Wikipedia allgegenwärtig, Twitter eine Randerscheinung
95% aller Befragten, also die überwältigende Mehrheit, nutzen Wikipedia für ihre wissenschaftliche Arbeit. Die Studie legt zwar nicht dar, in welchem Umfang dies geschieht und ob das Online-Lexikon etwa eher Stichwortgeber oder inhaltliche Grundlage für die Arbeit ist. Die hohe Nutzung beweist aber, dass der Einfluss der Plattform enorm ist. Danach folgen Content-Sharing- und Clouddienste wie zum Beispiel Dropbox oder Uniturm.de mit 68%. Die wichtigsten Motive der Befragten für die Nutzung sind der praktische Nutzen sowie die Erleichterung und Beschleunigung des Arbeitsalltags. Die Nutzung ist nicht nur auf wissenschaftliche Anwendungen wie Fachwikis oder wissenschaftliche Social Networks wie Academia beschränkt, sondern umfasst auch allgemeine Tools wie Skype oder Youtube.
Für die Wissenschaftskommunikation sind Mailinglisten (39%), Videokonferenzen (33%), Netzwerkplattformen (32%) und Messenger (30%) am wichtigsten. „Normale“ Blogs oder Social Networks wie Facebook spielen für berufliche Zwecke hingegen eine untergeordnete Rolle. Twitter zum Beispiel ist aktuell Gegenstand vieler Forschungsbereiche, beruflich wird es aber nur von 10% der Wissenschaftler genutzt.
Wissenschaftliche Plattformen sind eine Nische
Ein interessantes Ergebnis der Untersuchung ist die weitgehend untergeordnete Rolle spezieller wissenschaftlicher Web 2.0-Anwendung. Die Hälfte der Befragten nutzt sie nicht oder kennt sie gar nicht. Mit dem Begriff „Virtuelle Forschungsumgebung“ können 90% der Befragten überhaupt nichts anfangen. Man verlässt sich also auch in Forschung und Lehre noch weitgehend auf die „üblichen Verdächtigen“.