StudentInnen in der Stadt
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anonym
am 05.03.06
Auf der Website der Leipziger Germania steht folgendes: "Burschenschaften sind nicht frauenfeindlich. Im Gegenteil: Wir lieben deutsche Mädels, ehren deutsche Frauen und Mütter!" Bedeutet diese Betonung des deutsch Seins, dass nicht-deutsche Frauen nicht geehrt werden? Außerdem wird die "Ausbildung zum Wohle des Volksganzen" als Ziel gefordert. Sollte aber in einer globalisierten Welt nicht das Wohle der Menschheit, in einem geeinten Europa, nicht zumindestes das Wohle der europäischen Bürger angestrebt werden? Was bedeutet ""political correctness" ist uns unbekannt! " ? Kann also diskriminierende Terminologie die z.B. ins Deutsche im Zuge der Einführung der Sklaverei für afrikanische Menschen aufgenommen wurde, wie etwa "Neger" benutzt werden? Auch dieses Zitat finde ich bedenklich: "Begriffe wie "EHRE", "KAMERADSCHAFT", "TREUE" und "VATERLAND" besagen, dass hier die Gemeinschaft in einer ganz besonderen Form gepflegt wird." Eine Überwertung von Ehre, Treue, Vaterland kann, wie leider schon bewiesen wurde, unter bestimmten Umständen zu blindem Gehorsam führen. SOZIAL, TOLERANT, COURAGIERT (gegenüber allen Menschen!) sollten Eigenschaften sein, die man anstrebt. Die Befolgung dieser Eigenschaften hätte den Holocaust unmöglich gemacht. Ehre, Treue etc. standen jedoch nicht im Widerspruch dazu.
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wiewie
am 24.03.06
Hallo Spartaner! Ich muss schon sagen, deine Texte lesen sich sehr gut und haben mein Interesse geweckt. Ich würde wirklich gerne Mitglied eurer Burschenschaft werden. Kann ich das eigentlich auch als gebürtiger Italiener oder verlangt ihr eine germanische Herkunft? Ich schätze ja insbesondere die deutschen Tugenden wie Fleiß, Ehre, Stolz auf klassische Werte und Kameradschaft. Da gefällt es mir natürlich, wenn ihr diese Tugenden weiterhin so sehr pflegt. Ich würde mich über eine (positive) Antwort sehr freuen.
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spartaner
am 19.04.06 Zitat:Original geschrieben von WieWie Ich würde wirklich gerne Mitglied eurer Burschenschaft werden. Kann ich das eigentlich auch als gebürtiger Italiener oder verlangt ihr eine germanische Herkunft? Wenn Du solch ernstes Interesse zeichnest hättest Du Dir sicher die Selbstdarstellung auf unserer Netzseite genauer durchgelesen. Dort heißt es u.a.: Vaterland "Unser Wahlspruch wird ergänzt durch die ausdrückliche Verpflichtung zum Einsatz für das Vaterland. Die Leipziger Burschenschaft sieht das deutsche Vaterland unabhängig von staatlichen Grenzen in einem freien Europa. Sie setzt sich für eine enge Verbundenheit aller Teile des deutschen Volkes in Freiheit, sowie die uneingeschränkte kulturelle Entfaltung und Selbstbestimmung der deutschen Volksgruppen in anderen Staaten, ein. Der Einsatz für das eigene Vaterland gebietet aber auch die Achtung der Freiheit und des Selbstbestimmungsrechtes anderer Völker. Der uneingeschränkte Einsatz für unser deutsches Vaterland kann von einem Nichtdeutschen nicht verlangt und nicht erwartet werden. Deshalb kann dieser die Mitgliedschaft in der Leipziger Burschenschaft Germania nicht erwerben." Wie verhält es sich im Falle eines Interessenskonflikts? Für welche Nation würdest Du Dich im Zweifel entscheiden? Wir sehen es als indiskutabel an, jemanden vor solche Gewissensfragen zu stellen. Sollte Deine Antwort Deutschland lauten, kannst Du als gebürtiger Italiener erst recht kein Burschenschafter werden, da wir es als unehrenhaft betrachten, wenn jemand seine ihm durch Geburt verliehene Verbindung zur eigenen Nation auflöst - Vaterlandslose finden bei uns keine Heimat! Wir schätzen aber Jeden der sich zu seinem Vaterland bekennt - gleich welcher Nation!
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anonym
am 19.04.06 Zitat:Original geschrieben von Spartaner Wie verhält es sich im Falle eines Interessenskonflikts? Für welche Nation würdest Du Dich im Zweifel entscheiden? Wir sehen es als indiskutabel an, jemanden vor solche Gewissensfragen zu stellen. Was denn für ein Interessenkonflikt? In welcher Situation müsste man sich denn in irgendeiner Art für eine Nation entscheiden, so dass es von so großer Tragweite wäre? Ein Krieg zwischen Deutschland und Italien?! Wenn er sein Vaterland liebt schließt das doch nicht aus, dass er das Land liebt in dem er lebt. Ich sehe da überhaupt keinen Interessenkonflikt und das einer entsteht scheint mir sehr unrealistisch.
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ænima
am 20.04.06
Sich wirklich zu seiner ungeschminkten Einstellung zu bekennen und zu sagen "Nein, nur für Deutsche." ist halt zu schwer oder sagen wir mal: Es wirft ein schlechtes Licht auf die Burschenschaft. So sehe ich das zumindest. Man hätte ja 'Vorurteile' abbauen können, aber wenn dann nicht mal eine ehemalige Achsenmacht mitmachen darf wird das wohl nix.
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spartaner
am 20.04.06 Zitat:Original geschrieben von Ænima Sich wirklich zu seiner ungeschminkten Einstellung zu bekennen ... Ja, das gibt es auch noch. Für mich ist es ein wesentlicher Bestandteil meines Burschenschafterdaseins, mich freimütig zu meiner Weltanschauung zu bekennnen, ganz gleich ob meine Meinung populär ist oder nicht. Denn dort wo bereits in den Köpfen die Zensurschere "schneidet"; sei es aus Angst oder um persönlicher Vorteile willen, greift die Unfreiheit und Ehrlosigkeit Platz. Wenn Du Dich lieber von Deinem Gegenüber belügen lässt, dann bist Du bei uns an die Falschen geraten. Aber auch hierzu sagt unsere Netzseite alles Nötige "Jeder Burschenschafter soll seine Gedanken, sein Reden und Handeln nach den Wertbegriffen der Lauterkeit, Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeit ausrichten und mit seiner ganzen Person dafür eintreten" Zitat:"Nein, nur für Deutsche." ist halt zu schwer oder sagen wir mal: Es wirft ein schlechtes Licht auf die Burschenschaft. Vielen Dank, dass Du Dir Sorgen um unseren Ruf machst! Aber so wenig wie ein Schachverein Motorsportler oder ein Frauenfussballverein Hockey spielende Herren aufnimmt, bleiben wir Nichtdeutschen verschlossen. Ausschlussprinzipien sind doch sonst ganz normal. Es kann nun einmal nicht jeder überall "mitmachen"...
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anonym
am 20.04.06 Zitat:Original geschrieben von Spartaner Zitat:"Nein, nur für Deutsche." ist halt zu schwer oder sagen wir mal: Es wirft ein schlechtes Licht auf die Burschenschaft. Vielen Dank, dass Du Dir Sorgen um unseren Ruf machst! Aber so wenig wie ein Schachverein Motorsportler oder ein Frauenfussballverein Hockey spielende Herren aufnimmt, bleiben wir Nichtdeutschen verschlossen. Ausschlussprinzipien sind doch sonst ganz normal. Es kann nun einmal nicht jeder überall "mitmachen"... *g* Erinnert mich irgendwie an die Simpsons Folge in der Homer bei den "Keine Homers" eintreten möchte... "Aber dort habt ihr doch einen Homer aufgenommen!?" - "Ja, aber lies mal genau: Keine Homers - das ist Plural!" Aber Spaß bei Seite... Also ich wüsste nicht, warum ein Schachverein keinen Motorsportler aufnehmen würde. Wenn er lust hat Schach zu spielen, was spricht dagegen? Ja, dieses Beispiel war vielleicht etwas falsch gewählt... Euer Problem is ja offensichtlich nicht die Einstellung des Bewerbers (jetzt in diesem Fall mit dem Italiener), sondern eine seiner Eigenschaften, seine Nationalität. Ein besseres Beispiel wäre vielleicht, dass der FC Bayern München nicht irgendeinen beinamputieren Kreisklassespieler aufnehmen würde auch wenn er gerne Fussball spielt. Dann wäre nämlich das Interesse der Bayern (größtmöglicher Erfolg) nicht erreichbar - wobei ich gern Hoeneß blödes Gesicht sehen möchte Es is wie Ænima sagte, ihr wollt einfach keine Nicht-Deutschen. Is ja auch euer gutes Recht in eurem Verein zu entscheiden wer rein darf und wer nich. Aber es is auch unser gutes Recht festzustellen, dass das ganze ziemlich engstirnig und die Argumentation ("Wie verhält es sich im Falle eines Interessenskonflikts?") ein wenig merkwürdig ist.
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ænima
am 20.04.06
Wirklich nicht unbedingt die besten Beispiele. Ich meine niemand würde sich hier aufregen wenn ihr keine Frauen in eure Burschenschaft aufnehmt. Wie sieht es denn eigentlich mit Partnerschaft zu nicht germanischen Burschenschaften aus... Wie wäre es denn mit einer Partnerschaft zu einer französischen Burschenschaft. Die haben bestimmt die gleiche Einstellung zu ihrem Vaterland. Könnte eure VGP-Burschenschaft zumindest in diesem Punkt weltoffen sein?
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spartaner
am 20.04.06 Zitat:Original geschrieben von ÆnimaWie sieht es denn eigentlich mit Partnerschaft zu nicht germanischen Burschenschaften aus... Wie wäre es denn mit einer Partnerschaft zu einer französischen Burschenschaft. Die haben bestimmt die gleiche Einstellung zu ihrem Vaterland. Eine Info vorab: In Frankreich gibt es keine Burschenschaften. Sie sind eine rein deutsche Veranstaltung bzw. wurzeln in der nun einmal deutschen Bewegung der Urburschenschaft von 1815. Es gibt natürlich in einigen Ländern andere Formen von Studentenverbindungen, die haben aber mit den Burschenschaften kaum etwas gemein. Unser Dachverband die Deutsche Burschenschaft (ca. 120 Verbindungen, über 15.000 Mitglieder) unterhält jedoch sehr enge Kontakte zum Bund Chilenischer Burschenschaften, deren Gründung aber wiederum auf deutschstämmige Auswanderer zurückgeht. siehe auch: http://www.bcb.cl/ Verbindungen die sich am Muster bzw. an der Tradition dt. Korporationen orientieren gibt es allerdings auch in vielen anderen Ländern: siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Studentenverbindungen_in_nicht-deutschsprachigen_L%C3%A4ndern z.B. in/im: Baltikum http://www.arminia.ee/ Polen http://www.vdh-oppeln.vdg.pl/ http://www.vdh-ratibor.vdg.pl/ http://www.magnapolonia.wroc.pl/glowna.htm Prag http://www.pragensis.cz/ Belgien. http://www.flaminea.org/ Das ist insofern recht angenehm, dass Städtereisen so zum "Heimspiel" werden - gratis Unterkunft etc. natürlich incl.
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tianti
am 20.04.06
aber warum wollt ihr denn verreisen? deutschland ist doch so schön...
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