Master wird immer beliebter
Mittlerweile sind üb er 87% aller Studiengänge in Deutschland Bachelor- und Masterstudiengänge. Magister laufen aus, Diplome gibt es nur noch vereinzelt. Nachdem zuerst die Bachelorzahlen rapide nach oben gingen, dauerte es bei den Mastern logischerweise eine Weile, denn die Studienanfänger mussten ja erst einmal dahin kommen. Mittlerweile explodieren aber auch hier die Zahlen. Gab es im Wintersemester 06/07 noch knapp 20.000 Anfänger in Masterstudiengängen, waren es im vergangenen Jahr bereits über 101.000, Tendenz steigend (siehe Grafik). 2012 gab es bereits 58.560 Masterabschlüsse. Diese Zahl ist vor allem deswegen bemerkenswert, weil insgesamt 59.036 Abschlussprüfungen absolviert wurden. Es ist also fast jeder durchgekommen.
Wer einmal im Master ist, der zieht diesen eben auch sehr ernsthaft durch, anders als im Bachelor, wo die Abbrecherquoten ungleich höher liegen. An Universitäten bricht nur jeder 10. Masterstudent wieder ab, an Fachhochschulen sind es sogar nur 7%.
Unternehmen wollen Master, trotz Fachkräftemangel
Ursprünglich war der Master nur für einen eher geringen Anteil der Studierenden gedacht, der Bachelor sollte als berufsqualifizierend ausreichen. Die Realität sieht aber anders aus: 61% aller Studierenden wollen den Master dranhängen, 20% sind sich nicht sicher. Die Gründe liegen auf der Hand. Der Master verspricht bessere Karrierechancen und bessere Verdienstmöglichkeiten. Über die Hälfte der Studierenden ist der Ansicht, dass ein Bachelor nicht vernünftig auf den Berufseinstieg vorbereitet. Darum mussten deutsche Hochschulen in den vergangenen Jahren ihr Masterangebot massiv aufstocken, um der Nachfrage wenigstens annähernd gerecht zu werden.
Die Jobaussichten sind mit dem Master grundsätzlich besser als mit dem Bachelor. Das gilt vor allem für die klassischen „Karrierestudiengänge“. Wer im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) den Master macht, kann sich auf gute Gehälter und gute Jobauswahl freuen. Das gilt für Ingenieure genauso wie auch für Wirtschaftswissenschaftler. Aber auch im sozialwissenschaftlichen Bereich hat man im Zweifel mit dem Master immer bessere Chancen.