StudentInnen in der Stadt
Kann eine eigennützige Tat gut sein und umgekehrt? |
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bond
am 17.01.07
Dieser Thread entstand aus http://www.wiwi-leipzig.de/forum_thread_3021.htmldieser Diskussion. Nun also die Frage an alle BWLer, VWLer, WIngs, BIngs und was hier sonst noch so rum surft: Kann eine eigennützige Tat gleichzeitig gut sein et vice versa?
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sabine2902
am 17.01.07
Na, dann fang ich mal an. Spontan ist mir da etwas eingefallen, was ich in der Vorlesung "Grundlagen der Wirtschaftspolitik" beim Prof. Schnabl über positive externe Effekte gehört habe... also wenn man z.B. seinen Vorgarten immer schön pflegt und bepflanzt, weil man es selber gut findet, trägt man dazu auch zu einem schöneren Anblick des Dorfes bei oder sowas. Oder wenn ich mich meinetwegen sozial engagiere, weil ich genau weiß, dass es in meinem Lebenslauf gut aussieht. Ich finde aber, dass das in den meisten Fällen eher eine Auslegungssache ist, ob eine eigennützige Tat gut ist oder nicht. Denn was der eine als positiv erachtet, kann für den anderen schon wieder negativ sein.
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frozendaiquiri
am 17.01.07
prinzipiell bin ich der meinung, das zählt, "was hinten raus kommt". tu ich also anderen gutes, dann ist es eine gute tat. dennoch ist es sicher interessant zu wissen, was der tatsächliche beweggrund für eine tat war. und da scheiden sich die wege. -> ich tue gutes, weil es ein nebeneffekt ist -> ich tue gutes, und ich ziehe auch einen nutzen -> ich tue gutes, ohne auf mich selbst zu achten das ergebnis ist in allen fällen das gleiche, aber der blick auf die person ändert sich.
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andre
am 17.01.07
Forrest Gump: "Gut ist, wer Gutes tut" (einer meiner lieblingssprüche aus meinem lieblingsfilm) Die frage ist nur: was ist gut? Angenommen eine gute tat ist ne tat die mindestens einen menschen besser stellt. dann ist aber jede egoistische tat ne gute. Angenommen eine gute tat ist ne tat die mindestens 10 menschen besser stellt. schön und gut, aber was ist mit den restlichen 6 mrd. menschen? ist sie trotzdem gut wenn sie nur 10 nützt und 6000000000 schadet? Angenommen eine gute tat ist eine tat die allen menschen nützt. was ist aber dann mit der umwelt, den tieren, pflanzen, etc? Versteht ihr was ich meine? Wo ist die grenze ab wann eine tat gut ist?
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anonym
am 18.01.07
Was hast du denn genommen? Gut ist, wenn mehr Nutzen als Schaden entsteht. Oder ganz extrem, wenn kein Schaden entsteht. Just my 2 cents...
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kiro
am 18.01.07 Zitat:Original geschrieben von Andre Forrest Gump: "Gut ist, wer Gutes tut" (einer meiner lieblingssprüche aus meinem lieblingsfilm) war das nicht eher "dumm ist , wer dummes tut " ?
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polomaus
am 18.01.07
hehe @ kiro: so kenn ich den spruch auch
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bond
am 18.01.07 Zitat:Original geschrieben von Simon Gut ist, wenn mehr Nutzen als Schaden entsteht. Oder ganz extrem, wenn kein Schaden entsteht. Just my 2 cents... Definiere bitte Nutzen und Schaden, aber vergiss bitte den Gesamtkontext nicht... Ich stelle mir nämlich genau jene Fragen, die auch Andre stellt: in welchen Dimensionen kann, darf oder muss man bei dieser Frage eigentlich denken? Im Übrigen liegt hierin, glaube ich, das Grundproblem fast jeder Frage(stellung), die praktisch Relevanz besitzt. Letztere Einschränkung ist leicht einsichtig: argumentieren wir in einem theoretischen Modell, wie wir das ja gerne in der Ökonomie tun, so ist der Rahmen abgesteckt und daher für alle sicht- und nachvollziehbar.
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anonym
am 19.01.07
Ich denke man sollte hier in einer ganz kleinen Dimension denken, weil das Wort "gut" keine Mengenangabe beinhaltet. Deswegen auch meine Definition von Nutzen und Schaden: Nutzen: Erreichter Vorteil einer Person, der Natur, everything... Schaden: Erleideter Nachteil einer Person, der Natur, everything... Also, meiner Meinung nach trifft auch dies zu: Zitat:Original geschrieben von Andre Angenommen eine gute tat ist ne tat die mindestens einen menschen besser stellt. dann ist aber jede egoistische tat ne gute.
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bond
am 19.01.07
Irgendwie passt da was nicht ganz zusammen bei Deiner Argumentation: zum Einen meinst Du, man sollte in kleinen Dimensionen denken. Zum Anderen definierst Du Nutzen/Schaden in Bezug auf die Natur bzw. "alles". Also wenn das nicht ein extrem weit greifender Bezug ist, weiß ich's auch net! Wenn ich mal o.g. Problem außer Acht lasse und die - im Übrigen extrem kleine(!) - Dimension Deiner Argumentation annehme, dann komme ich sofort auf eine sehr egoistisch/egozentrische Sicht auf die Dinge; Motto: "Alles was mir gut tut bzw. mir nützt ist allgemein als gut zu sehen." Geht das in die Richtung Deiner Argumentation? (Damit könnte man natürlich auch die Aussage von Andre unterstützen.) Ich glaube aber, dass gerade durch eine solche Position weniger über negative Folgen einer Handlung für andere nachgedacht wird. Wäre das nicht fatal? Zu bedenken gebe ich auch, dass, wenn ich die Dimension der Betrachtung extrem ausweite, wir uns alle in einem Gesamtsystem inklusive Rückwirkungen befinden. Ich denke, dass man das heute machen sollte und auch kann, weil es heutzutage viel eher möglich ist, diese Komplexität erkennen und verarbeiten zu können. Trotz allem ist es natürlich ein schwieriges Unterfangen und komplex allemal.
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