Mit ein paar ganz einfachen Tricks kannst du deine Lernmotivation für das Studium nachhaltig steigern und der Prokrastination entgegenwirken.
Intrinsische und extrinsische Motivation
Zuerst solltest du dir über zwei verschiedene Arten von Motivation bewusst werden:
Die intrinsische Motivation ist die, die aus dir selbst herauskommt. Sie ist dein eigener Antrieb, etwas zu tun und daher besonders stark. Allerdings ist sie deutlich schwerer zu beeinflussen als die andere Motivationsform.
Dies ist die extrinsische Motivation, also die Motivation, die uns von außen erreicht. Eine extrinsische Motivation entsteht zum Beispiel dadurch, dass du bestimmte Ziele verfolgst oder eine Belohnung erwartest. Diese Motivationsform ist oft nicht so stark wie die intrinsische Motivation aber kann leicht selbst herbei geführt werden.
Wie du sowohl deine intrinsische als auch extrinsische Motivation steigern kannst, erklären wir dir in den folgenden Punkten.
Lernmotivation im Studium steigern #1: Das Lernen muss zur Gewohnheit werden!
Aller Anfang ist schwer, besonders, wenn die nötige Motivation fehlt. Viele Studierende blicken der Prüfungsphase und dem Beginn des Lernens deshalb mit ungutem Gefühl entgegen. Doch warum sich immer wieder neu durch diese anstrengende Zeit quälen, wenn man sich das Lernen auch einfach zur Gewohnheit machen kann?
Wer das ganze Semester über den wöchentlichen Lehrstoff nacharbeitet, hat in der Prüfungsphase nicht nur weniger zu tun, sondern wird auch weniger Probleme damit haben, mit der Prüfungsvorbereitung zu beginnen. Denn das Gehirn hat sich bereits daran gewöhnt regelmäßig neue Inhalte aufzunehmen und das Lernen als einen festen Bestandteil des Alltags akzeptiert.
Richte dir also feste Zeitfenster zum Lernen ein und erstelle dir rechtzeitig vor Prüfungsbeginn einen Lernplan. Dieser wird dir dabei helfen, die Lerninhalte zu strukturieren und kein Thema zu vergessen. Achte aber darauf, dir auch genug Pausen vom Lernen zu gönnen, denn Überforderung und unerreichte Ziele hemmen die Motivation!
Tipp: Versuche es mit kleinen Ritualen am Beginn einer Lernphase, so findest du schneller in deinen Lernrhythmus.
Lernmotivation im Studium steigern #2: Effektive Lernstrategien
Neben einem Lernplan und dem richtigen Zeitmanagement gehört hierzu auch, die effektivste Lernmethode für dich zu finden. Wie lernst du am leichtesten? Wann macht es dir Spaß und wo lernst du am besten?
Es gibt viele verschiedene Arten zu Lernen. Vielleicht prägst du dir den Stoff leichter ein, wenn du ihn in einer Mind Map visualisierst oder auf Karteikarten zurück greifst. Vielleicht fällt dir das Lernen auch deutlich leichter, wenn du dich dazu in die Natur begibst. Die richtigen Lernmethoden und Rahmenbedingungen können deine Motivation zum Lernen maßgeblich beeinflussen!
Lernmotivation im Studium steigern #3: Ziele setzen
Erfolgserlebnisse geben dir ein gutes Gefühl und steigern deine Motivation, weiter zu machen und neue Erfolge zu erzielen. Setze dir deshalb beim Lernen erreichbare Ziele, um von diesem Effekt zu profitieren.
Dabei ist es besser, sich viele kleinere Ziele zu setzen, als nur das große Endziel im Blick zu haben und am Ende an den vielen Aufgaben bis dahin zu verzweifeln. Baue also mehrere Etappenziele in deinen Lernplan mit ein und überlege dir auch kleine Belohnungen, die das Lernen noch attraktiver machen!
Lernmotivation im Studium steigern #4: Lerngruppen bilden
Schließe dich mit Freunden und Kommilitonen zu einer Lerngruppe zusammen, damit ihr euch gegenseitig motivieren könnt. Du wirst nicht nur vom Wissensaustausch profitieren, sondern kannst so auch ganz einfach prüfen, welchen Lernstoff du bereits verinnerlicht hast. Denn wer anderen ein Thema erklären kann, der hat die wesentlichen Inhalte verstanden!
Außerdem bringt es eine gewisse Verpflichtung mit sich, wenn man mit anderen zusammen lernt und damit gleich eine ganz neue Motivation!
Lernmotivation im Studium steigern #5: Die Rubikon-Methode
Du kannst dich erst dann zum Lernen motivieren, wenn du genug Zeitdruck verspürst? Dann erschaffe dir den Druck doch einfach selbst! Durch die sogenannte Rubikon-Methode kannst du dich ganz einfach selber zum Anfangen zwingen!
Den „Rubikon“ zu überschreiten, bedeutet im Wesentlichen, einen nicht mehr rückgängig machbaren Schritt auf etwas zugetan zu haben. Indem du diese Grenze ganz bewusst überschreitest, kannst du dir selber den Druck aufbauen, den du zum Lernen brauchst. Überlege dir hierzu zunächst, was genau dein Ziel ist und was du tun musst, um es zu erreichen. Dann machst du einfach den ersten Schritt dazu und stellst dabei sicher, dass es jetzt keinen Weg mehr zurück gibt!
Das kann zum Beispiel so aussehen, dass du dich mit deiner Lerngruppe auf ein konkretes Thema einigst, welches ihr beim nächsten Treffen zusammen besprechen wollt oder du fragst deine Mitbewohner, ob du ihnen am Ende der Woche ein bestimmtes Thema vorstellen darfst. Durch diese einfachen Schritte setzt du dir selber eine Deadline und motivierst dich dazu, deinen Lernplan einzuhalten.
Lernmotivation im Studium steigern #6: Auf die richtige Einstellung kommt es an!
Noch ein Trick aus der Psychologie: Du kannst deine Einstellung zum Lernen selbstständig verändern, indem du dich einfach selbst motivierst! Führe dir hierzu deine langfristigen Ziele vor Augen. Warum lernst du für diese Prüfung? Was willst du mit deinem Studium und im Leben erreichen?
Eine gute Methode ist es auch, sich jeden Morgen selber im Spiegel anzulächeln. Denn wir Menschen bekommen gleich eine bessere Laune, wenn uns jemand anlächelt. Versuch dir dabei auch mal motivierende Sätze zuzusprechen, wie „Du schaffst das!“, „Jeder fängt irgendwo mal an“ und „Du hast schon ganz andere Situationen gemeistert!“, das kann wahre Wunder wirken!
Lernmotivation im Studium steigern #7: Finde deinen Workflow
Wie bereits erwähnt, ist es wichtig, dass du dir in deinem Lernplan nicht zu viel für einen Tag vornimmst, um dich nicht selbst zu überfordern. Es ist aber genauso motivationstötend, wenn du mit einer Aufgabe schlichtweg unterfordert bist. Der schmale Grat zwischen Über- und Unterforderung ist es, in dem wir die besten Leistungen erbringen und ein Phänomen eintritt, dass als „Flow“ bezeichnet wird.
Im „Flow“ entwickeln wir ein Gefühl völliger Kontrolle und gehen restlos in einer Tätigkeit auf– und das fühlt sich gut an! In diesem Zustand sind wir nicht nur besonders leistungsfähig, sondern schütten auch noch Glücksgefühle aus. Wer dieses Gefühl erlebt hat, bringt sich also gerne wieder in eine solche Situation. Was könnte es besseres für den Lernerfolg geben?
Fazit: Wir alle stecken mal in einer Phase völliger Unproduktivität fest, in der es uns schwer fällt, uns zu motivieren. Wer aber früh genug anfängt zu lernen, sich einen Lernplan erstellt und das Lernen zu einem festen Bestandteil seines Alltages werden lässt, der wird diese Phasen seltener erleben und mehr Zeit haben, um mit ihnen umzugehen. Falls aber doch mal wieder die völlige Prokrastination eintritt, weißt du nun, wie du dich sowohl intrinsisch als auch extrinsisch zum Lernen für das Studium motivieren kannst!
Bildnachweis: Vielen Dank an Geralt @pixabay.com und Fauxels und RF._.studio @pexels.com
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