1. Bei Prüfung durchgefallen - Nimm es nicht zu schwer!
Dieser Punkt mag leichter gesagt, als getan sein, er ist aber sehr wichtig. Wenn du dich jetzt mit Vorwürfen überhäufst oder verzweifelst, werden Prüfungsangst und Prüfungsstress nur befeuert. Also ärgere dich ruhig eine Weile, danach solltest du aber anfangen Pläne zu schmieden, die deine Chancen für den nächsten Versuch verbessern.
Tipp: Das eigene Gehirn lässt sich leichter austricksen, als man allgemein annimmt. Eine Variante ist, sich das Ganze als willkommene Herausforderung einzureden, die man überwinden will. Für die Motivation kann es auch helfen, sich auf die Vorstellung vom Gefühl des „Triumphes“ zu konzentrieren, mit dem man nach der erfolgreichen Prüfung belohnt wird.
2. Informiere dich in deiner Prüfungsordnung und über Wiederholungstermine
Wenn eine Prüfung nicht gut gelaufen ist, solltest du als erstes in Erfahrung bringen, was das für dich bedeutet. Man kann hier natürlich nicht verallgemeinern, je nach Studiengang, Universität und Prüfung, kann es völlig unterschiedliche Konsequenzen haben, eine Prüfung nicht zu schaffen.
Eine Möglichkeit ist, dass es bereits im Voraus festgelegten Wiederholungstermine für die Prüfung gibt. In diesem Fall solltest du schnellstmöglich herausbekommen, wann und wo dieser Wiederholungstermin stattfindet, zum Beispiel direkt beim Prüfer oder online. Oft sind Prüfungs- und Wiederholungstermine auf den Websites von Instituten und Fakultäten ausgeschrieben.
Die andere Möglichkeit ist, dass es eben keine festen Termine für den zweiten oder dritten Versuch gibt. Das kann vor allem bei Hausarbeiten in vielen Studienfächern der Fall sein. In dieser Situation sprichst du dich am besten noch einmal mit dem jeweiligen Dozenten ab.
Der Vorteil hierbei: Wahrscheinlich kann dir hier im Gespräch auch direkt vermittelt werden, was du beim nächsten Versuch anders machen solltest.
3. Analysiere deine Fehler
Es gibt vier Hauptgründe für das Scheitern an einer Prüfung und man sollte, bevor man wieder ins Lernen einsteigt, herausfinden, welcher dieser Gründe bei einem selbst dafür verantwortlich war, dass es nicht geklappt hat.
• Zu wenig gelernt
Hierzu muss man gar nicht viel sagen, es ist nur wichtig, ehrlich zu sich selbst zu sein. Habe ich wirklich zwei Wochen lang gelernt oder habe ich zwar mit dem Buch am Schreibtisch gesessen aber nebenbei eine Serie geguckt?
• Falsch gelernt / Am Thema vorbei gelernt
Man kann auch sehr viel lernen, sich aber mit den falschen Dingen beschäftigen. Wenn ihr der Meinung seid, zeitlich auf jeden Fall genug investiert zu haben, könnte es daran liegen.
Ein Beispiel: Der Autor dieses Artikels ist zweimal durch eine „Lateinkenntnisse“ Prüfung an der Uni gefallen. Beim ersten Mal habe ich einfach nicht genug gelernt, beim zweiten Mal habe ich zwar viel, aber sehr chaotisch (hier ein paar Vokabeln, dann eins der ersten, danach eins der letzten Grammatikthemen) gelernt, anstatt, wie es bei Latein empfehlenswert ist, die einzelnen Konjunktionen, grammatischen Formen etc. separat und konsequent auswendig zu lernen.
Tipp: Man kann (Zumindest wenn es um Klausuren und multiple Choice Tests geht) recht gut feststellen, ob man „falsch“ gelernt hat, wenn man in Prüfungen zwar an vielen Stellen Dinge aus dem Unterricht und der Lernphase wiedererkennt und versteht, aber eben nicht genug, um zu einer Lösung zu kommen. Man versteht zum Beispiel zwar vieles von den Fragen „A“, „B“ und „C“ und könnte zu allen etwas sagen, es reicht aber bei keiner, um die Aufgabe konsequent zu lösen – besser, man kann nur „A“ und „B“ beantworten und weiß von „C“ dafür nichts!
• Verständnisprobleme
Besonders frustrierend ist es, wenn man in Prüfungen grundlegende Verständnisprobleme hat. In diesem Fall fühlt es sich oft an, als gäbe es keine Lösung und auch keine Chance, die Prüfung in Zukunft zu bestehen. Dabei ist grade hier ziemlich eindeutig, was zu tun ist. Man sucht sich jemanden, der diese Verständnisprobleme nicht hat.
An allen Universitäten gibt es schwarze Bretter, wo Studierende in verschiedenen Fachbereichen Nachhilfe anbieten, alternativ kann man jemanden fragen, der im selben Kurs war und keine Probleme mit der Prüfung hatte.
Tipp: Das wichtigste ist hier, Geduld zu haben! Das Verständnis kommt nicht von einem Tag auf den anderen, sondern passiert Schritt für Schritt.
• Prüfungsangst
Eine gewisse Prüfungsangst hat natürlich jeder, der unter Prüfungsstress steht. Solltest du aber merken, dass zum Beispiel vor eine Klausur wirklich dermaßen Angst oder sogar Panik bekommst, dass du dich auf nichts mehr konzentrieren kannst und dir selbst Sachen, die vorher total einfach waren, nicht mehr einfallen, solltest du dir möglicherweise Hilfe suchen zum Prüfungsangst überwinden.
Heute hat praktische jede Universität psychologische Beratungsdienste, mit denen du dich über deine Probleme unterhalten kannst. Eine Prüfungsangst Therapie beanspruchen heute relativ viele studierende. Du solltest dich hier auf jeden Fall nicht schämen, du bist mit solchen Ängsten nicht allein und Angsterkrankungen sind sehr gut therapierbar.
4. Erstelle dir einen Schlachtplan!
Wenn du erfolgreich herausbekommen hast, wieso es bei dieser Prüfung nicht geklappt hat, kannst du dementsprechend einen Lernplan für den nächsten Versuch erstellen. Beim Büffeln gibt es nichts Wichtigeres als die Konsequenz. Und konsequent sein ist leichter, wenn man einen klaren Plan hat.
Das heißt: am besten erstellst du dir einen Stundenplan, der sich auch in seiner Intensität steigert, umso näher die Prüfung rückt. Wenn du es natürlich schon zwei Monate vorher irgendwie einrichten kannst, zwei oder drei Stunden täglich zu investieren, steigen deine Chancen enorm.
Noch zwei Tipps: Vor- und Nachbereitung sind sehr effektive Arten, zu lernen! Ob du Nachhilfe nimmst oder einen Kurs wiederholst: wenn du vorher lernst, nimmst du im Unterricht mehr mit und bist schon im Thema. Wenn du direkt danach lernst, entfällt ebenfalls die „Orientierungsphase“, in der du erstmal sehen musst, an welcher Stelle du anfängst.
5. Endgültig nicht bestanden
Das „worst case“ Szenario: du hast eine Prüfung endgültig nicht bestanden. Auch hier gilt es, Ruhe zu bewahren und sich zu informieren. Die Möglichkeiten sind hier von Uni zu Uni und zwischen den verschiedenen Fachrichtungen unterschiedlich. So kann es sein, dass du Prüfungen auch außeruniversitär noch einmal machen kannst. In einigen Studiengängen kann ein zertifizierter Sprach-Intensivkurs zum Beispiel die Uni Prüfung ersetzen.
Du solltest außerdem unbedingt zur Studienberatung gehen, da man dir hier sagen kann, welche Möglichkeiten dir noch offenstehen. Genauso kann man sich hier darüber informieren, ob es zum Beispiel möglich ist, den Studiengang zu wechseln und sich bereits abgeschlossene Module anerkennen zu lassen. Vielleicht ist es sogar möglich, dass du dasselbe Studium an einer anderen Uni studierst. In der Regel funktioniert das allerdings nur, wenn die verpatzte Prüfung nicht auch Teil des Lehrplans von dem Studiengang ist, zu dem du wechseln willst.
Bildquelle: Vielen Dank an kpgolfpro für das Bild (© kpgolfpro/www.pixabay.com).
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