StudentInnen in der Stadt

Userbild von coldhart7
Userbild von Cain_Bock
Userbild von bojo2112jon
Userbild von Sbveinbo
Userbild von SuperHanna
Userbild von prozac
Userbild von david.iec
Userbild von katrin.iec
Userbild von ErsteNachhilfe.de
Userbild von Escher

Sprachreform an der Uni Leipzig: Ab jetzt nur noch „Herr Professorin“?

Userbild von Uniturm-Team
uniturm-team
am 07.06.13
Der erweiterte Senat der Uni Leipzig (ca. 80 Mitglieder, mehrheitlich männlich) hat am 16.04.2013 entschieden, ab sofort in der Grundordnung der Universität Leipzig die weibliche Schreibweise zu bevorzugen. Statt der bisherigen Form „Professor/Professorin“ gibt es demnach bald nur noch die weibliche Personenbezeichnung und die männlichen Professoren, Wissenschaftler und Studenten müssen sich mit der folgenden Fußnote begnügen: "In dieser Ordnung gelten grammatisch feminine Personenbezeichnungen gleichermaßen für Personen männlichen und weiblichen Geschlechts. Männer können die Amts- und Funktionsbezeichnungen dieser Ordnung in grammatisch maskuliner Form führen."

Die http://www.zv.uni-leipzig.de/service/presse/pressemeldungen.html?ifab_modus=detail&ifab_id=4994Rektorin der Universität, Prof. Dr. med. Beate A. Schücking, erklärt die Novelle der Grundordnung damit, dass Frauen an der Uni Leipzig heute deutlich in der Mehrheit (zumindest was die Zahl der Studierenden betrifft) sind und die Neuerung demzufolge logisch und formal nicht zu beanstanden ist.

Das Rektorat der Universität hat am 2. Mai 2013 den neuen Text der genehmigt. Die geänderte Grundordnung tritt in Kraft, sofern das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst innerhalb von 4 Monaten aus Rechtsgründen keine Änderung fordert. Auf den üblichen Unialltag wird die Änderung jedoch voraussichtlich keinen Einfluss haben. Es heißt also auch weiterhin nicht „Guten Tag, Herr Professorin.“

Die Uni Leipzig würde mit dieser Novellierung der Grundordnung unter den deutschen Hochschulen eine Vorreiterrolle einnehmen. Was meint ihr? Eine sinnlose Entscheidung oder doch ein guter Weg zu größerer Frauenförderung an den Hochschulen?
Einloggen um zu antworten.
Userbild von Anonym
anonym
am 07.06.13
Es geht hier ja nur um die Form, die in der Verfassung und anderen Studiendokumenten von der Uni selbst verwendet wird. Mit direkter und insbesonderem mündlicher Kommunikation hat das alles überhaupt nichts zu tun. ;-)
Einloggen um zu antworten.
Userbild von Susl
susl
am 09.06.13
Sehr ambivalent..
einerseits verstehe ich den Ärger, wenn v.a. in offiziellen Dokumenten nur die männliche Formulierung verwendet wird
Ich erinnere mich an ein VWL-Buch, in dem die Hauptakteurin eben eine "She" war,
und ich finde es ebenfalls nervig, Hausarbeiten etc. immer auf politcal correctness korrigieren zu müssen
Daher finde ich den Vorschlag, die nächsten 600 Jahre immer nur die weibliche Person..trotzdem irgendwie bescheuert und auch so gar nicht emanzipiert.
Wie wärs wenn wir uns extra für die Schriftsprache einfach neue Wörter überlegen, wie wärs mit das ProfessorIN^^
ich würde mich aber auch damit zufrieden geben, wenn zu Beginn einfach in einer Fußnote erwähnt wird, dass aus Platzgründen (wenns denn so notwendig ist) jetzt nur eine Form gewählt wird - es muss ja dann nicht zwingend die männliche Form sein
Einloggen um zu antworten.
Userbild von luisa22
luisa22
am 18.06.13
Das ist auch nicht des Pudels Kern. Es ist ja auch eine Art der Diskrimierung wenn man diese Form nutzt. Bin auch ein Beführwortet des großen IN hinter der Bezeichnung.
Einloggen um zu antworten.
Userbild von Anonym
anonym
am 18.06.13
Warum schreibst du dann, dass du ein Befürworter bist und nicht, dass du eine Befürworterin bist? :-D

Naja, das Binnen-I löst auch nicht alle Probleme. Zum einen zeigen Studien, dass diese Wörter (wie StudentIn) von den meisten Leuten als eher weibliche Form wahrgenommen wird, sie ist also auch nicht neutral. Und zum anderen lässt sich nicht aus jedem Wort die weibliche Form bilden, in dem man das "in" anhängt. So regelmäßig ist Sprache leider nicht.

Einloggen um zu antworten.
Userbild von Susl
susl
am 19.06.13
Da hast du natürlich recht, aber globale Lösungen zu suchen, ist nochmal besonders schwierig. Das IN scheint insofern aber eine relativ schlichte Lösung für Deutschland. Mag sein, dass man den Fokus dann eher auf die weiblichen Formen legt, aber das würde ich unter "ausgleichender Gerechtigkeit" verbuchen. Rechtlich sind dann wenigstens beide Formen drin und das ist doch schon mal ein Anfang, v.a. wenn man die Debatte aus der Perspektive einer kulturellen Umdeutung/Neudefinition des Geschlechterverhältnisses legt.
Einloggen um zu antworten.
Userbild von Anonym
anonym
am 20.06.13
Nee, auch im Deutschen klappt das mit dem Binnen-I nicht immer.

Und beu "kultureller Neudefinition des Geschlechterverhältnissis" kommen auch immer diejenigen, die sich entweder keinen der beiden Geschlechter zuordnen lassen (aus biologischen Gründen) oder zuordnen lassen wollen (aus psychologischen Gründen). Das kann man durch das Binnen-I auch nicht abdecken. Außer man macht dann da noch so ein * in das Wort rein, aber naja.
Einloggen um zu antworten.
Userbild von Hudge
hudge
am 05.08.13
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich mich mehr und mehr frage, ob es denn nicht wichtigere Themen gibt als gendergerechte Titulierungen *kopfschüttel*... vor allem an der Uni Leipzig, ich studiere ja selbst hier geht es mit so vielen Dingen bergab, dass die sich mal nicht so sehr nen Kopf über solche Themen machen sollten. Das fängt damit an, dass für die Studis immer weniger Geld zur Verfügung steht. Mensen werden geschlossen oder verkleinert, vor allem an hoch frequentierten Standorten, wie bei den Medizinern, Biologen, Chemikern, Biochemikern etc... furchtbar ist so was. Das geht weiter mit den Dozenten, für die ist auch kein Geld mehr da... die sollten sich lieber um diese Dinge kümmern, dann wäre die Zeit nützlicher verschwendet!
Einloggen um zu antworten.
Userbild von Anonym
anonym
am 05.08.13
Naja, das sind doch alles ganz verschiedene Baustellen.

Das Geld kommt vom Land Sachsen, darüber kann die Uni nicht entscheiden.
Die Mensen werden vom Studentenwrek betrieben, nicht von der Universität. Und das die Mensa geschlossen/verkleinert wurde, liegt an den Kürzungen der Landesregierung.

Jedenfalls … gibt es da überhaupt keinen Zusammenhang zwischen den Sachen. :-o
Einloggen um zu antworten.