Wirtschaftsfaktor Hochschule

Wirtschaftsfaktor Hochschule
Deutsche Hochschulen erwirtschaften im Jahr über 190 Milliarden Euro, das sind 7,3% des Bruttoinlandsproduktes (BIP).

Diese beeindruckenden Zahlen belegt die Studie „Wirtschaftsfaktor Hochschule“ des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft. Arbeitgeber, Ausbilder, Investor – Hochschulen sind zentrale Faktoren für die ökonomische Gesundheit einer Region.

Höhere Wirtschaftskraft, weniger Arbeitslose


Die Effekte variieren in den einzelnen Bundesländern. Die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen profitieren überdurchschnittlich von ihren Hochschulen, da die Anzahl von Studenten und Wissenschaftlern im Verhältnis zur Einwohnerzahl sehr hoch ist.

So studieren zum Beispiel an den vier größten Berliner Universitäten fast 100.000 Menschen, insgesamt ca. 14.400 Mitarbeiter sind an den Hochschulen beschäftigt. Auch in Baden-Württemberg tragen die Unis viel zum BIP bei, was an der großen Menge von Hochschulen liegt.

Stärkster Wirtschaftsfaktor sind Hochschulen mit hohem Drittmittelanteil aus der Wirtschaft – am meisten profitieren hier die Einrichtungen in Sachsen von der gut funktionierenden Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Unternehmen.

Nicht nur die Wirtschaftskraft in der Region wird gesteigert, auch die Arbeitslosenquote sinkt und zwar im Schnitt um 3%. Spitze ist hier wiederum Berlin, wo die Universitäten für 3,5% weniger Arbeitslose verantwortlich sind. Schlusslicht ist das Saarland mit 0,7%, auch weil die Hochschuldichte vergleichsweise gering ist.

Mehr Studenten, höhere Investitionen


Im Wintersemester 2000 waren knapp 1,8 Millionen Studierende an deutschen Hochschulen eingeschrieben. Im Wintersemester 2017/2018 waren es 2,85 Millionen.

Mit der Zahl der Studenten stieg auch die Zahl der wissenschaftlichen Publikationen. Waren es 2000 noch ca. 68.000, kletterte die Zahl 2017 auf 95.000. Das liegt auch an den höheren Investitionen in Lehre und Forschung. Die Hochschulen selbst gaben dafür 2010 22 Mrd. Euro aus und der Staat erhöhte in den vergangenen Jahren mit Programmen wie der Exzellenzinitiative und dem Hochschulpakt die Bundesmittel.

Das begünstigt die indirekten Effekte, die Hochschulen auf die Wirtschaftskraft haben. Denn sie sind nicht nur Arbeitgeber und Ausbilder, sie sorgen langfristig für eine stabile Wirtschaft. Hochschulen schaffen Innovationen und erzeugen Fachkräfte.

Zudem sind die Arbeitslosenzahlen bei Hochschulabsolventen geringer als bei Nichtakademikern. Ein Hochschulabschluss ist die beste Versicherung gegen Arbeitslosigkeit. Das heißt, dass langfristig Sozialausgaben gespart und gleichzeitig höhere Steuereinnahmen von gut verdienenden Absolventen erzielt werden.

Fazit: Hochschulen sind entscheidende Wirtschaftsfaktoren für ihre Regionen. Sie erhöhen das Wirtschaftswachstum, senken die Arbeitslosigkeit, entlasten auf lange Sicht die Sozialkassen und erhöhen die Steuereinnahmen im Land.

Bildquelle: Vielen Dank an geralt für das Bild (© geralt/www.pixabay.de).

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