Der Preis war hoch. Dennoch nahmen ihn einige Hochschulabsolventen in Kauf. 20 000 Euro – so viel sollen sie gezahlt haben, um endlich an den ersehnten Titel zu gelangen. Um einen Doktorvater zu finden, der sie auf dem bevorzugten Themenfeld ohne hinderliches Nachfragen forschen ließ; der vielleicht sogar ein Auge zudrückte, wenn der Abschluss eigentlich nicht gut genug für eine Promotion war. Für dieses „Entgegenkommen“ sollen etwa 100 Professoren fürstlich entlohnt worden sein. Alle nahmen Schmiergeld des dubiosen Instituts für Wissenschaftsberatung aus Bergisch-Gladbach bei Köln entgegen, lautet der Verdacht.
Genaues über die Zahl der getürkten Doktorarbeiten oder Zulassungen im Klüngel-Verfahren ist bisher nicht bekannt. Alle hüllen sich dazu in Schweigen. Auch der Kölner Oberstaatsanwalt Günther Feld, der die Ermittlungen betreut, blieb eisern: „Dazu kann ich momentan nichts sagen. Ebenso wenig werde ich Hochschulorte kommentieren, von denen momentan gesprochen wird“, sagte er dieser Zeitung. Nur soviel ist klar: „West- und Ostdeutschland sind im gleichen Maße von unseren Ermittlungen betroffen.“ Ob aber wirklich in Jena und in Leipzig gemauschelt wurde, blieb unbeantwortet.