Gleichstellungspolitik in Zeiten von Exzellenz und Globalisierung

Gleichstellungspolitik in Zeiten von Exzellenz und Globalisierung
Aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen der Gleichstellungspolitik stehen im Mittelpunkt der Tagung "Zwischen Anerkennung und Marginalisierung: Gleichstellungspolitik in Zeiten von Exzellenz und Globalisierung" am 25. und 26. April in der Uni Bielefeld. Gleichstellungspolitische Expertinnen und Experten aus Hochschulen, Kommunen, Politik und Wirtschaft referieren und diskutieren gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern über die vielfältigen Facetten der Gleichstellungspolitik. Veranstalter der Tagung, die im Raum S2-107 der Universität stattfindet, ist das Interdisziplinäre Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung (IFF) der Universität Bielefeld.

Die Globalisierung von Bildung und Wirtschaft stellt neue Herausforderungen an Gleichstellungspolitik. Obwohl Gleichstellung als Ziel und Gender als Thema in der öffentlichen Diskussion inzwischen angekommen sind, stoßen gleichstellungspolitische Maßnahmen nach wie vor auf vielfältige Hemmnisse. Die ungleiche Behandlung der Geschlechter wird zwar nur noch von Wenigen öffentlich infrage gestellt, gleichstellungspolitische Maßnahmen werden dennoch selten aktiv betrieben, häufig marginalisiert oder bagatellisiert. Dies zeigt sich in den nahezu geschlechtshomogenen Zusammensetzungen der oberen Etagen in Wissenschaft und Wirtschaft und dies obwohl OECD, EU und Teile der deutschen Öffentlichkeit darauf hinweisen, dass im Zuge des demografischen Wandels und der Globalisierung der Arbeitswelt auf qualifizierte Frauen nicht verzichtet werden kann.

Im Rahmen der Tagung stehen folgende Themen im Vordergrund:
Wie funktioniert heute die Gleichstellungspolitik in Organisationen? Lässt sich ein gleichstellungs-politischer Backlash (Gegenströmung) beobachten? Welche Abwertungstendenzen in Politik und Wissenschaft sind gegenüber gleichstellungspolitischen Forderungen erkennbar? Welche Rolle kommt dem Antidiskriminierungsgesetz bei der Umsetzung gleichstellungspolitischer Maßnahmen zu? Wie sind in diesem Zusammenhang Maßnahmen wie Gender Mainstreaming und Management Diversity zu bewerten?

Die Tagung führt Diskussionen fort, die auf der Konferenz "Konstruktives Spannungsverhältnis: Frauen- und Geschlechterforschung und Gleichstellungspolitik" des Interdisziplinären Zentrums für Frauen- und Geschlechterforschung (IFF) im vergangenen Jahr in der Universität Bielefeld geführt wurden.

Die Tagung wird am Freitag, dem 25. April um 10.30 Uhr von Professorin Dr. Katharina Gröning, (Vorstand des IFF), dem Rektor der Universität Bielefeld, Professor Dr. Dieter Timmermann, und der Gleichstellungsbeauftragten der Universität Bielefeld, Dr. Uschi Baaken, eröffnet. Den Eröff-nungsvortrag hält um 11.00 Uhr Professorin Dr. Ursula Müller (Geschäftsführende Leiterin des IFF) zum Thema "Uncool, abgewehrt, aber innovativ: Gleichstellungspolitik als Diskurs". Um 12.00 Uhr spricht der Kanzler der Universität Bielefeld, Hans-Jürgen Simm, zu "Exzellenz und Gleichstellung - (K) Ein Widerspruch (!) ?"
Weitere Referenten sind beispielsweise Kristin Rose-Möhring, Gleichstellungsbeauftragte des Bun-desministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und Vorsitzende des interministeriellen Arbeitskreises der Gleichstellungsbeauftragten der obersten Bundesbehörden - ihr Thema: "Viel erreicht - viel zu tun. Erfahrungen nach 20 Jahren Gleichstellungsinstrumenten in der Bundesver-waltung" und Professor Dr. Matthias Mahlmann, Rechtstheoretiker der Universität Zürich zum Thema "Gerechtigkeit und Gleichheit im Gleichbehandlungsrecht".

Die Veranstalter laden vor der Eröffnung der Tagung am 25. April um 10.00 Uhr zu einem Presse-Gespräch in den Raum S2-121 ein. An dem Gespräch nehmen Professorin Dr. Ursula Müller, Dr. Uschi Baaken sowie die Organisatorinnen Privatdozentin Dr. Birgit Riegraf und Lydia Plöger teil.

Information und Anmeldung (bis 21. April):
Dipl.-Soz. Lydia Plöger, Interdisziplinäres Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung (IFF),
Tel.: 0521/106-4558/-4574, E-Mail: lydia.ploeger@uni-bielefeld.de
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