Die Luftqualität in deutschen Vorlesungsräumen – optimales Raumklima?
Wie ist es bestellt um die Luftqualität in den Vorlesungsräumen hierzulande? Nicht so gut, sagen viele Studierende. Und das Fraunhofer Institut für Bauphysik bestätigt diese Aussage in Bezug auf Klassenzimmer in Schulen. Die Studie
zeigt, dass die Arbeitsgeschwindigkeit mit zunehmend sauberer Frischluftmenge um bis zu 15% gesteigert werden kann.
Miserable Luft sowie eine nicht optimale Luftfeuchtigkeit sorgen für ungenügende Konzentrationsfähigkeit, die Merkfähigkeit lässt nach, du kannst viel schlechter Auswendiglernen, wirst müde und bekommst Kopfschmerzen. Für Menschen, die zu Allergien neigen, kann eine schlechte Raumluft auch gesundheitliche Probleme nach sich ziehen.
Woran das liegt, ist schnell erklärt: In den Vorlesungsräumen befinden sich unabhängig vom Fach meistens einfach viel zu viele Personen auf engem Raum. Die Luft wird schnell verbraucht und durch Atmung und Transpiration gelangen Stoffe in die Umgebungsluft, die im wahrsten Sinne des Wortes dicke Luft verursachen. Weiterhin wirken auch Deosprays, Duftstoffe aus Kleidungsstücken und andere Partikel, Viren und Bakterien auf die Luft und verunreinigen diese.
Optimales Raumklima zum Lernen zuhause ist genauso wichtig
Was auf die Uni zutrifft, gilt natürlich auch für die privaten Räume, zum Beispiel wenn Studierende zu Hause lernen oder Online Vorlesungen haben. Auch hier ist es wichtig, für eine gute, saubere Luft und optimale Luftfeuchtigkeit zu sorgen. Studentenzimmer sind häufig muffig und beinhalten verbrauchte Luft anstatt frische. Auch hier sorgen gut durchdachte Fenstersysteme für ein optimales Lüftungskonzept, ohne dass der gesamte Raum sofort auskühlt.
Auf das richtige Lüften und Heizen kommt es an!
Deshalb heißt das Zauberwort für ein gesundes Raumklima zum Lernen: Lüften! Gerade in Räumen, bei denen eine hohe Konzentration erforderlich ist, ist frische Luft essentiell für unser Gehirn und unsere geistige Fitness. Das geht zum einen mit einer eingebauten, automatischen Lüftungsanlage oder aber ganz „altmodisch“ mit Fenstern. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile.
Dabei ist es auch wichtig, je nach Jahreszeit verschieden zu lüften. Im Sommer ist es von Vorteil, die Fenster jeweils morgens und abends für eine halbe Stunde zu öffnen. Danach sollten die Fenster verschlossen und unter Umständen abgedunkelt werden. Im Winter dagegen, wo geheizt wird, kann man tagsüber öfters Stoßlüften, dafür aber kürzer. Da Heizen für eine trockene Luft sorgt, sollte man im Winter außerdem auf ausgleichende Maßnahmen für eine optimale Luftfeuchtigkeit achten, zum Beispiel ein Schälchen mit Wasser auf die Heizung stellen.
Schiebefenster für einfaches und effizientes Lüften
Großflächige Fenster treten vor allem in Gebäuden, wie Schulen oder Universitäten auf. Gerade hier bieten sich Schiebefenster Lösungen als günstige und effektive Maßnahme an. Ganz neue Schiebefenster ermöglichen entweder ein Stoßlüften, indem das Fenster komplett zur Seite geschoben wird oder aber alternativ ein sanftes Lüften, indem das Element durch Betätigen des Hebels nach innen schwingt und es sich dann nur ein paar Millimeter vom Fensterrahmen abhebt.
Das ermöglicht ein einfaches, sanftes Lüften, ohne dass das gesamte Fenster offensteht. Das Schiebefenster ist sogar in dieser Position gesichert und sollte es doch einmal zu einem Einbruch kommen, wird dies von der Versicherung (z.B. der Haftpflichtversicherung) als verriegelt anerkannt.
Was sind ideale Werte für ein optimales Raumklima zum Lernen? Die Temperatur sollte zwischen 20 – 22 Grad Celsius liegen, die Luftfeuchtigkeit sollte Werte zwischen 40 – 60% aufweisen und der Sauerstoffgehalt sollte möglichst hoch sein, wohingegen der CO2-Gehalt möglichst gering sein sollte.
Lüftungsanlagen und Luftreiniger für ein gesundes Raumklima zum Lernen
Die Wirksamkeit von Luftreinigern gilt als bestätigt. Gerade in der kalten Jahreszeit haben Lüftungsanlagen klare Vorteile dem Stoßlüften gegenüber. Manchmal reicht das Lüften zwischen zwei Unterrichtsstunden außerdem nicht aus, um für genügend Luftaustausch zu sorgen. In dem Fall sind spezielle Lüftungsgeräte für die Hochschulen sinnvoll.
Sie verfügen über integrierte Feuchte- und CO2 Sensoren und können somit die verbrauchte Luft ganz einfach gegen frische austauschen. Die Frischluft wird gefiltert und über einen Wärmeüberträger erwärmt. Die neuen Geräte sind so kompakt in der Bauart, dass sie mit einigen Montageschritten ganz einfach im Hörsaal eingebaut werden können.
Lüftungsgeräte sorgen also für frisch und gefilterte Luft trotz geschlossener Fenster im Vorlesungsraum, sie lassen sich kostengünstig und verhältnismäßig schnell einbauen und passen die Luftmengen individuell an die CO2 Konzentration im Raum an.
Luftreiniger hingegen sorgen für eine saubere Luft und befreien die Luft gleichzeitig auch von Viren und Keimen. Das gilt vor allem für Hochleistungs-Luftreiniger und ist nicht nur in Zeiten von Corona ein Vorteil. Sie reduzieren zuverlässig und wirksam die Verweildauer von Aerosolen und Schwebstoffwolken in geschlossenen Räumen. Diese Geräte gibt es beispielsweise bei Otto, MediaMarkt oder Saturn.
Pflanzen verbessern das Raumklima und die Luftfeuchtigkeit
Zu guter Letzt wollen wir noch ein paar Zimmerpflanzen empfehlen, die du dir einfach an deinen Lernort stellen kannst, um dein Raumklima direkt zu verbessern. Doch wieso haben Pflanzen eigentlich einen positiven Einfluss darauf? Zum einen filtern sie Schadstoffe aus der Luft und produzieren Sauerstoff, zum anderen reichern sie die Luft mit Feuchtigkeit an und der Anblick von Pflanzen hat eine stressmindernde, konzentrationsfördernde Wirkung.
Folgende grüne Begleiter erzeugen ein besonders gutes Raumklima:
• Efeu: Pflanze mit höchster luftreinigender Wirkung, immergrün
• Kentia Palme: reinigt Luft von Schadstoffen, produziert überdurchschnittlich viel Sauerstoff
• Säulenkakteen: v.a. gut neben Elektrogeräten, nehmen Elektrosmog auf
• Bogenhanf: filtern Schadstoffe aus Luft, besonders pflegeleicht
• Zyperngras: besonders effektiver Raumbefeuchter, gut für Luftfeuchtigkeit
• Kentia Palme: reinigt Luft von Schadstoffen, produziert überdurchschnittlich viel Sauerstoff
• Säulenkakteen: v.a. gut neben Elektrogeräten, nehmen Elektrosmog auf
• Bogenhanf: filtern Schadstoffe aus Luft, besonders pflegeleicht
• Zyperngras: besonders effektiver Raumbefeuchter, gut für Luftfeuchtigkeit
Aber Vorsicht! Du solltest dir auch nicht zu viele Zimmerpflanzen nach Hause holen, denn sonst ist die Luftfeuchtigkeit zu hoch, was eine Schimmelbildung zur Folge haben kann und sich wiederrum negativ auf das Raumklima auswirkt.
Fazit
In einer gesunden und guten Raumluft lernt es sich einfach am besten und am effektivsten. Auch für die Gesundheit ist ein optimales Raumklima essentiell. Zahlreiche Studien untermauern diesen Effekt, weshalb viele Unis schon auf bessere Belüftungssysteme umsteigen.
Ob das nun neue Fenster, Schiebefenster, Lüftungsanlagen oder Pflanzen sind, das ist im individuellen Fall zu überlegen. Alle Systeme haben Vor- und Nachteile, die es gegeneinander abzuwägen gilt.
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