Philosophie studieren: Voraussetzungen, Inhalte & Berufsaussichten

Philosophie studieren: Voraussetzungen, Inhalte & Berufsaussichten
„Und was machst du dann damit?“ Ist die häufigste Frage, die einem Philosophie Studenten gestellt wird. Die einfache Antwort: Eine ganze Menge! Ein geisteswissenschaftliches Fach zu studieren, bedeutet heute schon lange nicht mehr, dass du für immer an der Hochschule bleiben musst. Ein Philosophie Studium ist mehr als eine verkopfte Wissenschaft. Natürlich sollte man Spaß an philosophischen Themen haben, dennoch trifft das Studium viele Lebensbereiche.

Studieninhalte eines Philosophiestudiums


Nach der Schulzeit sind die Erwartungen an ein Studium hoch. Endlich kannst du das machen, was du willst. Aber selbst in einem Studium wird es Pflichtveranstaltungen geben, die dir nicht gefallen werden. Aus diesem Grund ist es wichtig die Studieninhalte zu kennen.

Grundsätzlich musst du dir das Bachelorstudium der Philosophie als große Einführung vorstellen. In den ersten Semestern wirst du mit den Methoden wissenschaftlichen Arbeitens vertraut gemacht. Die Hauptveranstaltungen vermitteln die nötigen Grundlagen des philosophischen Denkens. Über weitere Schlüsselqualifikationen lernst du z. B. die richtige Argumentationsführung. Die großen Basismodule machen dich mit den Hauptströmungen der Philosophie vertraut. Zu diesen gehören beispielsweise:

die theoretische Philosophie: grundlegende Fragen über reinen Erkenntnisgewinn

die praktische Philosophie: ethische und moralische Theorien

die Geschichte der Philosophie: historische Einordnungen, Fragen nach Geschichtlichkeit

Logik: Lehre vom folgerichtigen Denken

Aufgrund der Universitätsstruktur ist das Studium nicht auf diese Inhalte begrenzt. Typischerweise ist das Philosophie Studium mit einem Nebenfach verbunden. In einem Nebenfach oder Wahlbereich setzt du andere Schwerpunkte, die sich teilweise individuell kombinieren lassen. Studiengänge, wie Philosophy & Economics an der Universität Bayreuth, verbinden die Anschauungen philosophischer Theorien mit wirtschaftlichen Perspektiven.

An dieser Stelle wird offensichtlich, dass das Philosophiestudium sehr vielseitig ist. Kein Wunder: Die Philosophie ist der Ursprung der modernen Wissenschaft. Viele Themen anderer Studienfächer werden sich überschneiden.

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Studienvoraussetzungen für ein Philosophie Studium


Die Voraussetzung Nummer eins: Spaß am philosophieren. Und damit ist keine Diskussion an einer Stammtischrunde gemeint. Philosophie zu studieren, bedeutet, seine eigene Meinung fundiert wiederzugeben. Begründend beziehst du dich auf andere Theorien und Philosophen. Darüber hinaus solltest du dich gerne mit komplexen Texten auseinandersetzen wollen, zumal die philosophische Sprache nicht für ihre Einfachheit bekannt ist.

Rein formal studiert man Bachelor of Arts Philosophie an einer Universität. Dementsprechend ist ein Abitur die Mindestanforderung. Andere Faktoren sind von Studienkombination und Hochschule abhängig.

In vielen Fällen kann der Studiengang ohne Zulassungsbeschränkung besucht werden. Üblich ist aber zum Teil auch ein Numerus clausus. Obligatorisch sind zudem die Nachweise über Englischkenntnisse auf dem Niveau B2 und einer weiteren Fremdsprache. Teilweise wird beim Master of Arts noch ein abgeschlossenes Graecum oder Latinum verlangt.

Verlauf eines Philosophie Studiums


Gestartet wird zunächst in jedem Wintersemester. Die Regelstudienzeit im Bachelor sind 6 Semester, also 3 Jahre. Nach bestandener Bachelorprüfung wird dir der akademische Grad Bachelor of Arts ausgestellt. Mit 4 weiteren Semestern erhältst du den Abschluss Master of Arts.

Nach den Einführungssemester wird das Philosophie studieren spannender. In hauptsächlich kleinen Seminaren werden philosophische Positionen diskutiert und analysiert. Am Ende jeden Semesters ist die Anfertigung einer Hausarbeit oder eines Essays die Regel. Gleichermaßen kann eine mündliche Prüfung abverlangt werden. Denn wer Philosoph sein will, sollte sich in Wort und Schrift gut artikulieren können.

In den höheren Semestern wird die Themenwahl zunehmend freier. Mit Vertiefungs- und Forschungsmodulen legst du deine eigenen Schwerpunkte fest und entwickelst eigene Gedanken. Die Bachelorarbeit beendet das Studium.

Studierst du Philosophie im Hauptfach, dann wird zwei Drittel deines Studiums dadurch beeinflusst. Das andere Drittel füllt sich mit deinem Nebenfach und anderen Qualifikationen. Wird Philosophie im Nebenfach studiert, beläuft sich der Anteil im Studium wiederum auf ein Drittel.

Pflichtpraktika sind nicht die Regel. Für einen besseren Einstieg nach dem Philosophiestudium ist es ratsam, selbstständig Praktika in den Semesterferien zu organisieren. An dieser Stelle hilft ein Termin bei der Studienberatung. Viele Hochschulen haben Kontakte in die freie Wirtschaft und können Praktika an Studierende vermitteln.

Darüber hinaus ist ein Auslandssemester empfehlenswert. Neue Erfahrungen sind immer gut und seit der Bologna Reform können deine Prüfungen auch in Deutschland anerkannt werden. Die Studienberatung ist hier dein erster Ansprechpartner.

Verlauf Philosophie Bücher Bibliothek
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Wo kann man Philosophie studieren?


Philosophie ist ein weit verbreiteter Studiengang. Fast jede Universität in Deutschland bietet einen entsprechenden Studiengang an. Jedoch gibt es disziplinäre Unterschiede. Einige Hochschulen legen besonderen Wert auf die theoretische Philosophie. Andere wiederum auf ethische Theorien. Gleichfalls unterscheiden sich die Fächerkombinationen. Ansonsten findest du den Studiengang Philosophie auch an verschiedenen Fernunis. Der Blick auf die Webseite deiner Wahluniversität lohnt sich also in jedem Falle.

Berufsaussichten als Philosophiestudent


Dauerstudent, Alibistudium oder brotlose Kunst: Wer Philosophie studieren möchte, der wird schnell mit diversen Klischees konfrontiert. Dabei ist die Philosophie kein perspektivloser Studiengang.

Ja, das Philosophie Studium beginnt man am besten dann, wenn man eine wirkliche Leidenschaft für philosophische Komplexe entwickelt hat. Wie bei jedem anderen geisteswissenschaftlichen Studienfach steht der Selbstzweck des Studiums im Vordergrund. Jedoch sind die Berufschancen gar nicht so schlecht, wie viele denken. Es ist nur so, dass die Themenvielfalt des Studiengangs sehr viele Möglichkeiten offen hält. Diese Ungewissheit zieht die einen an, verschreckt aber die „Bodenständigen“.

Generell ist der reine Bachelor Studiengang mehr oder weniger auf die Promotion und Habilitation ausgelegt. Um den Schritt in die freie Wirtschaft zu meistern, sind besonders Praktika während der Studienzeit wichtig. Zum einen erleichtert es den Berufseinstieg, zum anderen findest du deine Stärken heraus. Denn als Student der Philosophie weißt du, wie man komplexe Sachverhalte adäquat erfasst, sprachlich strukturiert und zielorientiert widergibt. Die sachliche Analyse sowie Darstellungsfähigkeit, sind wichtige Qualifikationen (Soft Skills), die du im Beruf effektiv einsetzen kannst.

Dort wo ein strukturiertes Projekt-Denken erforderlich ist, werden Absolventen eines Philosophiestudiums eingesetzt. Berufe im Medienbereich, kulturelle Organisation oder beratende Tätigkeiten in Wirtschaft und Politik, sind durchaus üblich. Mit dem Talent zum Schreiben ist eine Karriere als Autor vielversprechend. Des Weiteren Arbeiten Philosophen als Redakteure oder Lektoren.

Theoretisch werden dir keine Grenzen gesetzt. In Anbetracht der Vielfältigkeit geht es eher darum, die eigenen Stärken zu entdecken und seinen Platz im Berufsleben zu finden. Viele Absolventen sehen in dem Philosophie Studium keinen berufsausbildenden Studiengang, sondern eine Möglichkeit die eigenen Interessen auszuleben. Für spezifischere Berufswünsche wird Philosophie deshalb mit anderen Studiengängen kombiniert.

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Häufig gestellte Fragen zum Philosophie Studium



Warum Philosophie studieren?

Jeder hat andere Gründe warum er Philosophie studiert. Der eine nutzt es als Persönlichkeitsentwicklung, der andere möchte promovieren und eine akademische Karriere anstreben. Das Philosophie Studium bietet Freiraum für eigene Gedanken. Bist du ein Freidenker, der sich nicht in eine Schublade stecken lässt, dann passt dieser Studiengang zu dir.

Ist ein Philosophie Studium schwer?

Denkt man an philosophische Texte, kann das den Eindruck erwecken, dass die Philosophie nur aus komplexen Sachverhalten besteht. Das ist nicht unbedingt der Fall. Du kannst es dir eher wie eine andere Sprache vorstellen. Ein Wissenschaftler artikuliert seine Gedanken nämlich über eine akademische Sprache, die für den alltäglichen Gebrauch nicht geeignet ist. Für das ungeschulte Auge erscheinen die Wortkonstellationen deswegen sehr kryptisch. Hat man diesen Ansatz aber einmal verstanden, lassen sich Texte und Theorien gut verstehen.

Im Vergleich zu anderen Studiengängen kann man sagen, dass die Prüfungsleistungen wenige Klausuren enthalten und dafür mehr Hausarbeiten sowie Essays geschrieben werden. Ob das Studium im Vergleich zu anderen klausurlastigeren Fachbereichen wie Medizin, Jura oder Maschinenbau dadurch „schwerer“ oder gar „leichter“ ist, musst du selbst entscheiden.

Kann ich Philosophie neben dem Beruf studieren?

Die Antwort auf diese Frage ist von einigen Faktoren abhängig: Zeit, berufliche Verpflichtungen und Belastbarkeit. Häufig wird angenommen, dass man „mal so nebenbei“ Philosophie studieren kann. Das stimmt aber nicht. Hauptsächlich werden in den einzelnen Veranstaltungen viele komplexe Texte gelesen und analysiert – das beansprucht viel Zeit. Außerdem kommen noch die Hausarbeiten und Prüfungen der Nebenfächer hinzu.

Bei Anwesenheitspflicht wird es außerdem in manchen Bundesländern kritisch mit dem Zeitmanagement. Besteht die Pflicht überall anwesend zu sein, dann muss die zeitliche Flexibilität im Beruf stimmen. Ein Fernstudium ist mit einem ähnlichen Arbeitsaufwand verbunden.

Kann ich Philosophie ohne Abi studieren?

Nein, aber in manchen Fällen mit Fachhochschulreife.

Philosophie ist wohl neben der Theologie eines der traditionsreichsten Studienfächer überhaupt. Für Studenten an einer Universität ist die Hochschulreife essentiell. Ohne die Hochschulreife wird es also schwer. Mit der Fachhochschulreife wird man ebenfalls an den meisten Universitäten abgewiesen. Dennoch gibt es einige Hochschulen die unter bestimmten Voraussetzungen ein Philosophie Studium mit Fachabitur erlauben. Ein Beispiel ist die Universität Siegen.

Warum werden weitere Sprachen abverlangt?

In den meisten Fällen werden deutsche Texte im Seminar gelesen. Manchmal kann es aber passieren, dass ein englischer Text vorliegt. Aus diesem Grund sind besonders Englischkenntnisse im Studium notwendig. Latein ist zudem eine der bedeutendsten akademischen Sprachen. Nicht nur philosophische Texte wurden in dieser Sprache verfasst. Einzelne Worte oder Phrasen werden häufig aus dem Lateinischen übernommen. Bei Griechisch ist es ähnlich.

Fazit:

Schlussendlich solltest du dann Philosophie studieren, wenn du dich gerne mit theoretischen Konzepten diskutierend auseinandersetzen möchtest. Neben der breiten Themenvielfalt erlernst du in einem Philosophie Studium wichtige Qualifikationen, die auf dem Arbeitsmarkt durchaus gefragt sind. Die Mutter der Wissenschaften ist damit kein alt eingestaubter Studiengang, der von Weltfremden studiert wird. In der Philosophie kann sich jeder frei entfalten, neue Diskurse anstoßen oder auf alte Theorien referieren. Durch die Verbindung aus argumentativen Fähigkeiten, analytischem Denken sowie projektbezogenem Arbeiten ist heute das Philosophie Studium beliebter denn je.

Bildquelle: Vielen Dank an morhamedufmg für das Titelbild (© morhamedufmg / pixabay.com)

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