1. Frühzeitig kündigen, den Umzug planen & organisieren
Die Planung für einen Wohnungswechsel solltest du keineswegs unterschätzen. Neben der frühzeitigen Kündigung des Mietvertrags (in der Regel 3 Monate vor Auszug!), ist die Organisation am Umzugstag sehr wichtig.
Desto früher du für Umzugshelfer und eine Transportmöglichkeit gesorgt hast, desto angenehmer und stressfreier geht der Umzug vonstatten. Besonders die terminliche Absprache muss am besten schon Wochen vorher feststehen. Nicht jeder ist so spontan und kann auf Hilfsanfragen wenige Tage vor dem Umzug reagieren.
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2. Vor dem Umzug ausmisten & alte Möbelstücke verkaufen
Ein Umzug ist der ideale Moment, um dich deiner alten Klamotten, eingestaubten Bücher und ungeliebten Möbelstücke zu endledigen. Gegenstände, die du vielleicht früher teuer erstanden hast, kannst du online bei eBay verkaufen. Bücher, Spiele, Konsolen oder Handys kriegst du bei rebuy los. Kleidung geht besonders gut bei Kleiderkreisel.
Anzeigen für deine alten Möbel stellst du am besten so früh wie möglich ins Netz. Wohnst du in Ballungsgebieten, melden sich erfahrungsgemäß viele Käufer. Innerhalb ländlicher Wohngebiete wird es schwieriger, seine alten Schmuckstücke los zu werden. Plane genügend Zeit ein, wenn du einen Verkauf planst. Alternativ kannst du bei eBay Kleinanzeigen auch Gegenstände als „zu verschenken“ anbieten. Bei dieser Verkaufsvariante bekommst du zwar kein Geld, musst dich dafür aber nicht um den Transport oder gegebenenfalls die sonstige Entsorgung kümmern – eine besonders schnelle Variante, um alten Krempel los zu werden.
Hast du etwas dazu verdient, kannst du das zusätzliche Geld in neue Anschaffungen investieren oder für einen Umzugstransporter ausgeben.
3. Umzugskisten richtig packen
Beizeiten geht es auch ans Kistenpacken. Doch bevor du dir teure Umzugskartons kaufst, frag am besten deine Freunde und Bekannte, ob jemand noch Kartons im Keller stehen hat, die du dir für deinen Umzug ausleihen kannst. Alternativ kannst du auch einfach im Supermarkt um die Ecke nach Obstkisten fragen, die es für lau gibt.
Beim Packen gilt: Zunächst sollten all die Sachen gepackt werden, die du bis zum Umzugstag nicht mehr brauchst, z.B. (jahreszeitenbedingt) Wintersachen, unbenutztes Geschirr, Deko oder Bücher.
Geschirr, Gläser und andere leicht kaputt gehende Dinge wickelst du in Packpapier ein und verstaust sie in einem Karton, der mit dem Kennzeichen „Vorsicht Glas“ oder ähnlichem versehen wird. Beschrifte alle Kartons mit ihrem späteren Bestimmungsort (Küche, Schlafzimmer etc.), damit deine Umzugshelfer genau wissen, wo welche Kiste am Umzugstag zu platzieren ist. Kurz vor dem Umzug packst du dann deine restlichen Sachen, sodass am großen Tag alles fertig ist.
Achtung: Die Kartons sollten nicht schwerer als 20 kg sein, also nicht alle dicken Wälzer in einen Karton packen, sondern die Bücher auf mehrere Pakete verteilen und die Kartons dann z. B. mit Kleidung auffüllen.
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4. Wohnungsübergabe vorbereiten
Etwa 2 Wochen vor dem Umzugstag solltest du den Wohnungsübergabetermin mit dem neuen und alten Vermieter vereinbaren, wo dann auch die Zählerstände für Strom und Heizung abgelesen werden.
Ist die Wohnung leer und das Umzugsgut sicher im Wagen verstaut, kehrst bzw. wischst du deine alte Wohnung noch einmal durch und prüfst, ob durch den Umzug eventuelle Schäden entstanden sind. Anschließend folgt die Begehung mit deinem Vermieter, bei dem das Übergabeprotokoll ausgefüllt wird und die Zählerstände abgelesen werden. Vergiss nicht, dir eine entsprechende Kopie mit den Zählwerten geben zu lassen.
5. Am Umzugstag einen Zeitplan vorbereiten
Nichts ist schlimmer als ein unorganisierter Umzug. Am besten hast du einen Plan und bestellst deine Umzugshelfer frühzeitig zu deiner alten Wohnung und weist sie ein. Des Weiteren machst du dir Gedanken über die Verpflegung, koordinierst die Ein- und Ausräumung deiner Sachen und stellst sicher, dass alles an seinen richtigen Platz in der Wohnung kommt.
Besonders die Verpflegung ist für dein Team sehr wichtig. Das hebt die Moral und stärkt die Mannschaft, falls viele schwere Gegenstände verräumt werden müssen. Außerdem ist der berühmte Kasten Bier am Ende eines Umzugs eine erwünschte Erfrischung nach der harten Arbeit.
Tipp: In der Wohnung angekommen, richtest du zuerst die Beleuchtung ein. Danach werden wichtige Möbel wie Bett und Sofa aufgestellt. Alles Weitere folgt danach.
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6. An Internet & Telefon denken
Studenten, die bereits öfter umgezogen sind, kennen das Problem. Man ist umgezogen und möchte bei entspannter Musik oder einem Film seine Möbel aufbauen. Nur leider geht das Internet in der Wohnung nicht. Hast du dich nicht um deine vertraglichen Verpflichtungen gekümmert, dann kann sich die Bearbeitung noch einige Zeit hinziehen und du bleibst internettechnisch auf dem Trockenen – ein krasses No-Go.
Informiere dich deswegen rechtzeitig, ob du deinen Vertrag mitnehmen kannst. Gleichzeitig solltest du nachfragen, ob gewisse Arbeiten an deinem neuen Internetanschluss notwendig sind. In den meisten Fällen muss ein Techniker vor Ort bestimmte Einstellungen vornehmen. Für einen reibungslosen Übergang ist es also umso wichtiger, deinen Internet & Telefonanbieter frühzeitig zu informieren. Kann dein Anbieter dir keine Leistungen an deinem neuen Wohnort anbieten, kannst du zumeist problemlos aus deinem Vertrag zurücktreten. An dieser Stelle lohnt sich ein Vergleich mit den möglichen Anbietern, die dir zur Auswahl stehen.
Hinweis: Ziehst du in eine WGund besitzt einen separaten Internetanschluss sollte dieser lieber fristgerecht gekündigt werden. Ansonsten bezahlst du extra Geld für einen Vertrag, der überhaupt nicht genutzt wird. Gegebenenfalls kannst du spezielle Vertragsklauseln für dich nutzen, die einen Rücktritt aus deinem Vertrag erleichtern. Ein Anruf bei deinem Anbieter kann dabei für Klarheit sorgen.
7. Ummeldung nicht vergessen
Frühestens 1-2 Wochen vor dem Umzug solltest du langsam damit beginnen, deine neue Adresse deinen Versicherungen (Haftpflicht-, Hausrat-, Kranken-, Unfallversicherung o. Ä.), deinem BAföG Amt, dem Finanzamt und der GEZ mitzuteilen. Optional kannst du einen Nachsendeauftrag bei der Post stellen. Jedoch ist dieser Schritt nicht unbedingt notwendig und kann mitunter teuer werden. Aus diesem Grund raten wir von einem Nachsendeauftrag ab. Vermeide es einfach wichtige Postsendungen kurz vor deinen Umzugstermin zu legen oder informiere frühzeitig das jeweilige Unternehmen. Bei Bestellungen kann die Lieferadresse häufig auch im Nachhinein geändert werden.
Sehr wichtig: Vergiss nicht die Ummeldung beim Einwohnermeldeamt. Innerhalb von 14 Tagen nach dem Einzug musst du das Amt benachrichtigen. Die Ummeldung kann sich sogar lohnen. In vielen Städten wie z. B. Berlin oder Leipzig gibt es den sogenannten Zuzugsbonus für Studenten. Wenn du dich zum ersten Mal mit dem Hauptwohnsitz in deiner neuen Unistadt anmeldest, bekommst du eine Finanzspritze von der Stadt. Am besten erkundigst du dich direkt beim Einwohnermeldeamt oder wirfst einen Blick auf die Übersicht in unserem Artikel zu Begrüßungsgeld für Studenten.
Wenn du ein Auto besitzt, musst du dieses bei der zuständigen KFZ-Zulassungsstelle ummelden.
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Chronologische Umzug Checkliste & PDF-Ausdruck
Folgende Punkte solltest du nacheinander abarbeiten, damit dein Umzug stressfrei abläuft:
3 Monate vor dem Umzug
- Kündigung der Wohnung oder Nachmieter suchen
2 Monate vor dem Umzug
- Anzeigen für deine alten Möbel, Klamotten und Wertgegenstände online stellen
1 Monat vor dem Umzug
- Umzugshelfer suchen, Termin festlegen
- Sich nach Transportmöglichkeiten erkundigen
- Internet & Telefonanbieter informieren, neue Tarife vergleichen
- Bei neuer eigener Wohnung: Strom, Gasanbieter informieren, Tarife vergleichen
- Neue Einrichtung planen, gegebenenfalls neue Möbel anschaffen (kann auch nach dem Umzug nach und nach geschehen)
- Schäden oder Reparaturen, die notwendig in der Wohnung gemacht werden müssen, durchführen oder durchführen lassen
- Eventuell streichen
2 Wochen vor dem Umzug
- Einen Termin für die Wohnungsübergabe deiner alten Wohnung vereinbaren
- ausmisten, aufräumen beginnen
1-2 Wochen vor dem Umzug
- Kisten packen beginnen
- Online-Bestellungen vermeiden
- Umzugstermin und neue Adresse deinen Versicherungen, BAföG-Amt und anderen mitteilen
3-2 Tage vor dem Umzug
- Packen der Kisten bis auf Alltagsgegenstände abschließen
- Möbelabbau beginnen
- Verpflegung für deine Umzugshelfer kaufen, organisieren
- Plan für den Umzugstag erstellen
- Umzugshelfer erneut informieren über kommenden Umzug, sodass alle auch pünktlich da sind
Abend vor dem Umzug
- Letzte Vorkehrungen treffen, Plan durchgehen, Kisten beschriften
Umzugstag
- Vor dem Umzug Bett auseinander bauen
- Badeutensilien, restliche Gegenstände in Kisten verstauen, die Kisten verschließen sowie beschriften
- Transporter abholen
- Umzugshelfer einweisen und Umzug beginnen
- Verpflegung bereithalten
- Wenn der Übergabetermin am selben Tag wie der Umzug ist, durchfegen und auf Schäden kontrollieren, Wohnung übergeben
Nach dem Umzug
- Zuerst Lampen anbringen und anschließend mit dem Verräumen beginnen
1-2 Wochen nach dem Umzug
- Einwohnermeldeamt informieren, Begrüßungsgeld abholen (KFZ-Ummeldung)
TIPP: Mit einem Klick auf diesen Link kannst du die praktische Umzugs Checkliste downloaden – natürlich kostenlos.
Fazit:
Umziehen ist sicherlich nicht der allerschönste Zeitvertreib, allerdings lohnt sich die Mühe und du kannst dich auf dein schönes neues Zuhause freuen. Zudem lockt natürlich die Einweihungsparty mit all deinen Freunden, Kommilitonen und Umzugshelfern.
Bildquelle: Vielen Dank an Romy1971 für das Titelbild (© Romy1971 / www.pixelio.de).
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