Erstmalig wurde eine Zielvereinbarung zwischen der Uni Leipzig und dem Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst zur Förderung der Biotechnologie abgeschlossen. Bis 2013 will das Wissenschaftsministerium zehn Millionen Euro für die Förderung konkreter Projekte aus dem Europäischen Strukturfond für regionale Entwicklung
(EFRE) ausgeben. "Mit den Fördermitteln sollte es gelingen, das Forschungsprofil des BBZ weiter zu schärfen und ein Technologieportal "Wirkstoffe und Zellen als Produkte und Instrumente" zu entwickeln" sagt die Vorstandssprecherin Professor Dr. Andrea Robitzki.
Im Fokus der Zielvereinbarung steht das Thema "THERANOSTIK
- Therapie und Diagnostik der Zukunft mit Spezialisierung, Visualisierung und Miniaturisierung: Wirkstoffe und Zellen als Produkte und Instrumente". Die Koordination des Projektes erfolgt im Biotechnologisch-Biomedizinischen Zentrum. Mit den hier zur Verfügung stehenden Technologielinien und -plattformen können Aufgabenstellungen bearbeitet werden, die sich von herkömmlichen Methoden und bisherigen Technologien unterscheiden. Verstärkt soll Know-how aus der Forschung und Anwendungen von komplexen methodischen Lösungen für Start-up-Unternehmen der Biotechnologie erbracht werden.
"Die Zielvereinbarung bildet Fundament und Voraussetzung für die weitere zielgerichtete Förderung des BBZ an der Universität Leipzig durch das SMWK. Die Zielvereinbarung gibt den Weg frei, dem bislang sehr erfolgreichen Projekt Biotechnologie an der Universität Leipzig durch zusätzliche Fördermittel einen weiteren Schub verleihen zu können" so Staatssekretär Dr. Knut Nevermann, der für das Wissenschaftsministerium die Zielvereinbarung unterzeichnet hat. "Seit der Gründung des BBZ in Leipzig hat sich die wissenschaftliche Wettbewerbsfähigkeit des universitären Teils überaus positiv entwickelt und befindet sich weiter in einer Phase deutlichen Wachstums."
Die Vereinbarung definiert themengebundene Ziele, die bis
2013 zu erreichen sind. Mit der Durchführung von innovativen und kooperativen Verbundprojekten auf folgenden Gebieten soll in diesem Jahr begonnen werden:
• Forschung und Entwicklung und Validierung von Werkzeugen
und Technologien für Hochdurchsatz-Screening / -Diagnostik und rationale Wirkstofffindung
• Entwicklung bioaktiver, intelligenter (Mikro) Implantate
und Zelltransplantate zur Reparatur, Regeneration und Steuerung biologischer Prozesse
• genetische Neuprogrammierung von Zellen, Zelllinien und
Stammzellen zur Behandlung von vererbten oder erworbenen Krankheiten
• Erforschung molekularer Ursachen und Entwicklung von
Therapiestrategien für Infektionskrankheiten und Neurodegenerative Erkrankungen, insbesondere der Alzheimer-Krankheit.
"Mit seiner konsequenten Ausrichtung des BBZ auf die Entwicklung von Technologieplattformen wie Bioanalytik, Protein Engineering, Nanoelektronik und Zelltechnik sowie mit der Sicherung der Finanzierung war das BBZ sehr erfolgreich", lobt Uni-Rektor Professor Dr. Franz Häuser.