BAföG-Reform 2022
Wie sieht es mit dem BAföG 2024 aus? Wie wir berichteten, ist im Wintersemester 2022/23 die Bafög Reform in Kraft getreten. Im Zuge dessen wurde der Förderhöchstsatz auf 934€ sowie der Wohnkostenzuschlag auf 360€ im Monat gehoben. Außerdem wurde die Altersgrenze für die Förderung sowie die Vermögensfreibeträge und Einkommensfreibeträge der Eltern angehoben. Zusätzlich gab es für alle BAföG-Empfängerinnen und Empfänger im Wintersemester 21/22 und 22/23 einen Heizkostenzuschlag, die Auszahlung erfolgte jedoch mit starken Verzögerungen. Ob es auch 2024 einen Heizkostenzuschlag geben wird, ist noch unklar.
Aufgrund von steigenden Lebenshaltungskosten und immer stärkeren finanziellen Problemen unter Studierenden war die BAföG-Reform auch dringend notwendig. Dennoch ist zweifelhaft, ob der steigende BAföG-Satz genug ist, um die Inflation auszugleichen und die steigenden Kosten vor allem im Bereich Wohnen und Lebensmittel zu decken. Laut der 22. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks betragen die durchschnittlichen Ausgaben von deutschen Studierenden 850€ im Monat, um die Lebenshaltungskosten zu decken. Dieser Betrag liegt nur knapp 100€ unter dem BAföG Förderhöchstsatz.
Wie finanzieren sich deutsche Studierende? Viele müssen mehr denn je auf Nebenjobs, Förderung durch die Eltern, Studienkredite oder den umgekehrten Generationenvertrag zurückgreifen.
BAföG 2024: Was sieht der Haushaltsentwurf vor?
Auf eine baldige Anpassung des BAföG Satzes and die steigende Inflation ist leider nicht zu hoffen. Der Haushaltsentwurf für 2024 der Ampelregierung sieht Kürzungen im Bundesbildungsministerium von 5,4% vor – rund 1,6 Milliarden Euro weniger, wie in dieser Statistik einzusehen ist:
Bundesministerin Bettina Stark-Watzinger betont jedoch, dass es keine Kürzungen bei BAföG-Leistungen geben soll. Stattdessen wird darauf gesetzt, dass weniger Studierende BAföG beziehen werden. Die Anzahl der mit BAföG geförderten Studierenden in Deutschland ist seit 2011 stetig am sinken und ist erst 2022 wieder leicht angestiegen auf rund 490.000 Studierende, was rund 11% aller Immatrikulierten ist. Wenn diese Zahl weiter sinken soll, so trägt das auf keinen Fall dazu bei, die Chancengleichheit zu fördern und Studierende mit finanziellen Sorgen zu entlasten. Bisher fehlt ein großer Aufschrei der Studierenden, Studentenwerke oder der Politik.
Update: Gute Nachrichten! Anders als geplant hat sich die Bundesregierung nun doch auf eine Bafög Erhöhung geeinigt. Die Regelsätze sollen um 5% erhöht sowie Wohnkostenzuschuss und Elternfreibetrag sollen angehoben werden.
Welche Änderungen wurden in der 29. BAföG-Novelle beschlossen?
Weitere Änderungen wurden ab dem Wintersemester 2024/25 beschlossen, die Studierenden zugute kommen. Und zwar:
• Studienstarthilfe: einmaliger Zuschuss von 1.000€ für Studienbeginner, die aus Familien kommen, welche Sozialleistungen beziehen
• Einmalig Flexibilitätssemester möglich über Förderungshöchstdauer
• Ein Semester länger Zeit, um Studienfachwechsel zu bedenken
• Freibeträge der Eltern um 5% erhöht
• Einmalig Flexibilitätssemester möglich über Förderungshöchstdauer
• Ein Semester länger Zeit, um Studienfachwechsel zu bedenken
• Freibeträge der Eltern um 5% erhöht
Fazit
Das sind leider keine guten Nachrichten. Nachdem die BAföG-Reform 2022 in Kraft getreten ist, wurde kritisiert, dass diese zu wenig an die steigenden Lebenshaltungskosten angepasst wurde und immer mehr Studierenden in finanzielle Nöte geraten. Der Haushaltsplan sieht für das BAföG 2024 keine Erhöhung vor. Die beschlossene Studienstarthilfe, das Flexibilitätssemester und die Erhöhung der Freibeträge der Eltern sind dabei die einzig guten Nachrichten.
Bildquellen: Vielen Dank an ©statista.de und stevepb ©pixabay.com
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