"Ich studiere Politik und BWL auf Bachelor - und mache meinen Master in Geschichte!"
Das macht sich gut beim Bewerbungsgespräch. Hört sich nach einer unglaublichen Herausforderungen an, ist es aber nicht. Wir verraten dir, wie du ein doppeltes Studium meistern kannst.
Erfolg durch Disziplin
Ein Doppelstudium lässt sich nicht einfach so nebenher erledigen. Du hast einen doppelten Arbeitsaufwand, der sich spätestens in der Klausurenphase bemerkbar macht. Hast du Probleme, dich selbst zu organisieren, wird das Studium zu einer besonderen Herausforderung.
Hier kommt es auf eine solide Organisation aller Termine an. Ist der innere Schweinehund dein bester Freund, solltest du dir diese Entscheidung gründlich überlegen.
Tipp: Ein strikter Lernplan kann Abhilfe in der Prüfungsphase schaffen.
Doppelte Studiengebühren?
In Deutschland wurden die "klassischen" Studiengebühren wieder abgeschafft. Dennoch stellt sich die Frage, ob der Semesterbeitrag doppelt zu zahlen ist. Je nach Hochschule enthält er Verwaltungsgebühren inklusive einem Anteil zum Semesterticket.
Die Antwort: Nein, du musst keine doppelten Semesterbeitrag leisten!
In der Praxis musst du bereits in einem Studiengang eingeschrieben sein. Die meisten Hochschulen setzen eine abgeschlossene Zwischenprüfung oder mindestens drei Semester für das doppelte Studium voraus. Somit kannst du nicht direkt mit beiden Studiengängen durchstarten, sondern musst dich einige Semester gedulden.
Es wird zwischen Doppel- und Parallelstudium unterschieden. Bei der ersten Variante studierst du deine Kombination an einer Hochschule, während "parallel" auf zwei verschiedene Hochschulen bezogen ist. Das heißt, du bist an der Uni Stuttgart und Uni Tübingen parallel eingeschrieben. In diesem Fall können doppelte Gebühren anfallen.
BAföG beim Doppelstudium: kein Problem!
Gute Nachrichten. Du erhältst keine Einbußen beim BAföG und wirst weiterhin gefördert - aber nur für dein Erststudium. Das ist die schlechte Nachricht.
Sobald du dein Erststudium beendet hast, verfällt der generelle BAföG-Anspruch. Benötigt dein Zweitstudium noch einige Semester, musst du dich in dieser Zeitspanne selber finanzieren. Außerdem kannst du dein Erststudium nicht "einfach so" um mehrere Semester verlängern. Du musst dich an die juristisch festgelegte Regelstudienzeit halten.
Beispiel: Nehmen wir an, du studierst Staatsexamen Lehramt und die Regelstudienzeit beträgt 10 Semester. Nach 6 Semestern stellst du fest, dass du einen Bachelor dranhängen möchtest. Da dieses Studium auf 6 Semester ausgelegt ist, musst du 2 Semester ohne BAföG auskommen.
Das BAföG-Amt sieht das doppelte Studium quasi als Freizeitaktivität an. Es ist dir überlassen, wie du deine Freizeit gestaltest. Nur dein Erststudium sollte darunter nicht leiden.
Ist ein duales Studium sinnvoller?
Praxis und Theorie in einem Studiengang vereint. Genau das zeichnet ein duales Studium aus. Bevor du dich auf ein doppeltes Studium einlässt, solltest du dich mit dieser Alternative auseinandersetzen. Hier wechseln sich Praxisphasen mit theoretischen Vorlesungsinhalten ab. Es bleibt dir überlassen, welche Schwerpunkte du setzen möchtest.
Fazit: Ein Doppelstudium kann dich beim Berufseinstieg wesentlich voranbringen. Bitte vermeide jedoch den Fehler, den doppelten Lernstoff zu unterschätzen.
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