Den auf den Bruttostundenlöhnen beruhenden Erhebungen des Statistischen Bundesamtes zufolge betrugen die Lohnunterschiede zwischen Männern (20,20 Euro/Stunde) und Frauen (15,83 Euro/Stunde) im vergangenen Jahr weiterhin rund 22%. Berufstätige weiblichen Geschlechts verdienen damit etwa 1/5 weniger als ihre männlichen Kollegen.
Als Ursachen für die Lohnunterschiede wird vor allem angeführt, dass Frauen im Gegensatz zu Männern eher in schlechter entlohnten Branchen (z.B. Gesundheits- und Sozialwesen) arbeiten, häufiger Teilzeitstellen bedienen und seltener in Führungspositionen sitzen. Doch selbst wenn Frauen bei ähnlicher Qualifikation und Arbeitsfeld tätig sind, beträgt ihr Bruttostundenlohn im Schnitt 7% weniger als der ihrer männlichen Kollegen.
Kein Wunder, dass es sich Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig (SPD) zum Ziel gemacht hat, ein "Gesetz zur Entgeltgleichheit von Frauen und Männern" noch 2015 zu erwirken. Damit sollen Arbeitnehmer grundsätzlich das Recht erhalten, das durchschnittliche Gehalt von Kollegen mit ähnlicher Tätigkeit beim Arbeitgeber zu erfragen. Zudem empfiehlt es sich für Frauen, bereits bei Angabe der Gehaltsvorstellung bei der Bewerbung sich an den durchschnittlichen Männer-Löhnen zu orientieren.
Blickt man auf die Regionen in Deutschland fällt auf, dass die Verdienstunterschiede (unbereinigter Gender Pay Gap) 2014 zwischen Männern und Frauen in Westdeutschland (23%) deutlich größer war, als in Ostdeutschland (9%). Dies ist jedoch auch sicherlich damit zu erklären, dass auch die Gehälter der Männer aus dem Osten wesentlich niedriger ausfallen als jene der Männer im Westen. Zudem arbeiten Frauen in Ostdeutschland häufiger in Vollzeit als Frauen in Westdeutschland.
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