Karrieremessen - groß oder klein?

Karrieremessen - groß oder klein?
Früher blätterte man in der Zeitung zu den Arbeitsannoncen, prüfte, ob etwas Interessantes dabei ist und bewarb sich. Im 21. Jahrhundert ist das nicht mehr so einfach. Kaum jemand nutzt noch die Zeitung für die Jobsuche. Heute gibt es Online-Jobbörsen, jedes Unternehmen hat eine Website und groß im Kommen sind auch Jobmessen. So groß, dass es dort mittlerweile kaum noch möglich ist, in Ruhe lange Gespräche mit den Wunscharbeitgebern zu führen. Warum sollte man dennoch auf den größten Karrieremessen vorbei schauen? Und warum lohnt es sich, auch mal die kleinen, von den Hochschulen selbst angebotenen Möglichkeiten zu checken?

Kleine Jobmessen an den Hochschulen


In Deutschland gibt es über 425 Hochschulen und fast alle haben mittlerweile eigene Karrieremessen im Programm. Oft veranstalten mehrere Hochschulen einer Stadt oder einer Region eine gemeinsame Messe. Diese Messen sind in der Regel fachspezifisch ausgerichtet. Die HTWK Leipzig veranstaltet eben keine Messe für arbeitsuchende Geisteswissenschaftler und die Kunsthochschule Kassel keinen Ingenieurtag.

Der Vorteil: Meist sind sie eher überschaubar. Es kommen hauptsächlich interessierte Studenten der jeweiligen Universitäten und Unternehmen aus der Region. Mit denen kann man dann auch ins Gespräch kommen ohne Schlange stehen zu müssen und hat mehr als zwei Minuten Zeit.

Der Nachteil ist, dass die geringere Größe auch das Angebot an potenziellen Arbeitgebern und Branchen beschränkt. Wer einen großen Rundumblick wagen, mit internationalen Firmen in Kontakt kommen und über den Tellerrand der eigenen Region schauen möchte, ist auf großen Jobmessen besser aufgehoben.

Überregionale große Jobmessen


Überregionale Messen, die auch über das Jahr verteilt an mehreren Standorten stattfinden, wie etwa die Bonding e.V.-Firmenkontaktmesse, haben in den meisten Fällen nicht nur 20 oder 30, sondern gleich Hunderte Firmen im Programm und bietet zusätzlich einen großen Rahmen aus Seminaren, Workshops und Abendveranstaltungen. Entsprechend gefragt sind sie.

Hierin liegt auch ihr Problem. Denn bei Hunderten Ausstellern und Tausenden Gästen ist es schwierig, wirklich mit Firmen ins Gespräch zu kommen und tatsächlich Kontakte zu knüpfen. Hier geht es eher darum, einen Eindruck zu gewinnen, was möglich ist. Welche Branchen boomen? Welche Unternehmen sind Marktführer? Wo liegt internationales Potenzial?

Hier bietet es sich an (das gilt natürlich auch für die kleine Uni-Messe), die eine oder andere Vorstellungsmappe über die eigene Person in der Tasche zu haben, die man potenziellen Arbeitgebern da lassen kann. Schafft man es, trotz überfüllter Messehallen einen Eindruck zu hinterlassen, legt man so den Grundstein für ein mögliches Anschlusstelefonat. Alles wird man nie sehen können und mit jedem Personaler wird man nie ins Gespräch kommen. Darum ist es hilfreich, vorher zu schauen, was interessant sein kann und seine Energie darauf zu fokussieren.

Grundsätzlich ist der Besuch einer Karrieremesse immer zu empfehlen, egal ob groß oder klein. Nirgendwo kommt man so hautnah und zwanglos mit Arbeitgebern in Kontakt wie hier. Die sind ja auch nicht zum Spaß da, sondern, um die Mitarbeiter von Morgen zu treffen. Informiert euch doch einfach an eurer Uni, wann die nächste Kontaktmesse stattfindet oder schaut euch hier um, um alle Jobmessen im aktuellen Kalenderjahr in Deutschland auf einen Blick zu sehen.

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