar ein viertes Mal aus, und Sie würden drei, vier, fünf, vielleicht sogar zehn Dutzend Makrelen fangen. Stellen Sie sich das mal vor!” Der Fischer nickt. “Sie würden”, fährt der Tourist fort, “nicht nur heute, sondern morgen, übermorgen, ja, an jedem günstigen Tag zwei-, dreimal, vielleicht viermal ausfahren – wissen Sie, was geschehen würde?” Der Fischer schüttelt den Kopf. “Sie würden sich in spätestens einem Jahr einen Motor kaufen können, in zwei Jahren ein zweites Boot, in drei oder vier Jahren könnten Sie vielleicht einen kleinen Kutter haben, mit zwei Booten oder dem Kutter würden Sie natürlich viel mehr fangen – eines Tages würden Sie zwei Kutter haben, Sie würden…”, die Begeisterung verschlägt ihm für ein paar Augenblicke die Stimme, “Sie würden ein kleines Kühlhaus bauen, vielleicht eine Räucherei, später eine Marinadenfabrik, mit einem eigenen Hubschrauber rundfliegen, die Fischschwärme ausmachen und Ihren Kuttern per Funk Anweisung geben, sie könnten die Lachsrechte erwerben, ein Fischrestaurant eröffnen, den Hummer ohne Zwischenhändler direkt nach Paris exportieren – und dann…” – wieder verschlägt die Begeisterung dem Fremden die Sprache. Kopfschüttelnd, im tiefsten Herzen betrübt, seiner Urlaubsfreude schon fast verlustig, blickt er auf die friedlich hereinrollende Flut, in der die ungefangenen Fische munter springen. “Und dann”, sagt er, aber wieder verschlägt ihm die Erregung die Sprache. Der Fischer klopft ihm auf den Rücken wie einem Kind, das sich verschluckt hat. “Was dann?”, fragt er leise. “Dann”, sagt der Fremde mit stiller Begeisterung, “dann könnten Sie beruhigt hier im Hafen sitzen, in der Sonne dösen – und auf das herrliche Meer blicken.” “Aber das tu ich ja schon jetzt”, sagt der Fischer, “ich sitze beruhigt am Hafen und döse, nur Ihr Klicken hat mich dabei gestört.” Tatsächlich zog der solcherlei belehrte Tourist nachdenklich von dannen, denn früher hatte er auch einmal geglaubt, er arbeite, um eines Tages einmal nicht mehr arbeiten zu müssen, aber es blieb keine Spur von Mitleid mit dem ärmlich gekleideten Fischer in ihm zurück, nur ein wenig Neid.
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chiwon
am 22.04.10
Ich bin noch nicht in dem (geistlichen) Alter darüber nachzudenken ob ich mich fortpflanze, außerdem kann man das auch innerhalb der nächsten 10 Minuten entscheiden.^^ Zitat:Es ist doch nun aber Fakt, dass man in unserer Gesellschaft nicht all zu weit kommt, wenn man sich stets um andere kümmert. Sehe ich anders. zumindest tue ich gerne Gefallen und freue mich Leuten geholfen zu haben (auch im Zivi, und da gabs sehr viele GrießGrams). Man bekommt immer zurück was man gibtIch bin auch der Meinung, das die Kohle bei einer Arbeit egal ist, solange sie Spass macht. Ich liebe meinen Beruf über alles (bin selbstständiger Designer und verdiene am Rande des Grundeinkommens), wobei freier Künstler noch ne Ecke cooler wäre und man wäre trotzdem nur an der Hartz Grenze wenn man nicht Neo Rauch heißt. Aber egal in solchen Berufen weiß eh jeder der sich darauf einlässt, dass die Bezahlung einen starken Kontrast zum Elan und der Motivation bildet. Allerdings kenne ich die Arbeitswelt schon eine Weile und bin absolut nicht so naiv zu glauben, dass man immer einen geilen Job hat. Ich glaube das unterschätzen viele Studenten, vor allem Geisteswissenschaftler, die Realität kann dir dann nach Abschluss ziemlich brutal in die Fresse hauen, wenn man dann doch Pakete auspacken muss um über die Runden zu kommen. Die wenigsten Studierenden können sich das nicht mal ansatzweise vorstellen, eine 40 Stundenwoche körperlich zu arbeiten
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wesendernacht
am 23.04.10
Also wie schon gesagt, mich kotzt diese elende Armut an. Ich hasse es mir alles nicht leisten zu können, und andere die alles sonst wo hingesteckt bekommen, ohne etwas zu tun, zu beneiden. Nein ich will Wirtschaft studieren um das System besser zu verstehen, um es dann wieder besser nutzen zu können. Ja sicher muss ich erstmal arbeiten, ich bin ja nicht so naiv zu glauben, dass ich morgen, ohne was zu tun, reich und vermögend sein werde. Ich kenne keinen Job der mir Spass macht, bei dem mir also die Bezahlung egal wäre. Ich hatte bisher auch schon einige Jobs und die waren alle die Hölle. Tja das mit dem Geben ist immer so eine Sache, ich gebe meist viel und schaue zu wie andere es dann nehmen, was natürlich nicht heißt, dass ich mich in meinem sozialen Umfeld nicht weiter engagiere.
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