Probleme gibt es in jeder Wohngemeinschaft. Wichtig ist dabei, nicht immer nur den anderen die Schuld in die Schuhe zu schieben sondern gemeinsam eine Lösung zu finden.
Hier die 9 besten Tipps für ein stressfreies WG Leben
1. WG Konstellation
Nach der Schule ziehen viele erstmals in eine neue Stadt zum Studieren. Ist man weg von Zuhause ist der Einzug in eine WG dabei wohl die beliebteste Form der ersten Wohnung. Kein Wunder: Hier kann man neue Leute kennenlernen, zusammen Dinge unternehmen und auch noch wesentlich günstiger wohnen. Damit die neue Wohnsituation sich auch wirklich wie ein Zuhause anfühlt, sollte man sich v.a. mit den anderen Mitbewohnern verstehen. Nimm dir deshalb ruhig Zeit, wenn du eine Wohnung suchst oder ein Zimmer in deiner WG frei geworden ist. Neben gemeinsamen Interessen, ist es dabei auch wichtig gleich abzuklären, welche Vorstellungen jeder von Hygiene, Freizeitgestaltung etc. hat.
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2.Mietvertrag und Kosten
Für ein entspanntes Zusammenleben kann auch der Blick in den Mietvertrag von Vorteil sein. Am besten natürlich bevor man einzieht. Sind z.B. alle Mieter gleichberechtigt oder gibt es einen Hauptmieter? Häufig läuft alles über eine Person. Darunter können gemeinschaftliche Kosten, wie Strom und Internet, aber auch das gesammelte Überweisen der Miete fallen. Richtet deshalb am besten einen Dauerauftrag für alle Kosten ein. So bekommt der Verantwortliche nicht jedes Mal am Anfang des Monats böse Nachrichten vom Vermieter oder muss sogar sein oder ihr Girokonto überziehen. Sich über Geld zu streiten, ist auch in diesem Fall nie erfreulich. Außerdem könnt ihr mit dieser Maßnahme einfach im Überblick behalten, wie viel Geld ihr tatsächlich für andere Dinge zur Verfügung stehen habt.
3. Putzen
Unterschiedliche Vorstellungen von Ordnung und Sauberkeit haben wahrscheinlich das größte Konfliktpotential in einer bunt zusammengewürfelten WG. Wo hört Sauberkeit auf und wo fängt Messietum an? Wenn ihr nicht ein ähnliches Sauberkeitsempfinden habt und dennoch zusammenwohnen bleiben möchtet, kann hier die Devise nur Kompromissbereitschaft heißen. Versucht es mit dem Klassiker, dem Putzplan. Gemeinschaftsräume wie Küche, Bad und Flur sollten jede Woche möglichst einmal gereinigt werden. Am besten ihr nutzt ein rotierendes System, d.h. jeder hat pro Woche einen Bereich für den er zuständig ist. Dieser sollte dann innerhalb eines bestimmten Zeitraums (z.B. Mittwoch-Freitag) sauber gemacht worden sein. Hilfreich hierbei kann ein Aushang in der Küche sein. Eurer Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt: Am besten zuzuordnen sind die Zuständigkeiten mit einer selbstgebastelten Drehscheibe. Jede Pflicht (also z.B. Badputzen, Müll rausbringen etc.) wird auf eine Scheibe geschrieben und ein zweiter, kleinerer Kreis mit euren Namen oder Fotos wird darüber befestigt. So könnt ihr die obere Scheibe jede Woche rotieren lassen und jeder sieht wofür er zuständig ist.
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4.Lautstärke
Morgen steht eine wichtige Prüfung an und ihr müsst lernen, aber eure Mitbewohner feiern lautstark eine Spontanparty mit Musik, massig Leuten, Alkohol und Essen? Sprecht offen miteinander und sagt von vornherein, wann es ungünstig ist die Power der neuen Musikanlage zu testen. Grundsätzlich gilt: je mehr Rücksicht du selbst auf deine Mitbewohner nimmst, desto mehr Rücksicht wird auch auf dich genommen. Am besten guckt ihr von vornerein, ob sich eure Vorstellungen von Work/Life Balance überschneiden. Jemand der sich v.a. dem Studium der Clublandschaft widmet und eine Person die morgens von der Bibliothekarin mit Namen gegrüßt wird, bilden wahrscheinlich keine optimale Wohnkombination.
5.Gemeinschaftsraum
Für ein gutes Zusammenleben ist es wichtig einen gemeinsamen Raum zu schaffen. Egal ob dies tatsächlich ein zusätzliches Wohnzimmer, die gemütliche Wohnküche oder im Sommer der Balkon ist. Schafft einen Platz an dem ihr gemeinsam Sitzen und Quatschen könnt. Am besten gestaltet ihr den Raum zusammen, damit er schön gemütlich ist und jeder sich wohl fühlt. Klebt z.B. Fotos an die Wand von gemeinsamen Ausflügen. Das stärkt das Gemeinschaftsgefühl und erinnert an schöne Zeiten zusammen. Natürlich könnt ihr auch gegenseitig in euren Zimmern zusammen Zeit verbringen. Allerdings läuft man hier Gefahr das evtl. größte und schönste Zimmer und damit auch den darin lebenden Mitbewohner übermäßig zu belasten. In einem Gemeinschaftsraum ist jeder gleich verantwortlich für dreckiges Geschirr etc. Und man kann kommen und gehen wann man will.
6.Einkaufen
In den meisten WGs ist es üblich, dass gemeinschaftlich genutzte Produkte wie Klopapier, Seife, Küchenrolle, Putzmittel, Müllbeutel etc. abwechselnd gekauft werden. Am einfachsten ist es, wenn ihr euch analog zum Putzplan eine Einkaufsliste anlegt, in der gekennzeichnet ist, wer was als nächstes besorgen muss. Oder ihr notiert gemeinschaftliche Ausgaben darauf und macht einmal im Monat/einmal in der Woche einen Kassensturz. Wem das dauernde Auseinanderrechnen zu nervig ist, kann beispielsweise auch etwas mehr Geld auf das Gemeinschaftskonto überweisen (z.B. 3-5 Euro im Monat), mit dem dann anfallende Kosten bezahlt werden. Die eigenen Lebensmittel solltet ihr möglichst selber kaufen und auch immer nur in eurem Kühlschrankfach verstauen, ansonsten geht schnell der Besitzanspruch verloren ;(
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7.Gemeinsame Unternehmungen
Wie hier bereits angemerkt, ist für ein entspanntes WG Leben eine freundschaftliche Basis klar von Vorteil. Wer also nicht in einer reinen Zweck WG enden möchte, sollte häufiger Dinge mit seinen Mitbewohnern unternehmen. Besonders beliebt und unkompliziert ist es gemeinschaftlich zu kochen. Nachdem alle aus ihren Vorlesungen zu Hause eingetrudelt sind, setzt man sich in der Küche zusammen und macht schon mal das erste Bierchen auf. Bei manchen WGs passiert dies automatisch. Sind die Stundenpläne aber extrem unterschiedlich oder der Mitbewohner viel unterwegs, kann man sich auch ruhig gezielt verabreden. Nicht immer muss es nur beim Kochen bleiben. Vielleicht erkundet ihr ja anschließend noch die umliegenden Kneipen zusammen. Auch außerhalb der Wohnung kann man natürlich ab und zu zusammen kommen und z.B. Fußball im Park spielen.
8.Gruppenchats
Gerade in großen WGs sind nicht immer alle Mitbewohner da. Wer nicht ständig hin und her telefonieren möchte, kann deshalb auch hier das Smartphone nutzen. Am stärksten verbreitet sind hier wahrscheinlich WhatsApp, Telegram oder Facebook. Muss samstagabends noch Klopapier besorgt oder das nächste Datum für die WG Party abgesprochen werden, kann man hier einfach und schnell alles abklären.
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9.Besucher
Logisch, dass in jeder WG mal Freunde oder Familie zu Besuch kommen und sich auch hin und wieder ein Übernachtungsgast ankündigt. Wenn bei euch aber ständig Leute ein und ausgehen oder ein Mitbewohner eine WG Party nach der nächsten schmeißt, kommt es schnell zum Zoff. Daher muss auch hier kommuniziert werden. Wer schläft wann und wie lange in der WG?
Fazit
Steckt von Beginn an konkrete WG-Regeln und Sanktionen ab. Wer wieder mal nicht putzt, zahlt den nächsten Kasten für den WG Abend! Bestellt euch lieber gemeinsam eine leckere Pizza anstatt sinnlos zu streiten und macht euch eine gute Zeit zusammen. Gerade im Studentenleben gehören die WG Mitbewohner oft zu den engsten Vertrauten. Dabei hat jeder seine individuellen Vorstellungen und Macken. Deshalb ist Kommunikation das A und O wenn man mit vielen verschiedenen Menschen zusammenwohnt.
Natürlich ist es am besten, wenn man in der WG respektvoll miteinander umgeht und Rücksicht nimmt. Aber auch ein gewisses Maß an Toleranz ist gefragt. Die Vorstellungen von Sauberkeit oder Lautstärke gehen nun mal ab und zu auseinander. Und wenn alles nichts hilft, solltest du vielleicht doch darüber nachdenken, dir eine neue WG oder eine eigene Wohnung zu suchen.
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Bildquelle: Vielen Dank an RyanMcGuire für das Titelbild (© RyanMcGuire/www.pixabay.com).
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