Der größte Anteil in Deutschland besucht eine Universität. Mit 62,7% sind es fast zwei Drittel der Studenten, die sich an solch einer entsprechenden Einrichtung eingeschrieben haben. Auf Rang zwei landen die Fachhochschulen, wo mit 34,5% etwa jeder dritte Student sein Studium absolviert. Die restlichen 2,8% verteilen sich fast zu gleichen Teilen auf die Verwaltungsfachhochschulen und die Kunsthochschulen, wobei erstere minimal besser abgeschnitten haben.
Die Zahl der Erstsemester geht 2017 zurück
Obwohl die Zahl der Studenten erneut einen Zuwachs zu verzeichnen hat, liegt das nicht an einer Vielzahl begeisterter Erstsemester. Im Vergleich zum Vorjahr hat Deutschland nach Angaben des statistischen Bundesamtes etwa 0,1% weniger Studienanfänger gelistet. Der Wert ist also fast gleich geblieben.Konkret findet sich der größte Rückgang an den Universitäten, wo mit einem Minus von 1,6% etwa 4700 Menschen weniger zum ersten Mal immatrikuliert wurden. An den Kunsthochschulen sind es lediglich knapp 70 Erstsemester weniger, die in der Gesamtstatistik kaum ins Gewicht fallen. Einen Zuwachs dagegen haben die Fachhochschulen mit 0,6 Prozent und die Verwaltungsfachhochschulen mit 24,9% zu verzeichnen, wodurch diese beiden Kategorien für Bildungseinrichtungen etwa 1100 bzw. 3100 Erstsemester mehr verzeichnen konnten.
Frauen holen etwas auf
Es ist allgemein bekannt, dass der Frauenanteil unter den Studierenden niedriger ist als der von den Männern. Dennoch steigt er minimal von Jahr zu Jahr. Dieses Jahr haben wir einen Zuwachs von 2,2% zu verzeichnen, wodurch momentan etwas über 30% der Studenten Frauen sind.Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – kurz MINT – sind Studienfächer, die in der Mehrheit von Männern besucht werden. Nichtsdestotrotz hat sich schon viel getan. Mittlerweile bieten verschiedene Hochschulen und Universitäten so genannte MINT-Programme für Frauen an, um für sie die technischen Studiengänge etwas attraktiver zu gestalten. Der Unterschied ist momentan noch kaum spürbar, da der weibliche Anteil bei den MINT-Fächern seit ein paar Jahren relativ gleichbleibend knapp unter 30% liegt. Trotzdem ist die Zahl gestiegen: Allein im letzten Jahr konnten knapp 11.000 Frauen mehr verzeichnet werden als in dem Jahr davor. Tendenziell wird es auch weiterhin keinen enormen Anstieg geben, aber es ist immerhin ein Anstieg zu verzeichnen.
Zahl der Studenten 2017: Deutschlands Bundesländer im Vergleich
Die Zahl der Studenten hat deutschlandweit einen weiteren Anstieg zu verzeichnen, welcher sich nicht gleichmäßig auf das gesamte Bundesland verteilt. Die folgende Übersicht gibt Aufschluss darüber, in welchem Bundesland wie viele Studenten immatrikuliert sind und wie groß die Veränderung bezüglich der Zahl der Studenten im Vergleich zum Vorjahr ist.Immerhin 13 der 16 Bundesländer haben zumindest einen minimalen Anstieg zu verzeichnen. Spitzenreiter ist Hamburg mit 6,2%, gefolgt von Schleswig-Holstein und Hessen mit 3,9% und Berlin mit 3,8%. Weiterhin ist auffällig, dass die deutlicheren Anstiege eher in der nördlicheren Hälfte Deutschlands zu finden sind.
Die mitteldeutschen Gebiete Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen schneiden nicht so gut ab. Die Zahlen stagnieren bzw. haben einen leichten Rücklauf. Auch in den westlicheren Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz oder dem Saarland gab es kaum merkliche Veränderungen. Insgesamt hat aber kein Bundesland bedeutsame Einbußen erdulden müssen.
Warum steigt die Zahl der Studenten trotz Rückgang der Erstsemester?
In den letzten fünf Jahren ist ein konstanter Anstieg ausländischer Studierender zu beobachten. Im letzten Jahr betrug die Zahl der Studierenden aus dem Ausland etwa 364.500. Dieser Wert entspricht etwa 12,8%. Das bedeutet: Jeder 8. Student kam im letzten Jahr aus dem Ausland und die Tendenz geht in die Richtung, dass es in den nächsten Jahren stetig um die 0,5% mehr werden könnten.Da diese ausländischen Studenten meistens während ihres Studiums bzw. nach dem Bachelor in ihrem Land für den Master nach Deutschland kommen, zählen sie nicht in die Statistik der Erstsemester mit hinein. So kommt es u.a. dazu, dass die Zahl der Studenten im ersten Semester sinkt, die Gesamtanzahl der Studierenden aber leicht steigt. Mit einem Anstieg von 0,5% im Vergleich zum Vorjahr, was rund 20.000 Menschen entspricht, sind sie bereits für knapp die Hälfte des Gesamtanstiegs der Studierendenzahl verantwortlich.
Weitere mögliche Gründe finden sich unter anderem bei Studenten, die länger als ihre Regelstudienzeit studieren oder sich während ihrer beruflichen Tätigkeit dazu entscheiden nach dem Bachelor nun auch noch den Master zu machen.
Bildquellen:
Vielen Dank an nikolayhg (©nikolayhg/www.pixabay.com), Alexas_Fotos (©Alexas_Fotos/www.pixabay.com) und Mapswire (©Mapswire/www.pixabay.com) für die Bilder
Autorin: Kristin Weber
Folgende Artikel könnten dich auch noch interessieren:
Die größten Unistädte Deutschlands
Der Hochschul-Bildungs-Report 2020
Von Generation Y zu Generation Z: Studieren im Wandel
10 Dinge, die du nach dem Studium weißt und vor dem Studium wissen solltest