Vorteile eines sozialen Engagements im Studium
Grundsätzlich ist es natürlich richtig, dass soziales Engagement Zeit erfordert, doch für den Dienst an der guten Sache lohnt es sich definitiv, ein bis zwei Stunden pro Woche zu „opfern“. Denn neben dem guten Gefühl zu helfen, setzen auch Personaler immer mehr auf kulturelles, politisches oder soziales Engagement.
Egal ob die Mitarbeit im Fachschaftsrat, die Aushilfe im Tierheim oder das Sammeln von Spendengeldern: du beweist schon im Lebenslauf, dass du Verantwortung übernimmst und Initiative zeigst.
Bei Bewerbungen für Stipendien gilt sozial-politisches Engagement sogar in der Regel als Voraussetzung und gibt oft den Ausschlag darüber, ob man in ein Förderprogramm aufgenommen wird oder nicht.
Wir haben dir einige Möglichkeiten zusammengestellt, wie du dich gesellschaftlich und sozial engagieren kannst.
Soziales Engagement im Studium: Senioren- und Kinderbetreuung
Der Bereich der Senioren- und Kinderbetreuung ist eine besonders schöne Art des sozialen Engagements im Studium, bei der man häufig flexibel und nach Kapazität tätig sein kann. Gerade Seniorenheime und Kinder- und Jugendeinrichtungen sind seit dem Wegfall von Wehrpflicht und Zivildienst über jede Hilfe dankbar.
In Seniorenheimen werden z.B. Menschen gesucht, die den Senioren etwas vorlesen, mit ihnen spazieren gehen oder mit ihnen Gesellschaftsspiele spielen. Darüber hinaus gibt es auch viele Vereine, wie z.B. Freunde alter Menschen e.V., die es sich zum Ziel gemacht haben, Vereinsamung im Alter zu bekämpfen und den Austausch zwischen der jungen Generation und den Senioren zu fördern.
In Kinder- und Jugendeinrichtungen sind vielfältige Tätigkeiten wie Hausaufgabenbetreuung, die Unterstützung bei den alltäglichen Unterhaltungsprogrammen oder auch handwerkliche Arbeiten gefragt. Auch Mentoren-Programme für Kinder und Jugendliche aus verschiedensten Lebensverhältnissen suchen häufig junge engagierte Menschen, die Kinder betreuen, ihnen zuhören und Anregungen geben. So kannst du z.B. beim Balu und du e.V. eine mindestens einjährige Partnerschaft für ein Grundschulkind übernehmen und es durch wöchentliche Treffen bei seiner persönlichen Entwicklung unterstützen.
Alternativ hast du natürlich auch die Möglichkeit, großen sozialen Verbänden wie der Diakonie, Caritas, der Tafel oder dem Deutschen Roten Kreuz deine Hilfe anbieten.
Soziales Engagement im Studium: Tier- und Umweltschutz
Wer Tiere liebt oder sich für den Klimaschutz starkmachen will, kann dies in den zahlreichen Tierschutz- oder Umweltschutzvereinen tun.
Beispielhaft gibt es den Tierschutzverein TASSO e.V., der Menschen dabei unterstützt, ihre vermissten Katzen und Hunde wiederzufinden. Hier kannst du durch das Auslegen von Infomaterialien, das Aufhängen von Suchplakaten oder auch das Werben für Registrierung und Chippen helfen. Außerdem kannst du dich bei deinem örtlichen Tierheim informieren, ob du sie durch das Ausführen von Hunden oder Versorgen von Katzen und anderen Kleintieren unterstützen kannst.
Im Bereich Umweltschutz und Nachhaltigkeit gibt es inzwischen an vielen Universitäten Hochschulgruppen, die sich für lokalen Umweltschutz einsetzen. Hochschulgruppen bieten dir oftmals ideale Voraussetzungen für soziales Engagement im Studium, da du mit anderen Studierenden in Austausch treten kannst und die Tätigkeiten sich häufig besser mit dem Studium verbinden lassen, als das bei anderen Sozialeinrichtungen oft der Fall ist. Neben Students for Future sind dabei zumeist auch Greenpeace oder hochschulspezifische Gruppen vertreten.
Soziales Engagement im Studium: Kunst- & Kulturvermittlung
Der Kunst- und Kultursektor gehört zu den größten Bereichen, in denen sich in Deutschland sozial engagiert wird. Das ist auch dringend notwendig, denn viele Kunst- und Kultureinrichtungen sind auf ehrenamtliche Unterstützung zum Überleben angewiesen!
Ein großer Vorteil für dein soziales Engagement im Studium in Kunst- und Kultureinrichtungen ist, dass du häufig persönliche Interessen und Hobbys mit ehrenamtlicher Arbeit verbinden kannst. Außerdem gibt es viele kulturelle Einrichtungen, die du durch dein Wissen aus dem Studium unterstützen kannst - sei es im Bereich PR und Marketing, Verwaltung und Recht oder durch dein spezifisches kulturelles Wissen. So kannst du durch dein soziales Engagement auch Praxiserfahrung sammeln, die sich besonders gut in deinem Lebenslauf macht oder es direkt mit einem Pflichtpraktikum verbinden!
Soziales Engagement im Studium: Politik & Gesellschaft
Auch politisch kannst du bereits im Studium aktiv werden – und das nicht nur durch die Mitgliedschaft in einer Partei!
Durch das Engagement in politischen Hochschulgruppen oder studentischen Gremien an deiner Hochschule, wie dem Fachschaftsrat oder dem Allgemeinen Studierendenausschuss, kannst du aktiv Hochschulpolitik betreiben und deine Universität mitgestalten. Auch politischer Aktivismus und die Teilnahme an bzw. die Organisation von Demonstrationen, Petitionen und anderen Veranstaltungen ist eine häufige Form des politischen Engagements.
Ob der Einsatz für Frauenrechte in Terre Des Femmes, globale Gerechtigkeit in GermanWatch oder die Arbeit gegen Menschenhandel und kommerzielle Ausbeutung bei glowbalact – politisches Engagement überschneidet sich häufig mit sozialem Engagement, denn auch Umwelt- und Hilfsorganisationen oder Jugendverbände wirken in der Politik mit. Dir stehen also alle Möglichkeiten offen!
Wenn du dich vor allem lokal und in akuten Notsituationen engagieren möchtest, können wir dir eine Mitgliedschaft beim Technischen Hilfswerk ans Herz legen. Das Technische Hilfswerk engagiert sich im Katastrophen- und Zivilschutz und ist in Ortsverbänden überall in Deutschland organisiert. Für eine Mitgliedschaft benötigst du keine weiteren Voraussetzungen, musst dich am Anfang aber einer wöchentlichen Grundausbildung unterziehen. Dafür bekommst du praktische Kenntnisse und Erfahrung kostenlos vermittelt und kannst selber bestimmen, wie viel Zeit du für dein ehrenamtliches Engagement aufwenden willst.
Soziales Engagement im Studium: Entwicklungs- & Flüchtlingshilfe
Du möchtest während des Studiums ins Ausland und deine Zeit dort sinnvoll nutzen? Dann könnte ein Freiwilligendienst in der Entwicklungshilfe genau das richtige für dich sein! Egal ob als Englischlehrer in Äthiopien, Helferin in einem Naturschutzprojekt in Argentinien oder die Arbeit mit behinderten Kindern in Vietnam: als Entwicklungshelfer unterstützt du die größtenteils in ärmsten Verhältnissen lebenden Menschen auf ihrem Weg in eine bessere Zukunft.
Es gibt viele verschiedene Hilfsorganisationen, die ein soziales Engagement im Studium durch Freiwilligendienste möglich machen. Wenn du dich langfristig engagieren möchtest und dir vor allem an der Vereinbarkeit des Auslandsaufenthalts mit deinem Studium gelegen ist, dann können wir dir besonders AISEC empfehlen.
AISEC ist eine internationale Austauschorganisation von Studierenden und an mehr als 35 Hochschulen in Deutschland zu finden. Sie fördern den interkulturellen Austausch junger Menschen weltweit, indem sie ihnen helfen, an sozialen Projekten im Ausland teilzunehmen, sei es in Form eines Auslandspraktikums oder der Freiwilligenarbeit im Ausland. AISEC hilft dir nicht nur bei der Bewerbung und Organisation deines Auslandaufenthaltes, sondern organisiert darüber hinaus auch an den Hochschulen Veranstaltungen zum interkulturellen Austausch. Kurze Projekte ab 6 Wochen im Ausland ermöglichen es dir zudem, deine Regelstudienzeit einzuhalten und nach dem ersten Projekt zahlst du weniger Teilnahmegebühren für jedes weitere.
Natürlich gibt es auch andere Austauschorganisationen wie Praktikawelten.de, Freiwilligenarbeit.de oder AFS Freiwilligendienst, bei denen du dich über Formen von sozialem Engagement im Ausland informieren kannst.
Für wen es nicht gerade das Ausland sein muss, der kann sich auch in der Flüchtlingshilfe stark machen. Hilf Flüchtlingen an deiner Hochschule dabei, sich in ihrem Studium zurechtzufinden und mit der deutschen Bürokratie umzugehen. Gerade Germanistik und Lehramtsstudierende können durch Deutschkurse helfen, Geflüchtete in Deutschland zu integrieren. Darüber hinaus setzen sich Organisationen wie Start with a Friend durch gemeinsame Projekte für den kulturellen Austausch und Abbau von kulturellen Grenzen ein. Wer Menschen in Not direkt helfen möchte kann auch bei Sea-Watch in der Seenotrettung aktiv werden.
TIPP: Auf hilfsorganisationen.de findest du Links von deutschen Organisationen und Vereinen aus allen relevanten Bereichen. Egal ob du dich für Kinder- und Jugendarbeit, die Unterstützung von Behinderten, Medizin, Umwelt- oder Tierschutz interessierst: hier sollte sich schnell eine passende Tätigkeit für dich finden lassen.
Fazit:
Soziales Engagement im Studium lohnt sich und lässt sich oft viel einfacher mit dem Studium verbinden als man denkt! Dabei kannst du ganz deinen Interessen und Hobbys nachgehen, denn ehrenamtliche Tätigkeiten kann man in fast jedem Bereich ausüben. Außerdem wird es dir leichter fallen, Zeit dafür aufzuwenden, wenn dir die Arbeit Spaß macht und du deine persönlichen Stärken einbringen kannst.
Ob bundesweit, lokal oder an direkt an deiner Hochschule – werde jetzt ehrenamtlich aktiv!
Bildnachweis: Vielen Dank an Andrea, Dominika Roseclay, Rebecca Zaal, fauxels und Markus Spiske@pexels.com
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