BAföG im Studium: Zahl der Empfänger auf Rekordhoch

2012 lag die Zahl der BAföG-Empfänger bei ca. 630.000. Das waren 45.000 mehr als noch 2010 – eine Steigerung um 7,7%. Allein 440.000 davon waren Studenten – 54.000 davon übrigens im Auslandsstudium – hier stieg die Zahl sogar um 14%. Das heißt, dass mehr als ein Viertel aller Studierenden Ausbildungsförderung beziehen. Das gab nun das Bundesbildungsministerium in seinem 20. BAföG-Bericht bekannt. Für Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) Ergebnis der Arbeit ihres Ministeriums: „Bund und Länder haben mit dem BAföG noch stärker als bisher in Bildungschancen und Bildungsgerechtigkeit investiert. Die Reformen von 2008 und 2010 tragen Früchte. Sie haben mehr Studierende und Schüler erreicht und ihnen spürbare Verbesserungen gebracht.“

Überfällige Erhöhung muss kommen
Das Deutsche Studentenwerk (DSW) ist vom aktuellen BAföG-Bericht nicht ganz so begeistert. DSW-Präsident Prof. Dr. Dieter Timmermann fordert schnellstmöglich weitere Reformen der Ausbildungsförderung BAföG: „Bund und Länder müssen rasch eine konkrete BAföG-Novelle vorlegen, damit die seit 2012 überfällige Erhöhung nun endlich zum Wintersemester 2014/2015 kommt.“ Der DSW hält eine Erhöhung der Bedarfssätze um 10% für notwendig.

In der Tat sind zwar die Zahl der Empfänger und im Vergleich zu 2010 auch die durchschnittlichen Förderbeträge (von 436€ auf 448€) gestiegen, seit 2011 (452€) aber auch wieder leicht gefallen. Das Signal von Ministerin Wanka ist aber eindeutig, wenn sie auch eine Erhöhung nicht explizit erwähnt: „Der Bericht zeigt: Eine Weiterentwicklung des BAföG muss kommen. Dafür werden wir unmittelbar die notwendigen Gespräche aufnehmen, die das Ziel haben, zügig eine Novelle vorzulegen.“

Dass die Ausbildungsförderung für viele ein wichtiges Instrument zur Finanzierung des Studiums ist (Bund und Länder gaben 2012 3,34 Milliarden Euro dafür aus!), darüber sind sich alle Beteiligten einig. 81% der geförderten Studierenden sagen, dass sie ohne BAföG nicht studieren könnten. Dass eine Reform kommt, ist ebenfalls klar, nur über Inhalte möchte bisher niemand so recht sprechen.

Bildquelle: Vielen Dank an S. Hofschlaeger für das Bild (© S. Hofschlaeger / pixelio.de).