StudentInnen in der Stadt
Biosprit aus pfanzlichen Ölen sowie Bioethanol lassen Menschen hungern |
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timeyyy
am 08.03.11
Ich muss es einfach zeigen! Gerade jetzt bei dem Thema E10, wobei Bioethanol ja auch hauptsächlich aus Zuckerrüben, Zuckerrohr oder Weizen gewonnen wird. Um nicht weiter vom Erdöl abhängig zu sein, fördert die europäische Politik nachwachsende Rohstoffe. Das im Januar 2008 verabschiedete Klimapaket strebt eine Quote von zehn Prozent Biospritanteil im Benzin an. Europäische Öle sind trotz Subventionen nicht ausreichend vorhanden, um den Hunger nach Biosprit zu stillen. Deshalb wird Pflanzenöl importiert. Doch der von der EU geförderte Biosprit-Boom hat die Existenz vieler Menschen in der Dritten Welt zerstört: Durch den Anbau riesiger Palmöl-Monokulturen wird ihnen jegliche Lebensgrundlage genommen. Biotreibstoffe gelten als Wundermittel im Kampf für ein besseres Klima. Doch ihre ökologische Bilanz ist noch mäßig und sie binden Ackerfläche, die der Nahrungserzeugung dienen sollte. Menschen in der Dritten Welt müssen hungern, damit wir unsere Autos mit ökologisch gutem Gewissen tanken können. Allein in Indonesien gehen durch die Palmölproduktion Lebensraum und Nahrung für Millionen von Menschen verloren. Immer mehr Ureinwohner und Kleinbauern werden aus dem Regenwald vertrieben, weil hier riesige Flächen für die Palmölproduktion gerodet werden. Großkonzerne eignen sich das Land an, ohne die ursprünglichen Besitzer zu entschädigen oder zu beschäftigen. Während das Öl mit Gewinn nach Europa exportiert wird, müssen die Menschen in Indonesien um Nahrung betteln. In Indien bahnt sich eine ähnliche Entwicklung an. Finanziert durch europäische Entwicklungsgelder wird hier ein neues Biospritprogramm von Mercedes Benz gefördert. Auf angeblich ungenutztem Brachland wird die giftige Jatropha-Nuss angebaut. Die Bauern haben ihre Viehweiden verloren, die ersten Kinder haben sich mit den Nüssen vergiftet. Rinder und Schafe sind verendet. Der ehemalige UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, Jean Ziegler, hat die Biotreibstofffabrikation als "Verbrechen gegen die Menschheit" bezeichnet.
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timeyyy
am 08.03.11
Und im Portemonaie spürt man auch nix. Ich brauch nicht vom Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) anfangen! Ich bleibe mal beim Benzin. Ein Zitat: E10 schlägt mit einem durchschnittlichen Mehrverbrauch von 3 Prozent zubuche. Ausgegangen wird dabei von einem normalen Superkraftstoff OHNE Ethanolanteil. Gegenüber dem Super mit 5-prozentiger Beimischung, wie es heute gezapft wird, sind es 2 Prozent mehr. Es sind, meiner Meinung nach, sehr optimistische Schätzungen. Man wird vielleicht um 4% einen höheren Verbrauch haben. Wie dem aus sei.... nehmen wir diese Werte für eine kleine Beispielrechnung. Nehmen wir also an, man wechsle von Super auf SuperPlus statt auf SuperE10. SuperPlus, welches ja eine noch höhere Oktanzahl hat, nämlich 98 statt 95, bewirkt also einen noch geringeren Verbrauch. Schätzen wir mal 5% gegenüber E10. Dann würde eine Rechnung so ausschauen wenn ich HEUTE getankt hätte: Auf 100km habe ich mit meinem Auto einen Verbrauch von 10l mit SuperE10 für 1,54€ macht 15,54€ Mit Super Plus hätte ich einen geringeren Verbrauch von 5%, also auf 100km 9,5l für 1,60€ der Liter macht zusammen für die 100km 15,20€. Warum sollte ich also E10 tanken??? Es ist nicht umweltfreundlicher, es schadet vielleicht Motorteilen, es schadet sogar anderen Menschen, die Energiebilanz ist nicht besser und billiger ist es auch nicht! Danke. Bitte.
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anonym
am 08.03.11
Die CO2-Bilanz ist unumstritten besser. Aber ich halte es ebenso für Unsinn, Benzin aus Lebensmitteln herzustellen. Allerdings wird dasselbe Palmöl, dessen schädliche Auswirkungen du ja gerade aufgzeigt hast, auch in Schokoriegeln, (Kerzen)Wachs und Magarine verwendet. Außer ein paar Greenpeace-Aktivisten hat das bisher leider niemand interessiert. Waren genau dies selben Fakten wie jetzt. Für die Deutschen reicht es nicht aus, wenn durch Palmöl Regelnwald und Menschen kaputt gehen. Aber wenn es dem eigenen Auto schaden könnte, dann ist der Spaß vorbei. Aber was soll's, vielleicht ändert sich ja wenigstens jetzt etwas. Es gibt übrigens auch Projekte, Bio-Ethanol aus reinen Pflanzenabfällen herzustellen. Das könnte dann eine Option werden, ist aber leider noch nicht ganz soweit.
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timeyyy
am 09.03.11 Zitat:Aber wenn es sich - und das ist immer mehr der Fall - um brachliegende Ackerflächen handelt, dann ist die CO2-Bilanz positiv! Dann schau doch nochmal in die Doku. Mir scheint, die wurde nämlich gar nicht gesehen, denn sonst würde ich manche Sätze hier nicht von euch lesen müssen. Wenn das brachliegende Ackerland nämlich als Weidefläche genutzt wird und die Öl produzierenden Pflanzen viel viel mehr Wasser verbrauchen, was in den Regionen rar ist, dann ist das zwar nicht für die CO2-Bilanz schädlich aber für die Menschen. Desweiteren müssen die Pflanzen abgeerntet und transportiert werden und dann werden sie in DIESEL betriebenen Pressen rund um die Uhr verarbeitet. Und glaub mir, bei den LKW's und Pressen hängt kein Rußpartikelfilter ö.ä. hinten dran. Ich glaub kaum, dass das der CO2 Bilanz nützt. ^^ Link zum Verbrauch.... http://www.pm-magazin.de/r/automobiles/h%C3%B6here-preise-weniger-leistung-steigender-verbrauch-mehr-steuern Und ich glaube nach wie vor, dass die Werte seehr optimistisch sind.
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anonym
am 09.03.11
@Rubin: Man wird mit Bio-Ethanol die Erdöl-Abhängigkeit aber nicht überwinden, dass ist dort ja nach wie vor drin, nur eben ein bisschen weniger. Interessant wird es erst wenn http://de.wikipedia.org/wiki/Cellulose-Ethanol markttauglich wird. Aber auch das ist keine Patentlösung. Zitat:Wollte man beispielsweise in Deutschland Benzin und Dieselkraftstoff (51,8 Mio t) vollständig durch Rapsöl und Ethanol aus Getreide ersetzen, würde dafür die gesamte deutsche Acker- und Grünlandfläche nicht ausreichen. Es müssten zudem sämtliche Nahrungsmittel importiert werden. Und trotzdem könnte nur ein Teil der Fahrzeuge mit heimischen Agrosprit fahren. http://www.greenpeace.de/themen/landwirtschaft/nachrichten/artikel/was_bringt_e10_der_umwelt/@Timeyyy: Zitat:Wenn das brachliegende Ackerland nämlich als Weidefläche genutzt wird und die Öl produzierenden Pflanzen viel viel mehr Wasser verbrauchen, was in den Regionen rar ist, dann ist das zwar nicht für die CO2-Bilanz schädlich aber für die Menschen. Desweiteren müssen die Pflanzen abgeerntet und transportiert werden und dann werden sie in DIESEL betriebenen Pressen rund um die Uhr verarbeitet. Und glaub mir, bei den LKW's und Pressen hängt kein Rußpartikelfilter ö.ä. hinten dran. Ich glaub kaum, dass das der CO2 Bilanz nützt. ^^ Ganz ehrlich: Ich kaufe es so gut wie keinem Autofahrer ab, der sich über E10 nun wegen der Umweltschädigung aufregt. Auf all die Nachteile von Bio-Ethanol haben Umweltorganisationen seit Jahren aufmerksam gemacht. Der Super-Benzin enthält in Deutschland ebenfalls Bio-Ethanol, 5%. E5 sozusagen. Hinzukommen die schon genannten Kerzen, Magarinen, Schokoriegel und und und. Es hat niemanden interessiert. Und jetzt wird der neue Benzin abgelehnt, weil er das aus Palmöl gewonnene BIo-Ethanol enthält? Das ist eine Doppelmoral der Autofahrer, die jetzt plötzlich die Umwelt für sich entdeckt haben, um den unbeliebten Benzin loszuwerden. Nichtsdestotroz haben sie damit natürlich recht …
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timeyyy
am 09.03.11
Mit dem Schritt: "Planzenöl für den Tank" bekommt das Pflanzenöl eine viel größere Nachfrage. Eine Nachfrage die absolut nicht gesund ist, da es sich zudem um einen Markt handelt, der extrem lukrativ ist. Sollen sie doch endlich mal richtige "grüne" Lösungen finden, die auch wirtschaftlich UND umweltfreundlich sind. Die wenigsten Autofahrer würden etwas gegen mehr Hybrid- oder Elektrofahrzeuge sagen, wenn sie umweltfreundlich UND praktisch sind. Es gibt einfach zu viele Leute die auf eine Auto angewiesen sind und bspw. kein Elektroauto mit einer Reichweite von 200km gebrauchen können. Abgesehen davon, dass es nicht überall Steckdosen gibt und die spätere Entsorgung der Batterien umwelttechnisch ein Problem darstellen. Und dabei fahren wir hier ja mit Kat rum... schau mal nach Indien, was da rum tuckert und die Luft verpesstet. Aber nein, man führt in Deutschland eher ne Umweltzone ein, die die Feinstaubbelastung senken soll wobei schon jetzt nachgewiesen ist, dass a) Autos einen geringen Anteil an der Feinstaubbelastung haben und b) diese Zonen absolut keinen Effekt im Sinne einer "besseren" Luft nach sich ziehen. Nach Umfragen, würden sehr viele Autofahrer im Sinne der Umwelt auch etwas mehr ausgeben... aber wie sieht es denn momentan aus??? Der Benzinpreis ging und geht höher ohne ersichtlichen Grund und scheinbar "grüne" Lösungen entpuppen sich als Schwachsinnsideen. Und wer zahlt das? Der Autofahrer, na klar regen die sich dann auf! Hier schon mal ein Beispiel von einem E-Mobil, welches auch gut nach vorne schiebt. Aber auch da ein Nachteil, man kann nur zu zweit fahren. Naja und dann die Reichweite. Problem ist halt, dass man nicht tanken kann und gleich weiter. 8Std für eine Ladung an der "normalen" Steckdose ist schon ne lange Zeit... http://www.focus.de/auto/fahrberichte/tid-12609/mini-e-datenblatt_aid_350824.html
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anonym
am 09.03.11 Zitat:Nach Umfragen, würden sehr viele Autofahrer im Sinne der Umwelt auch etwas mehr ausgeben... aber wie sieht es denn momentan aus??? Sicher? Bei den meisten Produkten, insbesondere Lebensmittel, interessiert doch außer dem Preis den durchschnittlichen Kunden fast gar nichts. Und das vergiftete Plastikspielzeug aus Ostasien wird auch gekauft, wenn es nur billig genug sit.
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timeyyy
am 09.03.11
Das ist schon richtig. Viele kaufen auch gemästete Gänse zu Weihnachten. Der normale Bürger schaut oft zuerst auf sich, in dem Fall auf den Preis. Ein Bauer in Brasilien schaut auch nur auf sich und schaut wie er Geld für sein Leben verdienen kann und holzt Bäume ab um Ackerland zu bekommen. Aber wenn die Politik noch große Firmen unterstützt, die noch mehr Bäume abzuholzen um dort Palmen für Palmenöl anzupflanzen dann läuft dort was schief. In Europa gibt es ja Subventionen für bio- oder umweltfreundliche Produkten. Ich meine, wenn etwas nicht den gewünschten Effekt hat, dann sollte man es abbrechen und andere Lösungen finden. Keiner verlangt doch gleich perfekte Lösungen für umweltfreundliche Lösungen aber auf der Suche danach sollte man Fehler eingestehen können. Leider hat bei sehr vielen Dingen eine große Lobby die Macht und beeinflusst die Politik. Da sehe ich das eigentliche Problem!! Sowie in dem Ungleichgewicht im Lebensstandard. Ich kann keinen Menschen zwingen umweltfreundlich zu denken, wenn er in seinem Land ums "Überleben" kämpft.
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anonym
am 18.09.11
Die EU hat nun festgestellt, das Biodiesel bis zu 11% mehr CO2 verursacht als herkömmlicher Diesel. http://www.abendblatt.de/ratgeber/wissen/article2030215/Biodiesel-fuehrt-zu-mehr-CO2-als-normaler-Sprit.html
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kaffeefreak
am 06.10.11
ist ein großes Welternährungsproblem, dass immer mehr anbaufläche für den Rohstoffbedarf der Industrieländer genutzt wird. Die Hungerkrise in Somalia hängt auch indirekt damit zusammen. Außerdem wird vielen bauern in Afrika das Land billig abgekauft oder aberteilt, um große Erdbeerplantagen zu errichten (Erbeeren auch zur Weihnachtszeit). Ein anderes Beispiel, dass die Problematik des günstig erzeugten Rohstoffes erhebliche Nachteile für Mensch und Umwelt mit sich bringen kann, ist der Maisanbau für Biogasanlagen. Der Nabu spricht von einer Vermaisung der Landschaft, es findet kein Fruchtwechsel mher statt und die Äcker veröden, weil dreiviertel des Jahres alles brachliegt. Vom lachgas, das ingroßen Mengen entweicht, ganz zu schweigen. Maisanbau belastet das Grundwasser durch Nitrateinträge etc. und die schlechte Klimabilanz setzt sich gleich aus zig negativen Faktoren zusammen. Las diesen Artikel und war ziemlich geschockt, wie man durch alternative Rohstoffe wieder jede Menge kaputt machen kann. Wen es interessiert: http://schleswig-holstein.nabu.de/themen/energie-verkehr/energie/14111.html
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