Der Master of Business Administration

Der Master of Business Administration
Hast du schonmal vom Master of Business Administration, abgekürzt MBA, gehört? Das ist kein „normaler“ Master, sondern eine akademische Weiterqualifizierung, die darauf ausgerichtet ist, den Weg in die oberen Führungsetagen freizumachen. Oft kann man den MBA daher gar nicht direkt nach einem Bachelor studieren. Hier gibt es den Überblick.

Der MBA kommt ursprünglich aus den USA. Dort wurde der Studienabschluss „Master of Commercial Science“ (so der Vorgänger des MBA-Titels) im Jahr 1902 zum ersten Mal an der Tuck School des Dartmouth College in Hanover (New Hampshire) verliehen. Es dauerte dann einige Jahre, bis 1921 die Harvard University als zweite Hochschule weltweit solch ein Studienprogramm anbot. Danach wurde das Studium immer weiterentwickelt und im Jahr 1990 gab es schließlich an der Uni des Saarlandes den ersten deutschen MBA.

Inhalte eines Master of Business Administration Studiums


Ursprünglich war das Studium für alle Akademiker gedacht, die in ihrem Erststudium keine betriebswirtschaftlichen Fächer gelernt hatten. Dazu zählen vor allem Ingenieure, Juristen oder Naturwissenschaftler. Der MBA war bis vor einigen Jahren ein sogenanntes generalistisches Studienprogramm; das bedeutet, dass es nicht auf einen bestimmten Fachbereich oder eine bestimmte Branche spezialisierte Inhalte vermittelt, sondern themenübergreifend sämtliche betriebswirtschaftlichen Grundlagen und spezielles Management Know-how gelehrt werden.

Heutzutage gibt es allerdings auch immer mehr MBA-Studiengänge, die dieses Managementwissen gepaart mit speziellem Fachwissen lehren. Ein typisches Beispiel ist der „MBA Füh­rung und Ma­nage­ment im Ge­sund­heits­we­sen“ an der Hochschule Neu-Ulm.

Diese fachspezifischen MBA-Programme haben Vor- und Nachteile, wie Studienberater Milan Klesper zu bedenken gibt:

Positiv ist, dass man z.B. als Arzt ganz klar die Anwendungsmöglichkeiten des BWL-Wissens in einem medizinischen Umfeld aufgezeigt bekommt. Der Nachteil allerdings ist, dass ein solches Studium auch zu einem bestimmten Teil vom Austausch der Teilnehmer untereinander lebt. Und diese Möglichkeiten sind bei einem generalistischen MBA mit Studierenden, die aus sämtlichen Bereichen der Wirtschaft kommen, natürlich vielfältiger, als wenn man nur unter Ärzten lernt.“

Voraussetzungen für einen MBA


Für die meisten Studienprogramme muss man eine gewisse Anzahl an Berufserfahrungsjahren mitbringen. Im Durchschnitt liegt diese Zahl bei 2 Jahren. Es gibt aber auch sogenannte Executive MBA Studiengänge, die 5 oder 8 Jahre Berufserfahrung und auch Personal- oder Budgetverantwortung verlangen. Einen Überblick bietet die Rubrik „Executive MBA“ auf MBA-Studium.de.

Zusätzlich werden bei der Bewerbung von den Business Schools teilweise Sprachzertifikate wie der GMAT oder TOEFL bzw. IELTS gefordert.

Bedeutung von Rankings


Die meisten Hochschulen nehmen für den Master of Business Administration Studiengebühren in vier- bis fünfstelliger Höhe. Es gibt zwar Programme, die „nur“ 5.000 bis 9.000 Euro kosten, aber die meisten Studiengänge liegen deutlich darüber. Daher greifen Studieninteressenten öfters auch auf Hochschulrankings zurück, die eine Sicherheit bei der Studienwahl vorgaukeln. Allerdings werden die meisten Rankings für weltweite Studienangebote verfasst – eine rein deutsche Rangliste gibt es nicht.

Wie findet man den passenden MBA?


Zuerst sollte man sich überlegen, ob man sein allgemeines ökonomisches Wissen vertiefen möchte oder ob man BWL-Wissen gezielt für eine Branche bzw. Berufszweig benötigt. Davon sollte man abhängig machen, ob man ein General Management Programm oder eben ein spezialisiertes Studium wie den erwähnten MBA „BWL für Ärzte“ aufnimmt.

Zudem sollte man sich über die Studienform klarwerden. Die meisten Master of Business Administration werden als berufsbegleitendes Studium angeboten. Hierbei finden die Vorlesungen am Wochenende oder in Blockwochen statt. Es gibt allerdings auch einige Vollzeit- und Fernstudiengänge.

Und zuletzt sollte man die Hochschulen gut miteinander vergleichen. Welche Konditionen bieten sie? Was sind die Studieninhalte? Und was sagen eigentlich die Absolventen? Für Erfahrungsberichte ist z.B. die Businessplattform Xing ganz hilfreich – dort kann man gezielt Absolventen anschreiben.

Wer dann sein MBA Studium durchzieht, wird in den meisten Fällen mit guten Aussichten auf der Karriereleiter belohnt.

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Bildquellen: Vielen Dank an BluOlive für das Bild (© BlueOlive/www.pixabay.com).

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