Studenten-Versicherungen

Studenten-Versicherungen
Wenn du gerade vor Beginn deines Studiums stehst, waren Versicherungen bisher wahrscheinlich kein Thema für dich. In der Schulzeit haben sich Mama und Papa um die Risiken des Lebens gekümmert. Auch als Student kannst du dich in den meisten Fällen noch auf deine Eltern und ihren Versicherungsschutz verlassen. Doch gerade zum Studienstart ist es lohnenswert, sich über Versicherungen für Studenten zu informieren, denn einige Entscheidungen kannst du später nicht mehr so einfach ändern.

Wir erklären dir, welche Versicherungen du als Student wirklich brauchst und was es bei Studenten-Versicherungen zu beachten gibt!

Welche Versicherungen brauche ich als Student?


Für die meisten Studenten sind vor allem zwei Versicherungen relevant: die Krankenversicherung und die private Haftpflichtversicherung. Diese beiden Versicherungen sind für jeden verpflichtend und dürfen auch bei Studenten nicht fehlen. Glücklicherweise bist du als Studieneinsteiger aber meistens über die Eltern mitversichert.
Doch Vorsicht! Es gibt auch Ausnahmen.

Studentische Krankenversicherung



• Studentische Krankenversicherung
Mit Beginn des Studiums musst du dich zunächst einmal entscheiden, ob du dich gesetzlich oder privat versichern lassen willst. Dabei hängt die Entscheidung vieler Studenten von der Versicherungsform ihrer Eltern ab, denn wenn die Eltern gesetzlich versichert sind, deckt die Familienversicherung die Kinder im Studium noch bis zum 25. Lebensjahr kostenlos mit ab. Solltest du das 25. Lebensjahr überschritten haben oder bereits ein Zweitstudium beginnen, greift die Familienversicherung nicht mehr für dich und du musst dir eine eigene Krankenversicherung zulegen. Der Beitrag für die gesetzliche studentische Krankenversicherung liegt bei ca. 80€ monatlich.

Wenn die Eltern aber privat versichert sind, z.B. durch ein Beamtentum, möchten viele Studenten ebenfalls in der privaten Krankenversicherung bleiben. Hierfür musst du dich als Student spätestens drei Monate nach Studienbeginn von der gesetzlichen Versicherungspflicht befreien lassen. Mit der privaten Studenten-Krankenversicherung verfällt aber die beitragsfreie Familienversicherung bis 25 und du kannst nach dem Studium nicht mehr ohne Weiteres in die gesetzliche Krankenversicherung wechseln! Bevor du dich für eine private studentische Krankenversicherung entscheidest, solltest du also unbedingt mit deinen Eltern und der Krankenkasse Rücksprache halten.

Für beide Versicherungsformen gilt: an die Entscheidung für eine Krankenkasse, die du zu Beginn deines Studiums triffst, bist du während des gesamten Studienzeitraums gebunden!

• Die private Haftpflichtversicherung
Grundsätzlich bist du als Student über die private Haftpflichtversicherung deiner Eltern mit abgesichert, sofern diese eine abgeschlossen haben. Dies gilt aber nicht bei Beginn eines Zweitstudiums, während eines Referendariats oder einer vorherigen Ausbildung, sodass du in diesem Fall eine eigene studentische Haftpflichtversicherung abschließen solltest.

Eine Haftpflichtversicherung schützt dich bei Personen-, Sach- und Vermögensschäden, die bei ganz alltäglichen Unfällen entstehen und schnell mal über 1 Millionen Euro kosten können. Daher solltest du dich unbedingt haftpflichtversichern!

Info: Solltest du in Besitz eines eigenen Auto sein, musst du zudem eine Kfz-Versicherung für dein Auto abschließen.

Welche Studenten-Versicherungen sind zusätzlich hilfreich?


Neben der unerlässlichen studentischen Krankenversicherung und studentischen Haftpflichtversicherung können für dich ganz individuell noch mehr Versicherungen relevant werden:

• eine Auslandskrankenversicherung bei Auslandsaufenthalten
• die studentische Berufsunfähigkeitsversicherung
• eine Unfallversicherung
• eine Hausratversicherung
• die private Altersvorsorge

Wann diese Studenten-Versicherungen für dich Sinn machen, erklären wir dir in den jeweiligen Kapiteln zum Versicherungs-Vergleich.

Studenten-Versicherungen



Welche Versicherung brauche ich als Student nicht?


Auch diese Frage ist immer von der individuellen Situation abhängig und kann nicht pauschal beantwortet werden. So besitzen viele Studenten kein Auto und müssen sich deshalb keine Gedanken über eine Vollkaskoversicherungen machen. Und selbst wenn du im Besitz eines eigenen Autos sein solltest, lohnt sich die Vollkaskoversicherung meist nur für Neuwagen und es kommt höchstens eine Teilkaskoversicherung für dich in Frage.

Auch sind Studierende für die Arbeitslosenversicherung und Rentenversicherung in der Regel nicht versicherungspflichtig und von entsprechenden Beiträgen befreit, selbst wenn sie Nebenjobs ausüben. Sollte das Einkommen aber mehr als 450€ monatlich betragen, können hier andere Regelungen greifen. Bei einem Werkstudentenjob gibt es ebenfalls eigene Bedingungen, welche du in dem Kapitel zur Werkstudenten-Krankenversicherung nachlesen kannst.

Natürlich gibt es noch viele weitere sehr spezifische Versicherungen, die dich als Student aber vermutlich nicht betreffen.

Worauf sollte ich bei der Auswahl einer Studenten-Versicherung achten?


Hier noch einmal die wichtigsten Faktoren, die du bei der Auswahl deiner persönlichen Studenten Versicherung beachten solltest:

1. Prüfe zunächst, welche Versicherungen noch durch deine Eltern abgedeckt sind. Achte dabei auf Altersgrenzen, studienbezogene Voraussetzungen und spezifische Versicherungsregelungen.
2. Sei dir bewusst, dass du während des gesamten Zeitraums deines Studiums an deine Entscheidung für die gesetzliche oder private Krankenkasse gebunden bist.
3. Bei einer privaten studentischen Krankenversicherung gibt es keine beitragsfreie Familienversicherung und du kannst nach dem Studium nicht mehr ohne Weiteres zur gesetzlichen Krankenkasse wechseln.
4. Wenn du neben dem Studium arbeitest, achte auf Stunden- und Einkommensgrenzen deiner Krankenversicherung für deine Anstellungsform.
5. Informiere dich vor Versicherungsabschluss bei verschiedenen Anbietern und vergleiche die Angebote.
6. Achte bei einer Hausratversicherung oder einer Unfallversicherung darauf, welche Entschädigungsgrenzen es bei den einzelnen Anbietern gibt.
7. Prüfe die Leistungen, Bedingungen und Kündigungsfristen von Versicherungen eingehend und stelle sicher, dass du genau das bekommst, was du brauchst.

studentische Hausratversicherung



Werkstudenten-Versicherung: Bin ich als Werkstudent auch familienversichert?


Viele Studenten wollen sich durch Werkstudentenjobs neben dem Studium etwas dazu verdienen und erste Berufserfahrungen sammeln. In der Regel sind sie hierbei, sofern sie unter 25 Jahre alt sind, auch durch die Familienversicherung ihrer Eltern abgedeckt und erhalten spezielle Werkstudentenprivilegien, die sie von der Beitragspflicht für die Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung befreien. Diese sind aber an bestimmte Bedingungen geknüpft.

Solltest du bei deinem Werkstudentenjob mehr als 435€ im Monat verdienen, entfällt die beitragsfreie Familienversicherung für dich und du musst in eine eigene Studenten-Versicherung wechseln und entsprechende Beiträge zahlen.

Den Status eines Werkstudenten hast du zudem nur, solange deine Tätigkeit nicht mehr als 20 Stunden die Woche einnimmt. Solltest du mehr arbeiten, zählst du für die Krankenkasse als normaler Arbeitnehmer mit einer Versicherungspflicht und den regulären Beiträgen.

Allerdings gibt es Ausnahmen bei zeitlich begrenzten Werkstudentenjobs über die Semesterferien, bei denen du mehr als 20 Stunden die Woche arbeiten darfst. Zudem können BAföG Berechtigte unter bestimmten Bedingungen einen Zuschuss zur Krankenkasse beantragen. Da die Krankenkasse entscheidet, welche Ausnahmen möglich sind, solltest du dich im Zweifel direkt mit deiner Krankenkasse in Verbindung setzen und sie nach den Bedingungen einer Werkstudenten-Krankenversicherung fragen. In die gesetzliche Rentenversicherung musst du aber auch als Werkstudent in jedem Fall einzahlen.

Auch bei der privaten Werkstudenten-Krankenversicherung darfst du nicht über die 20 Stunden Woche kommen. Hier können je nach Krankenkasse aber auch noch andere Regelungen greifen, über die du dich direkt bei deiner privaten Krankenkasse informieren solltest.

Studenten-Versicherung Familienversicherung



Studenten-Versicherung vergleichen: Private Haftpflichtversicherung


Wie bereits erwähnt, ist eine private Haftpflichtversicherung ein absolutes Muss für jeden! Denn sie schützt dich vor den wichtigsten finanziellen Risiken im Alltag und kommt für deine Schäden an Dritten oder ihrem Eigentum auf. Wie schnell kann man im Alltag mit dem Rad auf dem Weg zur Uni einen kleinen Unfall bauen, bei denen Personen zum Schaden kommen. Sollte die geschädigte Person anschließend ärztliche Behandlung benötigen, bleiben die Kosten dafür an dir hängen – und das kann sehr teuer werden.

Laut dem Gesetz ist jeder mit seinem gesamten Vermögen bei von ihm verursachten Schäden zu Schadensersatz verpflichtet (§ 823 Schadensersatzpflicht BGB). Glücklicherweise muss eine gute Studenten-Haftpflichtversicherung gar nicht viel kosten. Hier kannst du die verschiedenen Anbieter für Haftpflichtversicherungen für Studenten vergleichen:

Studenten-Versicherung Vergleich: Hausratversicherung


Die studentische Hausratversicherung ist häufig auch noch über die der Eltern abgedeckt, da ein Zimmer in einer WG oder einem Studentenwohnheim nicht als eigener Hausstand zählt. Deshalb lohnt sich für dich eine entsprechende Studenten-Versicherung auch meistens erst, wenn du in eine eigene Wohnung ziehst und viele teure Gegenstände besitzt.

Solltest du dennoch eine Hausratsversicherung abschließend wollen, um zum Beispiel auch dein Fahrrad zu versichern, findest du hier eine gute Studenten-Hausratversicherung oder kannst auch in unserem Rechner noch einmal unterschiedliche Angebote miteinander vergleichen:

Studenten-Versicherung vergleichen: Unfallversicherung


Du bist sehr aktiv und machst viel Sport in deiner Freizeit? Dann könnte eine studentische Unfallversicherung für dich relevant sein. Durch die Immatrikulation an deiner Hochschule bist du zwar in den Gebäuden und auf dem Weg zur Universität abgesichert, für private Unfälle gilt das allerdings nicht.

Aber Achtung: manche Unfallversicherungen schließen Unfälle bei extrem gefährlichen Sportarten und Freizeitaktivitäten von ihrem Versicherungsschutz aus!

Besondere Empfehlung: Die Berufsunfähigkeitsversicherung für Studenten


Auch die studentische Berufsunfähigkeitsversicherung ist kein Muss aber eine echte Empfehlung! Die Berufsunfähigkeit tritt häufiger ein, als man denkt und auch bei Akademikern nehmen Berufsausfälle durch psychische Probleme immer mehr zu. Prädestiniert sind hier z.B. Lehrkräfte oder Mediziner. Tatsächlich sind Nervenerkrankungen inzwischen der häufigste Grund für eine Berufsunfähigkeit!

Da die Einstiegsraten für junge und gesunde Studenten besonders günstig sind, lohnt es sich daher, zu Studienbeginn eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen und von langfristig niedrigen Beiträgen zu profitieren!

Bildnachweis: Vielen Dank an Geralt, Engine Akyurt, Firmbee, nattanan23 und stevepb@pixabay.com

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