Wann sind überhaupt Semesterferien?
Leider gibt es in Deutschland keine einheitliche Regelung, wann die Hochschulen Semesterferien haben. So haben beispielsweise die Unis und Hochschulen in Bayern andere Zeiten für Semesterferien als jene in Berlin. Doch selbst innerhalb der einzelnen Bundesländer gibt es keine festgelegte Zeiten: letztendlich entscheidet jede Uni selbst, wann die vorlesungsfreie Zeit beginnt. Wenn man es ganz genau nimmt, sind die Semesterferien auch keine richtigen Ferien, wie man sie vielleicht aus der Schule kennt – in den Semesterferien, also der vorlesungsfreien Zeit, hast du nämlich nur keine regulären universitären Veranstaltungen. Leistungen wie z.B. das Schreiben wissenschaftlicher Hausarbeiten musst du womöglich trotzdem weiterhin erbringen. In der Regel findet solch eine vorlesungsfreie Zeit zwei Mal jährlich an Universitäten und Hochschulen statt: einmal jeweils zum Ende des Sommersemesters und des Wintersemesters.
Egal in welchem Semester du dich gerade befindest, irgendwann hast du’s geschafft: eine weitere mündliche Prüfung ist überstanden, die letzte Klausur geschrieben – das Semester ist überstanden. Wie jedes Jahr, zog sich der Prüfungsmarathon womöglich wieder gewaltig in die Länge. Auch das Ergebnis bleibt gleich: Club Mate Vorräte aufgebraucht, immer stärker werdender Kaffee, schwere Augen und eine Menge blank liegender Nerven. Die Zeit ist reif, endlich mal zu chillen und Dinge zu tun, die dir Spaß bereiten. Klar, müssen viele von euch Hausarbeiten schreiben, jobben oder bestreiten ein Praktikum. Dennoch solltest du die Zeit nutzen, dich auch einmal ausgiebig zu entspannen und Kraft für‘s neue Semester zu tanken. Um nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig zu entspannen, ist eine gute Planung der Semesterferien besonders wichtig. Hier folgen unsere ultimativen Tipps für mögliche Aktivitäten!
1. Ausschlafen
Was raubt einem die Vorlesungszeit mit ihren ganz entspannten 8 Uhr Vorlesungen am meisten? Richtig, Schlaf! Nutze daher die freie Zeit in den Semesterferien, um endlich einmal richtig auszuschlafen und verlorenen Schlaf ausgiebig nach zu holen. Genieße es, für 2-3 Monate mal nicht jeden Tag zur Bahn hetzen zu müssen, um nicht zu spät zur morgendlichen Vorlesung oder zum zeitigen Seminar zu kommen. Und das Beste: Ganz ohne schlechtes Gewissen lange abends mit Freunden unterwegs sein, ohne am nächsten Tag womöglich die Augen nicht auf zu bekommen. Stattdessen kannst du dich mit deinen Freunden sogar am nächsten Tag noch zum gemeinsamen Brunchen treffen. Besser geht’s nicht? Finden wir auch!
2. Freunde treffen
Nach den stressigen letzten Wochen und dem ständigen Hin und Her zwischen Uni, Bibliothek und Lerngruppe kannst du dich nicht einmal mehr an die Haarfarbe deines besten Freundes erinnern? Das sollte dir zu denken geben. Okay, vielleicht hat dein Freund seine Haare seit eurem letzten Treffen auch gefärbt, das liegt dann nicht an dir und deinem Erinnerungsvermögen. Dennoch: Nutzt die Chance, um endlich mal wieder gemeinsam Sachen zu erleben, ganz ohne den Austausch wer wann welche Prüfung schreibt und wie stressig gerade alles ist. Egal ob einfach nur zum Quatschen, zum gemeinsamen Kochen oder Filmeabend: Macht die Nacht zum Tag und nutzt eure gemeinsame Zeit.
3. Kurztrip
Wer nicht genug von seinen Freunden bekommen kann, kann auch einfach mit ihnen zusammen verreisen! Egal ob bereits länger geplanter Urlaub oder ganz spontan: in den Semesterferien stehen dir und deinen Freunden alle Möglichkeiten offen. Du willst viele neue Eindrücke in kurzer Zeit sammeln, weil in der Vorlesungszeit jeder Tag gleich war? Probier’s doch mal mit Interrail! Wessen Geldbeutel nicht für so einen ausschweifenden Trip geschaffen ist, kann sich auch einfach mal für ein paar Tage in einer anderen bei einem Städtetrip entspannen. Berlin, Hamburg, Köln, Dresden, Leipzig oder München sind definitiv immer einen Besuch wert und Hostels bzw. private Ferienwohnungen gibt es überall günstig. Auch Camping ist eine gute Möglichkeit, um mit wenig Geld in den Ferien etwas zu erleben. Wo wir schon beim Thema wenig Geld sind: Auch deine Eltern oder Großeltern freuen sich sicherlich über einen Besuch von dir! Und dort musst du nicht mal für die Übernachtung und Verpflegung zahlen.
Unser Tipp: Ein Kurztrip mit Freunden garantiert zwar meistens eine echt schöne Zeit, aber all diese Ideen kann man auch alleine umsetzen. So stellt man sich selbst gewissermaßen vor eine Herausforderung und kann trotzdem ultimativ entspannen. Denn sind wir mal ehrlich: ein bisschen alone-time schadet ja auch nie, oder?
4. Saisonale Aktivitäten
Egal ob du eher Typ Winter oder Sommer bist, du solltest die Ferien nutzen um Dinge zu unternehmen, die du vielleicht nur zu einer bestimmten Zeit im Jahr machen kannst. Das im Winter über die Skipiste brettern und Eislaufen ist das sommerliche Stand-Up Paddling und am See grillen. Nutze die Möglichkeiten, die dir die Wetterumstände und Temperaturen gerade bieten , bevor diese Bedingungen vielleicht erst nächstes Jahr wiederkommen. Vor allem in Zeiten des Klimawandels weiß man ja nie so wirklich, ob der nächste Sommer oder Winter genau so warm oder kalt wird wie der davor.
5. Bücher
Wer kennt’s nicht: Das ständige „Das müssen Sie unbedingt lesen, um die Prüfungen zu bestehen“. Die Semesterferien sind optimal dafür, endlich mal wieder etwas zu lesen, was dich auch wirklich interessiert. Egal ob Simon Becketts „Die Verlorenen“, Juli Zehs „Über Menschen“ oder Frank Schätzings „Was, wenn wir einfach die Welt retten?“: nimm dir die Zeit, denn im Semester kommst du vermutlich sowieso wieder nicht dazu. Falls du alle Bücher, die dich interessieren schon in vergangenen Semesterferien gelesen hast und zu geizig bist, dein BAföG für neue auszugeben, tausch dich doch einmal mit Freunden aus oder schau mal auf reBuy vorbei, wo du sehr günstig gebrauchte Bücher kaufen kannst. Da du mit diesen ohnehin wahrscheinlich die Interessen teilst, kannst du so eventuelle Schätze finden, zu denen du vielleicht nicht im Bücherregal des Buchladens greifen würdest.
6. Musik an!
Schluss damit, Musik nur nebenbei auf dem Weg zur Uni oder Arbeit zu hören. In den Semesterferien hast du endlich mal wieder Zeit, wirklich Musik und Podcastszu hören. Egal ob Pop, Indie, Alternative, Techno oder Metal – genaues Hinhören lohnt sich und entspannt. Vielleicht stöberst du auch mal wieder ein bisschen herum und entdeckst neue Interpreten, die frischen Wind in deine Playlist bringen?
Egal ob Sommer oder Winter, für alle die Musik wie die Luft zum Atmen brauchen, bringen die Semesterferien auch eine Menge Konzerte oder Festivals mit sich. Pack ein paar deiner Freunde ein und los geht’s! Apropos Packen: Damit du bei deinem Parallelwelt-Wochenende nichts vergisst, haben wir dir eine Festival-Checkliste zusammengestellt!
7. Sport
Wer nach diesen bisherigen Tipps noch Kapazitäten hat, kann sich einmal sportlich neu erfinden. Wer kennt es nicht, jedes Jahr nimmt man sich zu Beginn vor, mehr Sport zu machen und dann kommt die Uni dazwischen. Tja, so ein Pech aber auch. Jetzt hast du endlich einmal genügend Zeit, um neue Dinge auszuprobieren. Wie wär’s mit aktuellen Trend-Sportarten, wie Stand-Up Paddling, Kayak oder Rollschuh fahren?
Die Möglichkeiten sind unbegrenzt und sicher bietet auch deine Uni in den Ferien verschiedene Sportkurse an, für die du dich anmelden kannst. Du hast Bock auf good vibes und willst dein Rhythmusgefühl verbessern? Probier’s doch mal mit Zumba! Auch bei dieser Trendsportart kommst du ordentlich ins Schwitzen und dazu macht es zusammen mit Freunden sogar noch super viel Spaß!
8. Eine neue Sprache lernen!
Passend zum Reisen kannst du die entsprechende Sprache deines Zielortes (zumindest ansatzweise) lernen! Beispielsweise kannst du im Vorhinein einen Sprachkurs deiner Uni besuchen. Leider sind diese oftmals schnell ausgebucht – vor allem wenn es um Spanisch, Französisch, Italienisch oder Englisch geht. Alternativ kannst du zu günstigen Konditionen einen entsprechenden Kurs an der Volkshochschule besuchen oder Apps zum Lernen nutzen. Mit praktischen Online-Kursen wie denen von Babbel oder Lingorilla kannst du jederzeit deine Kenntnisse vertiefen. So hast du die Möglichkeit, während des anschließenden Kurztrips das Gelernte dann direkt anzuwenden.
9. Wenn dir das alles zu langweilig ist…
…probier doch mal etwas super Verrücktes aus. Wonach steht dir der Sinn? Base-Flying, Snow-Kiting oder Panzerfahren? Was steht dir heutzutage noch im Weg? Nutze deine Semesterferien, um dir Aktivitätenwünsche zu erfüllen, für die im Normalfall die Zeit fehlt. Du wirst es nicht bereuen und hast im neuen Semester gleich eine Menge zu erzählen.
10. Entspannen.
Zu guter Letzt: Lass einfach mal die Seele baumeln und die anstehende Arbeit Arbeit sein. Neue Kraft und Energie für das nächste Semester kommt da von ganz alleine. Unterstützend dazu, kannst du es mit Yoga, Meditation und autogenem Training versuchen. Das hilft dir nicht nur in den Ferien zu entspannen, sondern ist auch nachhaltig für die kommenden Semester ein nice-to-have.
Fazit:
Es ist wichtig, in den Semesterferien die richtige Balance zwischen Aktivitäten, Zeit für sich selbst und Produktivität zu finden. So solltest du deine freie Zeit unbedingt nutzen, um Kraft für das kommende Semester zu tanken und voller Tatendrang in dieses hinein zu starten. Genauso wichtig ist es aber auch, dein bisheriges Studium, in der Zeit die du für dich ganz allein hast, zu reflektieren. Um das richtige Maß zwischen diesen Dingen zu finden, empfiehlt es sich zu Beginn deiner Semesterferien grob zu planen, wann du was machen möchtest. Plane aber auch nicht zu viel, denn dann fehlt dir die nötige Zeit zum Entspannen und Energie tanken.
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