Deine ganz eigenen Erfahrungen hast du sicher schon gemacht – vom stumpfen Ins-Buch-gucken lernen nur die Allerwenigsten wirklich etwas. So ziemlich jede andere Methode ist da schon effektiver. Doch welche von ihnen sind nun wirklich richtig gut? Wir geben dir einen Überblick über die 8 besten Lernstrategien für die Uni-Prüfungen.
Das Wichtigste vorab
„Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Hört man damit auf, treibt man zurück.“, das wusste schon der chinesische Philosoph Laozi. Dass du dich überhaupt hinsetzt, um dich für deine Prüfungen vorzubereiten, ist schon mal eine Menge wert, denn ganz ohne Lernaufwand bewältigt kaum jemand das Pensum eines Studiums.
Damit du mit deiner Arbeit auch voran kommst und zahllose Stunden nicht ohne Sinn und Zweck ins Land gehen, ist die richtige Lernmethode von Nöten. Du solltest allerdings bedenken, dass es verschiedene Lerntypen gibt. Für Einige ist der Austausch mit anderen am sinnvollsten, Andere sind dadurch nur abgelenkt. Manch einer hat beim Pauken in den eigenen vier Wänden die Musik voll aufgedreht, während Viele die ruhige Arbeitsatmosphäre einer Bibliothek bevorzugen.
Eine allgemeingültige Erfolgsformel fürs Lernen gibt es nicht. Aus diesem Grund gibt es auch keine absolute Nummer eins. Welcher Lerntyp du bist und welche Methode für dich die beste ist, musst du demzufolge selbst herausfinden!
Die besten Lernstrategien #1: Mindmapping
Vor allem wenn du mit deinen Vorbereitungen noch am Anfang stehst, kann Mindmapping eine der besten Lernstrategien sein, um dir einen guten Überblick über die Thematik zu verschaffen.
Eine Mindmap ist quasi eine bildliche Darstellung eines Sachverhalts. Im Zentrum sollte auch das Kernthema stehen, das Drumherum füllst du mit einer Verzweigung aus Unterthemen. So kannst du schon mal alle wesentlichen Punkte visualisieren.
Sinnvoll ist es, die Mindmap immer wieder zu ergänzen oder Bereiche abzuhaken, die du schon gut abgedeckt hast und wo du dich sicher fühlst. Auf die Art fungiert sie auch als deine bildhafte „To-Do-Liste“.
Die besten Lernstrategien #2: Der Selbsttest
Was du am Ende einer Klausur über das geprüfte Modul wusstest und wie viel dieses Wissen tatsächlich wert war, weiß – spätestens nach der Korrektur – vor allem dein Prüfer. Davor gibt es eigentlich nur eine Person, die deinen Wissenstand wirklich abschätzen kann – und das bist du selbst!
Deshalb kann es sinnvoll sein, sich beim Lernen immer wieder selbst zu hinterfragen. Lass dir die Thematik immer wieder durch den Kopf gehen und überlege, welche Gebiete noch lückenhaft sind. Besonders sinnvoll ist es, wenn du deine Selbstreflexion auch auf andere ausdehnst und dir möglichst viele Löcher in den Bauch fragen lässt. Gerade fachunkundige Personen stellen vielleicht Fragen, auf die du selbst nie gekommen wärst. Kannst du deiner Oma auch die schwierigsten Prozesse erklären, hast du sie definitiv verstanden!
Die besten Lernstrategien #3: Nutze Mnemotechniken
Der Begriff „Mnemotechniken“ mag auf den ersten Blick wissenschaftlich anmuten, doch dahinter verbirgt sich eine Lernmethode, die dir längst vertraut sein dürfte. Das aus dem Griechischen abgeleitete Wort beschreibt Merkhilfen wie zum Beispiel Assoziationen, Merksätze, Reime und vor allem Eselsbrücken.
Eselsbrücken verfolgen beim Lernen eher einen kreativen und spielerischen Ansatz. So kannst du dir vor allem besonders komplexe Zusammenhänge und Definitionen schneller einprägen und leichter in Erinnerung rufen.
Die besten Lernstrategien #4: Gestalte Karteikarten
Das Erstellen von Karteikarten ist unter Studenten besonders beliebt – zu Recht. Dass ihre Nutzung zu einer der besten Lernstrategien für die Uni-Prüfung gehört, ist sogar wissenschaftlich erwiesen.
„Von der Hand in den Kopf“ ist mehr als eine nichtsagende Floskel. Schreibst du dir den Lernstoff noch einmal irgendwo auf, behältst du dir weitaus mehr als beim bloßen Durchlesen. Karteikarten sind handlicher und stabiler als Papier und deshalb gut für den Lernalltag geeignet.
Natürlich bleibt dir die Gestaltung deiner Karten selbst überlassen. Besonders sinnvoll ist es jedoch, Kernfragen auf die eine und deren Antwort auf die andere Seite zu notieren. So kannst du die Karten nutzen, um dich selbst abzufragen. Es empfiehlt sich auch, kurze Formulierungen zu verwenden. Stichworte sind in der Regel prägnanter als ganze Sätze.
Die besten Lernstrategien #5: Schau dir Lernvideos an
Du kennst das: Das Verfahren, das der Dozent definitiv als Prüfungsschwerpunkt auserkoren hat, liegt schon Monate zurück und existiert bestenfalls noch schemenhaft in deinem Gedächtnis. Jetzt, wo der Klausurtermin allmählich näher rückt, hast du keine Ahnung mehr, wie diese oder jene Rechnung genau funktioniert – dann lass dir helfen!
Das schauen von Lernvideos ist die beste Lernstrategie, wenn es darum geht, bestimmte Prozesse und Methoden noch einmal aufzuarbeiten. Zu den Kernthemen diverser Studiengänge existieren mittlerweile reihenweise Video-Tutorials. Diese kannst du dir beliebig oft anschauen. Hast du ein bestimmtes Kapitel noch nicht komplett verinnerlicht, spul zurück und schau es dir noch einmal an!
Die besten Lernstrategien #6: Schreib dir eine Zusammenfassung
Dein Dozent ist immer innerhalb von 90 Minuten durch 80 Folien und mehr geraucht? Tja, dann stehst du am Ende des Semesters vor gut und gerne 1.000 Folien Skript. Es sollte klar sein, dass du diesen Berg nur sehr schwer bewältigen kannst – zumal das Modul vielleicht nicht deine einzige Prüfungsleistung ist und noch weitere Papierkriege gewonnen werden wollen.
Für die optimale Vorbereitung ist es wichtig, Licht ins Dunkel zu bringen. Deshalb solltest du dir unbedingt eine Zusammenfassung schreiben. Bei einer drei- oder gar vierstelligen Gesamtzahl an Folien kann gar nicht alles relevant sein. Auf manchen ist vielleicht nur ein Bild, das dein Professor gerade passend zur Thematik fand und nur deshalb herausgegriffen hat. Auf anderen befinden sich vielleicht nur zwei bis drei Stichpunkte, eine Frage oder ein alltägliches Beispiel, dass dir auch so als allererstes in den Sinn kommt.
Sobald du anfängst, ein Skript auf die wesentlichen Inhalte zu reduzieren, wird das Chaos sehr schnell übersichtlicher. Durch das Zusammensuchen und Notieren kommen dir sicher auch schnell wieder Zusammenhänge aus der Vorlesung in den Sinn, von denen du dachtest, sie wären längst im Nirwana deines Gedächtnisses verschwunden. So hast du eigentlich schon einen großen Schritt getan, ehe du überhaupt mit dem eigentlichen Lernen angefangen hast.
Wichtig ist, dass du rechtzeitig mit dem Erstellen deiner Zusammenfassung anfängst – denn das nimmt doch Einiges an Zeit in Anspruch. Drei Tage vor der Klausur wird dir wahrscheinlich auch die beste Zusammenfassung nichts mehr nützen.
Die besten Lernstrategien #7: Bilde Lerngruppen mit deinen Kommilitonen
„T.E.A.M. = Toll, Ein Anderer Macht’s“, entspricht nicht gerade der Idealvorstellung effektiven Lernens. Zugegeben, diese Methode ist nicht die beste Lernstrategie für Jedermann. Manchmal lenkt man sich in der Gruppe viel zu sehr gegenseitig ab und hat nach vier Stunden „Pauken“ zwar jede Menge Kuchen verputzt und zwei Kannen Kaffee vernichtet, wirklich etwas Zählbares herausgekommen ist dabei aber nicht. Nicht jeder ist ein gruppenfähiger Lerner, manchmal hängt die Sinnhaftigkeit einer Lerngruppe auch vom Modul ab. Wo viel theoretisches Wissen und Auswendiglernen gefragt sind, lernt man wohl am besten allein.
Doch gerade bei Fächern mit einem hohen Anteil an Praktischen Aufgaben oder sehr mathematischen Disziplinen kann sich der Versuch einer Lerngruppe lohnen. Höchstwahrscheinlich hat in einer Gruppe aus drei bis vier Personen jeder sein eigenes Steckenpferd. Bringt eure Stärken ein und erklärt euch bestimmte Aufgabenstellungen gegenseitig. Der Austausch kann nur gut für den Wissenstand des Einzelnen sein. Außerdem ist später im Beruf zunehmend Teamarbeit gefragt, beispielsweise wenn es um das Bearbeiten langfristig angelegter Projekte geht. Die Lerngruppe ist also auch eine gute Übung für den bevorstehenden Berufsalltag!
Damit euer Team möglichst effektiv zu Werke geht, solltet ihr vielleicht vorab ein paar Dinge beherzigen.
Trefft euch auf neutralem Boden
Es mag eher nach einer Militäroperation als nach Prüfungsvorbereitung klingen, aber wenn ihr euch an einem bestimmten Ort verabredet, hat jeder schon mal einen gewissen Aufwand betrieben, damit die Lerngruppe zusammenkommt. Jetzt will man auch, dass etwas dabei herum kommt und ist von Vornherein motivierter. Gleichzeitig ist die Ablenkung an einem öffentlichen Platz geringer, als wenn ihr bei jemandem zu Hause seid. Ist es euch im Café oder in der Mensa zu laut, schaut euch nach Alternativen um. Viele Bibliotheken bieten beispielsweise Gruppenarbeitsräume an, die ihr euch reservieren könnt – gerade in der Prüfungszeit solltet ihr da allerdings schnell sein.
Bereitet euch vor
In einer Lerngruppe von Null anzufangen kann hinderlich sein. Vor allem dann, wenn man als einziger noch ganz am Anfang ist und der Rest eigentlich schon gut im Stoff steht … Besser kommt man voran, wenn alle schon einen gewissen Background haben, ehe es an die Gruppenaktivitäten geht. Ihr solltet euch deshalb schon vorher über die Themen absprechen, die ihr gern bearbeiten möchtet und euch jeder für sich schon mal das nötige Hintergrundwissen zu Gemüte führen. Vielleicht kommen euch dabei ja schon erste Fragen auf, die ihr in der Gruppe behandeln wollt.
Teilt euch Arbeiten auf
Nicht umsonst habt ihr euch als Team zusammengefunden. Es ist nicht unbedingt zielführend, wenn alle immer dieselbe Sache bearbeiten, vor allem wenn es sich um ein besonders umfangreiches Thema handelt. Ihr könnt auch erst einmal unabhängig voneinander an verschiedenen Stellen arbeiten und euch später eure Ergebnisse später gegenseitig vorstellen. So erhält man sehr schnell einen Überblick über ein gesamtes Thema.
Die besten Lernstrategien #8: Bereite dich mit Altklausuren vor.
Im Uni-Alltag sind es nicht nur unbedingt die Studenten, die nicht mit dem allergrößten Engagement an die Prüfungsphase herangehen – auch auf Seiten der Dozenten kommt es gelegentlich zu leichten Anflügen von Faulheit. Dieser Teil des Beitrags soll nicht als Tirade gegen den Lehrstuhl verstanden werden. Mitnichten. Professoren haben mitunter hunderte von Prüflingen, eine Reihe von Abschluss- und Hausarbeiten zu betreuen und ganz nebenbei auch noch Vorlesungen zu geben. Da kann die Ausarbeitung der Klausur schon mal auf der Strecke bleiben.
Der clevere Student weiß diesen Umstand für sich zu nutzen. Das Bearbeiten von Altklausuren kann eine der besten Lernstrategien sein, wenn du herausfinden willst, wie dein Prüfer tickt. Häufen sich bestimmte Fragestellungen und kehren manche Themengebiete immer wieder, könnte dein Dozent ein Faible für das jeweilige Thema haben. Dass diese Bereiche auch Teil deiner Klausur sein werden, ist dann nicht ganz unwahrscheinlich! Du bekommst außerdem ein Gefühl dafür, wie bestimmte Aufgaben – vor allem Rechnungen – funktionieren und wie du in deiner eigenen Prüfung vorgehen solltest.
An einer Altklausur kannst du eine Prüfungssituation auch optimal simulieren. Reduziere dein Arbeitsmaterial auf die erlaubten Hilfsmittel und stoppe die Zeit. Vielleicht bist du zu Beginn noch zu langsam, um alle Aufgaben in der regulären Zeit zu bewältigen, doch nach du nach wirst du schneller werden und bist für den Tag deiner Prüfung gut gewappnet. Uniturm.de bietet ein Sammelsurium an Skripten, Präsentationen und eben auch Altklausuren diverser Fächer, die du für deine Vorbereitung nutzen kannst.
Tipp: Wie du Uniturm.de effektiv nutzt, erklären wir im Magazin.
Fazit: Am besten probierst du alle hier vorgestellten Lernstrategien einmal aus. So findest du schnell heraus, welche Lernmethode die richtige für dich ist. Denke aber stets daran, auch Lernpausen zu machen. Dein Kopf braucht Auszeiten, um anschließend wieder mit voller Energie arbeiten zu können. Also geh auch mal zwischendurch an die frische Luft und gönne dir eine Pause vom Lernen!
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