StudentInnen in der Stadt
Müll und Entsorgung Gebührensystem |
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anonym
am 09.09.10
Bei uns gibts das System: Tonne mit blauem Deckel = Papier (kostenlos, auf Bestellung) Tonne mit grünem Deckel = Biomüll (organische Abfälle, Essensreste) (entfällt, wenn man einen Komposthaufen im Garten hat) Gelber Sacke = Plastik (Verpackungen allerdings wenigstens kurz ausgespült und trocken, Styropor) Schwarze Tonne = Restmüll (Kein Bauschutt, Steine usw.) Container: Altpapier (Bücher, Zeitungen), Glas Für Grünschnitt gibts Sammelstellen, für Elektroschrott ebenfalls (größere Geräte werden kostenlos abgeholt). Alle drei oder sechs Monate kommt das Ökomobil zu verschiedenen öffentlichen Stellen, an dem man dann Sondermüll (Lacke, Energiesparlampen usw.) abgeben kann. Dann gibts noch den Sperrmüll, der auch alle drei oder sechs Monate kommt, für alle die großen Dinge (außer Autoreifen, Sondermüll, Elektroschrott). Holz wird bei der Gelegenheit ebenfalls getrennt mit abgefahren. Bei mir fällt an: Alle 2 Wochen ein gelber Sack mit Plastikverpackungen vom Essen. Geschätzt alles halbe Jahr bekäme ich wohl eine schwarze Restmülltonne voll (die kleine). Meine Nachbarn (Rentner) machen jedoch zu zweit eine Tonne in zwei Wochen randvoll (was würden die sich umschauen müssen, wenn ich genausoviel Müll hätte?). Allerdings fällt bei mir viel Kompost an, da es frisches Obst gibt, leider auch mal Essensreste über bleiben oder Schalen (Nüsse). Außerdem bekomme ich ständig jede Menge Stöcke in die Wohnung geschleppt : D. Gut, ich esse unter der Woche in der Mensa, morgens und abends nicht wirklich viel. Nun wird ab nächstem Jahr ein neues Gebührensystem eingeführt. Jede Kommune darf selbst entscheiden, ob die Gebühr pro Leerung der Tonne (Restmüll und Biomüll) oder nach Gewicht bezahlt wird. Für eine gewichtsabhängige Gebühr spricht, daß man (selbst bei geringem wöchentlichen Abfall) die Tonne jede Woche rausstellen kann, und im Sommer nicht alles gammelt und riecht. Gerade Haushalte ohne Komposthaufen werden dann die Tonne ungern einen Monat in der Garage oder in der prallen Sonne stehen lassen wollen, wenn die Würmer schon an den Griffen herumkrabbeln. Das kommt ja jetzt teilweise schon bei zwei Wochen vor. Als Gegenargument wird genommen, daß kinderreiche Familien benachteiligt seien, die Windeln seien ja viel schwerer und nehmen kaum Platz ein. Was meint ihr dazu? Gewichtsabhängige Gebühren oder Gebühren nach Anzahl der Leerungen?
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chiwon
am 09.09.10
Anzahl der Leerungen, dem Müllauto ist es bestimmt egal wie schwer der Müll ist. Wenn Tonne voll is muss es fahren.
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anonym
am 09.09.10
Ich bin für eine leistungsunabhängige Gebühr - jeder zahlt einne festen Betrag und kann dafür sämtlichen Müll kostenlos entsorgen. Alles andere steigert nur den Anreiz seinen Müll anderweitig zu entsorgen. Natürlich sinkt dann auch der Anreiz möglichst wenig Müll zu produzieren, aber da ein großer Anteil des Mülls unvermeindlich ist (Babywindeln, …) sehe ich da nicht so großes Potential.
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anonym
am 09.09.10
Wenn die Leute aufgrund der mengenmäßigen Kosten ihren Müll dannim nächsten Wald abladen hat man aber auch nichts gekonnt. Die Leute müssen ein Bewusstsein dafür entwickeln, dass Müll "schlecht" ist. Solange man dies den Leuten ausschließlich über Geld (Kosten) klar machen will, wird sich dieses Bewusstsein nicht herausbilden, sondern sie werden eben weiterhin nur nach monetären Größen entscheiden. Zum "nichts verschwenden" siehe den Kühlschrank- Thread.
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anonym
am 13.09.10
Wer eine Wertstofftonne möchte, kann übrigens hier dafür voten: https://epetitionen.bundestag.de/index.php?PHPSESSID=6fd783ea8c6e2b0f22893a407e2d942e&action=petition;sa=details;petition=13663Petition des Naturschutzbundes Hintergrundartikel: http://taz.de/1/zukunft/umwelt/artikel/1/her-mit-der-tonne/
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anonym
am 28.10.10
Sicher wäre es fairer, dass jeder den Müll bezahlt, den er auch verursacht. Aber ist eine ordnungsgemäße Müllentsorgung nicht wichtiger als eine gerechte Kostenverteilung? In Leipzig war es bisher so, dass jeder das bezahlt, was er verursacht. Nun war es offenbar jahrelang so, dass einige Haushalte nie Müll verursacht haben. Nun steht außer Frage, dass jeder Haushalt Müll produziert und dieser eben anderweitig entsorgt wurde um Kosten zu sparen. Daher wurde nun eine Mindestabgabe eingeführt, die jeder Haushalt zahlen muss. Den Leuten soll so eben kein Nachteil entstehen, wenn sie ihren Müll ordnungsgemäß entsorgen. Wessen Kosten über dieser Mindestgebühr liegen, muss aber dennoch auch mehr zahlen. Diese Mindestabgabe ist eben keine Flatrate, sondern eben nur eine vorgeschriebene Mindesthöhe der zu zahlenden Abgaben.. Mir erscheint dieses Modell am sinnigsten, da es die Anzahl der Haushalte, welchen ihren Müll unsachgemäß entsorgen, reduziert und dennoch Haushalte, die mehr Müll verursachen auch mehr zahlen müssen. http://nachrichten.lvz-online.de/leipzig/citynews/plaene-der-stadt-leipzig-die-gebuehren-fuer-die-muellabfuhr-sollen-steigen/r-citynews-a-54547.html
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anonym
am 29.10.10
Das hat doch nichts mit "Recht geben" zu tun. Durch das System versuche ich doch, ihr Fehlverhalten zu minimieren bzw. die Anreize dazu zu beseitigen. Die Anreize Müll soweit möglich zu vermeiden bleiben dabei ja erhalten. Zitat:Sicher wirds auch leider genug andere geben, die natürlich durch die zusätzliche Müllentsorgung in Wald und Feld Mehrkosten verursachen, die von der Allgemeinheit getragen wird aber dennoch denke ich, diese Leute dürfen aus Prinzip nicht zum Maß dafür werden, den (hoffentlich größeren) Teil der Allgemeinheit zu "bestrafen", indem sie den Müll für die Leute mitbezahlen, denen das total egal ist, daß die größeren Entsorgungskosten umgelegt werden. Bei "meiner" Variante bezahlt niemand den Müll eines anderen mit. Durch die Wald- und Wiesenentsorgung fallen natürlich Kosten an, diese versucht "mein" Modell zu minimieren, damit sinken auch die zusätzlichen Allgemeinkosten.
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