Was ist ein Werkstudent und wo finde ich Werkstudentenstellen?

Was ist ein Werkstudent und wo finde ich Werkstudentenstellen?
Bereits gegen Ende des 1. Weltkrieges, also vor knapp 100 Jahren, tauchte die Bezeichnung Werkstudent auf. Damals bezeichnete man so Studenten, dich sich den Lebensunterhalt mit zusätzlicher Arbeit im Handwerk oder in Fabriken verdienen mussten. Besonders viele Werkstudenten gab es zur Weimarer Republik, da vor allem Studierenden unter der schlechten wirtschaftlichen Lage zu leiden hatten. Mittlerweile hat sich der Begriff natürlich gewandelt. Werkstudenten sind beliebt und haben einen guten Ruf, vor allem bei großen Unternehmen. Der Ausdruck „Werksstudent“, der auch gern benutzt wird, ist übrigens falsch. Was einen Werkstudenten ausmacht, was euch das bringt und wie umfangreich so eine Stelle ist, klären wir im Folgenden.

Was ist ein Werkstudent: Fachnah und bezahlt



Eine Werkstudententätigkeit unterscheidet sich rein rechtlich nur marginal vom klassischen Studentenjob. Ihr unterschreibt einen Arbeitsvertrag und seid offiziell teilzeitbeschäftigt, genießt das Werkstudentenprivileg, habt also Sozialversicherungsfreiheit und dürft maximal 20 Stunden pro Woche arbeiten. Das soll sicherstellen, dass euer Hauptaugenmerk auf dem Studium, nicht auf dem Job liegt. In den Semesterferien ist diese Zeit aber ausdehnbar. Insgesamt dürft ihr aber pro Jahr maximal 26 Wochen länger als 20 Stunden arbeiten. Der Verdienst ist nicht begrenzt, es ist also egal, ob es ein Minijob, ein Midijob oder ein noch besser bezahltes Arbeitsverhältnis ist.

Der große Unterschied zwischen dem Job als Werkstudent und dem normalen Studentenjob ist die Fachnähe. Werkstudenten arbeiten in Unternehmen, die zu ihrem Studium passen. Der große Vorteil ist, dass ihr so die Theorie aus dem Studium gleich in der Praxis anwenden könnt und früh Erfahrung sammelt. Außerdem ist man als Werkstudent in der Regel über das gesamte Studium oder zumindest über einen großen Teil bei einer Firma, durchläuft dort auch oft mehrere Abteilungen und schafft sich eine hervorragende Grundlage für den späteren Job. Denn natürlich übernehmen die Firmen gern Werkstudenten, die die Abläufe kennen und nicht eingearbeitet werden müssen. Außerdem wissen sie, was derjenige oder diejenige kann.

Und das ist mit der Zeit eine ganze Menge. Ein Werkstudent ist kein Praktikant und bleibt länger. Dabei ist er in wichtige Arbeitsprozesse eingebunden, bekommt eigene Projekte übertragen und ist vollwertiges Mitglied im Team. So wirst du auch - im Vergleich mit anderen Studentenjobs - verhältnismäßig gut bezahlt.

Zusammenfassung - Das macht eine Werkstudentin aus:

• Du bist an einer Hochschule immatrikuliert.

• Du arbeitest mehr als beim Minijob, während der Vorlesungszeit jedoch nicht mehr als 20 Stunden pro Woche. In der vorlesungsfreien Zeit kannst du auch Vollzeit arbeiten, jedoch nicht mehr als 26 Wochen im Jahr.

• Deine Tätigkeit weist Fachnähe zu deinem Studiengang auf und du kannst praktische Kenntnisse sammeln.

• Du genießt Sozialversicherungsfreiheit (Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherungsbeiträge entfallen). Nur für die Rentenversicherung und die studentische Kranken- und Pflegeversicherung fallen Beiträge an.


Wie viel verdiene ich als Werkstudent?



Als Werkstudent verdienst du in der Regel mehr als Mindestlohn. Der durchschnittliche Stundenlohn eines Werkstudenten liegt bei 16,00 €, was bei einer Tätigkeit in einem Umfang von 20 Std./Woche einem Gehalt von ca. 1.280 € Brutto im Monat entspricht. Je nach Branche, Erfahrung und Fähigkeiten ist aber auch ein höherer Verdienst drin.

Was ist ein Werkstudent?

Wo finde ich Werkstudentenstellen?



Werkstudentenjobs sind in den gängigen Jobbörsen zu finden, gib als Suchanfrage einfach "Werkstudent + Position" ein. Es lohnt, sich einmal in unserer Studenten Jobbörse oder bei einer Jobmesse umzuschauen. Werkstudenten werden immer gesucht. Hast du ein konkretes Unternehmen im Kopf, bei dem du arbeiten möchtest, so kannst du dort direkt einmal nachfragen oder eine Initiativbewerbung dort hinschicken. Auch die Studentenwerke haben manchmal gute Werkstudentenstellen in petto.

Als Werkstudent die Bachelorarbeit im Unternehmen schreiben



Es ist durchaus üblich, dass man dann seine Bachelor- oder Masterarbeit auch im jeweiligen Unternehmen schreibt. Das ist, wie die gesamte Tätigkeit letztlich eine Win/Win-Situation: Die Studentin verdient Geld, sammelt Praxiserfahrung und wird bei seiner Abschlussarbeit hervorragend betreut. Als Bonus gibt es jede Menge Vitamin B. Das Unternehmen hat eine vergleichsweise günstige Arbeitskraft, zieht im besten Fall einen Mehrwert aus der Abschlussarbeit und baut sich über mehrere Jahre eine junge Fachkraft auf.

Vor allem in großen Unternehmen wie etwa BMW oder Benteler sind Werkstudenten sehr beliebt. Oft bieten sie spezielle Programme dafür an, ob junge Leute gezielt ans eigene Unternehmen zu binden. Verbreitet ist diese Art der Tätigkeit vor allem im MINT- und im wirtschaftswissenschaftlichen Bereich. Klassische Studiengänge dafür sind Wirtschaftsingenieurwesen oder Maschinenbau.

Fazit
Ein Werkstudent ist also eine immatrikulierte Person, die sich neben dem Studium mit einer Erwerbstätigkeit ihren Lebensunterhalt verdient und dabei nicht mehr als 20 Stunden in der Woche arbeitet (Ausnahme: vorlesungsfreie Zeit). Dabei wird in einem Unternehmen gearbeitet, welches Nähe zum Studium aufweist, um sich so Erkenntnisse und Fähigkeiten für den späteren Beruf anzueignen.

Bildquelle: Vielen Dank an ©canva.com

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