In Deutschland breites Petitionen-Angebot
Das World Wide Web sorgt dafür, dass man nicht mehr mit Zettel und Stift von Tür zu Tür laufen muss, um Menschen für seine Sache zu gewinnen. Heute geht das mit vergleichsweise wenigen Klicks online. Im Bundestag zum Beispiel gehen immer mehr Petitionen online ein und nicht mehr kistenweise auf Papierbögen. Nun kann man mühevoll selbst eine Petition erarbeiten und versuchen, sie irgendwie publik zu machen. Einfacher ist es, sich ein Portal zu suchen, das einem erstens die programmiertechnische Arbeit abnimmt und zweitens im besten Fall mit einer breiten Community im Rücken gleich eine große Zahl potenzieller Unterstützer mitbringt. Wir stellen euch hier einige Möglichkeiten vor, wo ihr eure eigene Petition starten könnt.
Deutscher Bundestag
Über das Petitionsportal des Deutschen Bundestages könnt ihr bequem per Web-Formular Anliegen an unsere Regierung richten. Ohne Veröffentlichung, wenn es sich um persönliche Anliegen handelt und mit Veröffentlichung, wenn das Anliegen „von allgemeinem Interesse“ ist. Dann sehen es alle registrierten Benutzer und können unterschreiben. Die Petition – für die ihr euch durch ein einfaches Formular klickt – solltet ihr trotzdem auf weiteren Wegen wie etwa Facebook publik machen, um größere Reichweite zu erzielen.
Landtage
Auch auf Landesebene findet ihr mittlerweile Online-Petitionsmöglichkeiten, hier zum Beispiel in Brandenburg. Der Ablauf ist grundsätzlich ähnlich wie auf Bundesebene, in der Grafik seht ihr den Ablauf einer Petition im Landtag. Vergleichbare Online-Angebote haben alle Bundesländer im Portfolio.
openPetition
Mit über 1,5 Millionen Nutzern ist openPetition eines der größten deutschen Petitionsnetzwerke und ist auf kein spezielles Thema festgelegt. Ob national oder lokal, hier könnt ihr für Anliegen aller Art eine Petition erstellen. openPetition hilft dabei, euer Anliegen zu verbreiten und Unterschriften zu sammeln.
Avaaz
Avaaz.org ist das „größte und wirksamste Kampagnen-Netzwerk weltweit.“ Ca. 30 Millionen Mitglieder sind dabei, Tendenz (wie man am Live-Userzähler auf der Startseite sieht) steigend. Plakativ kann man sagen, dass es bei Avaaz darum geht, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Themen wie Armut, Klimawandel und Krieg stehen im Mittelpunkt. Petitionen sind nur ein Mittel des Kampagnen-Netzwerkes. Immer wieder versucht man auch vor Ort zu helfen, zu beeinflussen oder Medien wirksam zu nutzen bzw. sammelt Spenden, um Hilfe zu finanzieren.
Change.org
Avaaz ist das größte Kampagnen-Netzwerk, change.org ist die größte (reine) Petitionsplattform weltweit. Über 45 Millionen Mitglieder aus 196 Staaten sprechen eine deutliche Sprache. Wie der Name schon sagt, geht es der Plattform um Veränderung, die muss aber nicht global angestrebt werden. Auch wer eine Petition auf lokaler oder regionaler Ebene starten will, kann das mit change.org tun. Das selbst betitelte „social enterprise“ arbeitet mit „sponsored petitions“, von denen User (Unterstützung) und Sponsoren (Werbung, Einsatz für den eigenen Zweck), die meist NGOs sind, gleichermaßen profitieren.
iPetitions
Analog zu PetitionOnline bietet iPetitions ein nützliches Tool, um unkompliziert eine Petition zu erstellen, ohne, dass man dafür technisches Know-How bräuchte. Aber auch hier gilt, dass ihr nur das Werkzeug bekommt, um die Petition zu erstellen, aber noch keine wirkliche Plattform, um sie zu verbreiten. Das liegt in euren Händen.
Care2
Care2 ist, ähnlich wie Avaaz, eine Organisation, die sich dafür einsetzt, Dinge zu verändern. Und die eben nicht nur ein Online-Formular für eine Petition bietet, sondern mit Unternehmen und NGOs zusammenarbeitet und darüber hinaus von einer großen Community profitiert. Aktuell sind fast 24 Millionen Mitglieder weltweit angemeldet. Mit dem Anliegen, auf eurem Campus einen Eisstand zu etablieren, seid ihr hier wohl eher falsch. Wer auf den Philippinen helfen will oder sich für den Regenwald engagieren möchte, findet hier eine gute Plattform.
Fazit: Möglichkeiten Petitionen anzulegen, gibt es viele und Portale wie Avaaz oder Care2 gehen längst über einfache Onlinelisten hinaus. Wenn man an der eigenen Uni etwas verändern möchte, dann ist aber auch gegen die gute alte Unterschriftensammlung auf dem Campus nichts einzuwenden.
Bildquelle: Vielen Dank an ClkerFreeVectorImages für das Bild (© ClkerFreeVectorImages/www.pixabay.de).
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