Ausbildung Außenhandelskaufmann/Außenhandelskauffrau

Ausbildung Außenhandelskaufmann/Außenhandelskauffrau
Als Kaufmann bzw. Kauffrau im Außenhandel bist du sowohl für den Ankauf von Waren und Gütern von Herstellern/Zwischenhändlern, als auch für den gewinnbringenden Weiterverkauf an Unternehmen aus Handel, Handwerk und Industrie zuständig.

Aufgaben von Außenhandelskaufleuten

Zum Einkauf zählen dabei u.a. das Einholen von Angeboten, die Koordination der Lieferung, Warenannahme und –kontrolle und der Abschluss der Verträge. Für den Verkauf musst du u.a. Kundenaufträge abwickeln, Angebote erarbeiten, neue Kunden akquirieren, die Logistikprozesse steuern, Rechnungen schreiben und den letztlichen Warenversand überwachen. Hinzu kommen noch die Regelung diverser Zollangelegenheiten.

Neben Einkauf und Vertrieb haben Außenhandelskaufleute darüber hinaus gegenüber den Kunden beratende Tätigkeiten, übernehmen die Organisation verkaufsfördernder Maßnahmen und sind bei der generellen Finanz- und Betriebsbuchhaltung federführend. Weitere Aufgaben können im Bereich Personalwesen auf dich warten.

Neben einer großen Verantwortung, bietet die Ausbildung als Außenhandelskaufmann bzw. Außenhandelskauffrau sehr gute Karrieremöglichkeiten. Laut dem Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) hat die BRD im Jahr 2015 Waren im Wert von 1.200 Mrd. Euro exportiert und Produkte im Wert von 950 Mrd. Euro importiert. Somit stieg die Außenhandelsquote zwischen 1991 und 2015 von 48% auf 86%. Kein Wunder also, dass eine Ausbildung zum Außenhandelskaufmann bzw. zur Außenhandelskauffrau bei vielen Schulabsolventen hoch im Kurs steht. In der Hitliste der beliebtesten Ausbildungsberufe findet sich der Kaufmann/die Kauffrau im Groß- und Außenhandel aktuell auf Platz 6. Noch beliebter sind nur noch die Ausbildungen zum Einzelhandelskaufmann/-kauffrau, Verkäufer/-in, Mechatroniker/-in sowie Industrie- und Bürokaufmann/frau. Grund genug, um dir die Ausbildung und das Berufsbild Außenhandelskaufmann/-frau einmal etwas näher vorzustellen.

Voraussetzungen für eine Ausbildung als Außenhandelskaufmann/Außenhandelskauffrau

Zunächst musst du eine geeignete Firma finden, bei der du die Lehre absolvieren kannst. Bewerben kannst du dich beispielsweise für eine Ausbildung in Unternehmen, die im Mode- oder Lebensmittelbereich, im Baustoffhandel oder in der Automobilbranche tätig sind.

Der Realschulabschluss (Mittlere Reife) oder das Abitur gelten bei vielen Ausbildungsunternehmen als Voraussetzung, aber auch engagierte Hauptschüler können durchaus eine Lehrstelle finden und in diesem Segment ihre berufliche Laufbahn starten. Zudem solltest du ein gutes Sprachgefühl in Deutsch, Englisch und ggf. weiteren Fremdsprachen aufweisen und ein gutes Ausdrucksvermögen und Textverständnis haben.

Die Ausbildung zum Außenhandelskaufmann/zur Außenhandelskauffrau

Die Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann/zur Groß- und Außenhandelskauffrau dauert in der Regel 3 Jahre und beginnt offiziell zum 01. August. Zunächst musst du dich dabei für eine der beiden Fachrichtungen (Großhandel oder Außenhandel) entscheiden. Im Gegensatz zu Großhandelskaufleuten bist du als Außenhandelskaufmann/-kauffrau nicht nur für Warenfluss und –verkehr, sondern auch für den Import und Export zuständig. Favorisierst du eine Ausbildung im Außenhandel solltest du dir eine international tätige Firma als Lehrbetrieb suchen. Daher sind in diesem Beruf die Fremdsprachenkenntnisse auch so wichtig.

Üblich ist eine duale Ausbildung. Dabei wird der Praxisteil im jeweiligen Ausbildungsbetrieb absolviert und die Theorie in Berufsschulen erlernt. In den ersten beiden Lehrjahren lernst du vor allem die Basics. Darunter fallen beispielsweise die Schulung deiner Kenntnisse in Unternehmensstrukturen, Warenwirtschaft, Warendistribution, Einkauf, Absatzwirtschaft, Logistik, Marketing, Kostenkalkulation, Rechnungswesen, Buchhaltung, Controlling und Kundenberatung. Im 2. Lehrjahr erfolgt eine Zwischenprüfung, deren Bestehen dich für die Abschlussprüfung qualifiziert.

Im 3. Jahr verlagert sich der Schwerpunkt auf deine gewählte Fachrichtung. Im Außenhandel sind dies u.a. Kenntnisse über Auslandsmärkte und Außenhandelsgeschäft. Die Abschlussprüfung erfolgt dann vor der Industrie- und Handelskammer (IHK).

Um die eigenen Karrierechancen zu verbessern, kannst du nach der Ausbildung auch noch ein Studium, etwa in BWL oder Logistik, anschließen. Alternativ gibt es auch zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten, beispielsweise zum Betriebswirt für Handel, Logistik, Außenwirtschaft oder Marketing, zum Handelsfachwirt oder zum Fachkaufmann für Vertrieb. Diese werden von Fort- und WeiterbildungsInstituten wie der SGD, ILS oder AKAD angeboten.

Gehalt Außenhandelskaufmann/Außenhandelskauffrau

Allgemeingültige Aussagen über den Lohn lassen sich natürlich nicht treffen, da dies stets von deinem Ausbildungsbetrieb (Branche, Größe) als auch von deinem Standort (Ost-/Westdeutschland) abhängig ist. Wie in den meisten Branchen gilt aber auch beim Gehalt von Außenhandelskaufleuten während der Ausbildung das Motto: „Lehrjahre sind Herrenjahre“.

Laut dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) erhielten Azubis in ihrer Ausbildung 2015 durchschnittlich folgendes Brutto Gehalt pro Monat:

1. Lehrjahr: 700 Euro (Ost) - 800 Euro (West)
2. Lehrjahr: 800 Euro (Ost) - 900 Euro (West)
3. Lehrjahr: 850 Euro (Ost) - 950 Euro (West)

Nach dem Abschluss sieht es dann finanziell wesentlich besser für dich aus. Als Außenhandelskaufmann kannst du im Schnitt mit einem monatlichen Einstiegsgehalt von 2.100€ und einem Brutto-Gehalt nach 5 Jahren Berufstätigkeit mit rund 2.500€ rechnen.

Karrieremöglichkeiten als Außenhandelskaufmann/-frau


Egal ob Einkauf und Vertrieb von Rohstoffen, Lebensmitteln, Mode, Pharmazie, IT, Fahrzeugen oder Maschinen: als Außenhandelskaufmann/Außenhandelskauffrau kannst Du in nahezu allen Branchen arbeiten. Gerade in der Elektro-, Automobil- und Maschinenindustrie sind die Möglichkeiten sehr vielfältig. So werden Außenhandelskaufleute für den internationalen Handel von großen Anlagen und Maschinen über Schiffe und Autos bis hin zum Handel mit Kleingeräten wie Kaffeevollautomaten, Fernsehern oder Smartphones benötigt.

Generell musst du dich bei diesem Job in allen Branchen auf eine hauptsächliche Bürotätigkeit einstellen. Dazu gehören neben der Marktbeobachtung und sorgfältigen Erstellung von Kalkulationen, Konkurrenzanalysen, Rechnungen auch die Kommunikation mit Herstellern, Kunden und Lieferanten. Daher solltest du nicht nur über kaufmännisches Wissen, sondern auch über entsprechende Kommunikationsfähigkeiten und taktisches Verhandlungsgeschick verfügen.

Bildquelle: Vielen Dank an geralt für das Bild (© geralt/www.pixabay.com).

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