Hochschule wird quantitativ wichtigste Ausbildungseinrichtung
Prof. Dr. Andrä Wolter, Mitglied der Autorengruppe des Bildungsberichtes für das DZHW fasst zusammen: „Die Hochschule scheint mehr und mehr zur quantitativ wichtigsten Ausbildungseinrichtung in unserer Volkswirtschaft zu werden. Wenn dieser Trend anhält, wird man neu über das Verhältnis beruflicher Bildung und Hochschulbildung nachdenken müssen.“ Darüber hinaus ist, obwohl alle über den Fachkräftemangel sprechen, das Angebot an Fachkräften im Gegenteil in der letzten Dekade stark gestiegen. 2012 haben ca. 310.000 Absolventen ihren ersten Hochschulabschluss erlangt – 2002 waren es knapp die Hälfte. Das heißt auch, dass ein Studium per se nicht mehr zwangsläufig für einen gut bezahlten Job qualifiziert, weil die Konkurrenz zu groß ist. Die Folge: Viele schließen den Master an, weil der Bachelorabschluss nicht ausreicht.
60 Privat-FHs in 14 Jahren
Das Studienangebot ist mit der steigenden Nachfrage vielfältiger geworden. Es gibt ca. 9.500 grundständige Studienangebote in Deutschland und bereits über 7.000 Masterstudiengänge. In den vergangenen 14 Jahren sind 60 private Fachhochschulen gegründet worden. „Hierin zeigt sich eine steigende Nachfrage nach Studienformaten, die auf Erwerb beruflicher Kompetenzen gerichtet sind und die für bereits Erwerbstätige besonders attraktiv sind. Denn private Träger stellen einen großen Teil der Fernstudiengänge, aber auch des dualen Studiums“, so Dr. Christian Kerst vom DZHW. Generell sind vor allem an den Fachhochschulen die steigenden Studierendenzahlen ablesbar. 41% aller Studierenden sind an FHs eingeschrieben, 10% mehr als noch im Jahr 2000.
Den kompletten Bildungsbericht 2014 findet ihr hier.
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