Mit den Jahren ist die Entwicklung des e-learnings immer facettenreicher geworden und neue Bereiche werden nach und nach erschlossen. Das kostenloses Online-Lernen voll im Trend liegt, sieht man auch beim Blick nach Amerika, wo sich zahlreiche Start-Up-Unternehmen auf das Thema spezialisiert haben. Der Fokus liegt vor allem auf der Bereitstellung so genannter Moocs, einer Mischung aus Vorlesungsmitschnitten und kleinen Tests, die sofort bewertet werden. Der bekannteste Anbieter solcher Online-Vorlesungen ist Coursera, wo über 2 Millionen Studenten für Online-Kurse eingeschrieben sind. Das Unternehmen schließt Verträge mit einzelnen Universitäten ab (u.a. auch mit der LMU und TU München), die daraufhin eigene Online-Kurse erstellen können. Ein anderes Beispiel ist das Massachusetts Institute of Technology (MIT), welches bereits 2003 Unterrichtsmaterialien zur gratis Nutzung ins Netz stellt.
Harvard für alle - Weil amerikanische Studenten sehr hohe Studiengebühren bezahlen müssen, sind die Onlinekurse eine gute Möglichkeit, um sich kostengünstig weiterzubilden, da idR lediglich Gebühren für die Teilnahme an Abschlussprüfungen erhoben werden. Gerade Studierende der Informatik, IT und Naturwissenschaften haben eine große Auswahl an entsprechenden Moocs, aber auch Kurse in Medizin, Jura und den Geisteswissenschaften werden angeboten. Doch nicht nur amerikanische Studenten profitieren, denn die Vision ist es, ein weltweites Netzwerk an jungen Akademikern zu bilden, die gemeinsam mit den Videos online lernen und sich bei Fragen gegenseitig unterstützen. Ein weiterer Vorteil ist, hat man mal was nicht verstanden, spult man einfach zurück. Auch in Deutschland gibt es mittlerweile verschiedene Anbieter von Lernvideos, etwa das Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Potsdam oder die Online-Vorlesungen bei Lecturio.
Die Prüfungen bestehen größtenteils aus Multiple Choice Tests, die automatisiert korrigiert werden. Das Manko: es ist schwer zu kontrollieren, ob jemand bei der Prüfung schummelt. Coursera versucht dies mittels einer Authentifizierung durch Computerkameras sowie eine Software, die ermittelt, ob der Prüfling andere Seiten geöffnet hat, zu umgehen. Auch das Ablegen der Prüfungen unter Aufsicht in nahegelegenen Testcentern ist derzeit im Gespräch.
Fazit: Heute ist es noch nicht möglich, ein komplettes Studium mit den Moocs zu absolvieren und das soll es auch nicht. Denn es gibt nichts Schöneres als sich mit Kommilitonen zusammen auf dem Campus oder im Park zu treffen. Trotzdem sind die Moocs eine gute Möglichkeit, um sich auf das Studium vorzubereiten, offene Fragen während des Studiums zu klären und für lebenslanges Lernen nach dem Abschluss und das ganz ohne völlig überfüllte Vorlesungssäle. Die passenden Skripte zum Vorlesungsstoff bekommst du auch weiterhin kostenlos bei Uniturm.de.