Warum ist das perfekte Outfit fürs Vorstellungsgespräch so wichtig?
Bist du nicht auch der Meinung, dass es innerhalb des Vorstellungsgespräches um deine fachlichen Kompetenzen und deine Persönlichkeit gehen sollte, anstatt über Kleidung zu diskutieren? Dem ist auch so! Der Einstieg in die Berufswelt ist keine Modenschau, dennoch: Das Outfit fürs Vorstellungsgespräch ist ein Hygienefaktor.
Mit der richtigen Kleidung allein wirst du beim Bewerbungsgespräch niemanden überzeugen – die positive Signalwirkung ist gering. Anders sieht es allerdings aus, wenn du Outfit-technisch danebengreifst. Ist dein Auftreten nicht dem Anlass entsprechend, kann es passieren, dass du schon aus dem Kreis der potentiell für das Unternehmen interessanten Bewerber ausgeschieden bist, bevor du überhaupt die Möglichkeit dazu hattest, dich und deine Person ins rechte Licht zu rücken.
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Das perfekte Outfit fürs Vorstellungsgespräch: Die Wirkung von Kleidung
„Kleider machen Leute“, ein Sprichwort, das nicht von ungefähr kommt. Es ist tatsächlich so, dass wir über das Outfit eines Menschen Rückschlüsse auf dessen Geschlecht, sozialen Status und sogar auf das Vorhandensein einer Machtposition treffen. Man nennt diese Assoziationen auch „Social Priming“. Das Outfit fürs Vorstellungsgespräch entscheidet dadurch nicht unerheblich, wie sicher du dich in der Gesprächssituation fühlst und wie du wahrgenommen wirst.
Auch wenn Stilbrüche wesentlich schwerer wiegen als ein gelungenes Outfit, kann dieses dennoch dazu beitragen, den Auftritt abzurunden und ein positives Gesamtbild zu schaffen.
Das perfekte Outfit fürs Vorstellungsgespräch: Branche und Unternehmen sind entscheidend
„Kleide dich stets für die Position, die du willst – nicht für die, die du schon hast!“
Dieses Zitat stammt von einer der ganz großen Lichtgestalten der Modebranche, Giorgio Armani. Das soll jedoch nicht heißen, dass man zum Bewerbungsgespräch zwingend im Designer-Anzug erscheinen muss. Freizeitkleidung ist allerdings ebenso tabu.
Idealerweise wählst du das Outfit fürs Vorstellungsgespräch ein bis zwei Stufen besser als das für die Vorlesung oder den Nebenjob. Auf die Art zeigst du, dass du dir in Sachen Kleidung Gedanken gemacht hast und die Situation auch wirklich ernst nimmst. Du solltest allerdings nicht besser angezogen sein als deine Gesprächspartner aus der Personalabteilung. Das Gefühl des Overdressed-seins gibt es beim Vorstellungsgespräch durchaus auch.
Bewerbung bei einem traditionellen Großunternehmen
Bewirbst du dich bei einem traditionell-konservativen Unternehmen – oft handelt es sich dabei um internationale Konzerne – empfiehlt sich der klassische Business-Look. Das ist auch bei Banken oder Versicherungsgesellschaften der Fall.
Männer sollten dann auf jeden Fall einen Anzug tragen. Geeignete Farben sind schwarz, grau und dunkelblau. Dieser sollte mit einer passenden Krawatte, einem gebügeltem Hemd und geeignetem Schuhwerk (aus Leder!) kombiniert werden. Der Saum der Anzughose sollte bis einen Zentimeter über den oberen Absatzrand deiner Schuhe reichen, damit deine Socken und/oder Beine im Sitzen nicht übermäßig hervorschauen. Socken solltest du nach Möglichkeit auch farblich auf den Anzug abstimmen. Weiße Tennissocken sind ein No-Go.
Frauen sollten sich für ein Kostüm oder einen Hosenanzug mit passender Bluse entscheiden. Die Absätze sollten maximal 5-6 Zentimeter hoch sein. Fällt die Wahl auf einen Rock, darf dieser nicht kürzer als eine Handbreite über dem Knie sein. Zudem sollte der Rock auch mit einer Strumpfhose von 10 bis 50 DEN kombiniert werden.
Tipp: Nimm noch ein Paar Ersatzstrumpfhosen mit, um Laufmaschen zu vermeiden.
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Bewerbung bei einem Startup oder im E-Commerce
Es gibt Branchen bzw. Unternehmen, die weniger Wert auf Dresscodes legen. Das gilt insbesondere für Startups und das E-Commerce. Auch Unternehmen, die sich mit Medien auseinandersetzen, verzichten häufig auf Business-Kleidung beim Vorstellungsgespräch. Hier reichen für Männer in der Regel Hemd und Jeans aus. Frauen können ihre Jeans mit einer passenden Bluse kombinieren.
Wichtig: Die Kleidung sollte einfarbig und ohne jede Form von Aufdrucken sein.
Das perfekte Outfit fürs Vorstellungsgespräch: Praktikum und Nebenjob
Man nennt uns nicht umsonst die „Generation Praktikum“. Der Weg in eben diese Praktika führt in der Regel auch über eine Bewerbung samt Anschreiben, Lebenslauf und ein anschließendes Vorstellungsgespräch. Bei Nebenjobs ist das nicht anders.
Der Business-Look ist hier jedoch nicht unbedingt erforderlich. In den meisten Fällen tut es eine Kombination aus Jeans und Hemd bzw. Jeans und Bluse. In konservativen Branchen lässt sich das Gesamtbild auch noch mit einem Blazer bzw. einem Jackett abrunden.
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Das perfekte Outfit fürs Vorstellungsgespräch: Make-Up, Bart und Accessoires
Neben deinem Outfit zählt beim Bewerbungsgespräch auch dein weiteres Erscheinungsbild. Als Mann solltest du dich deshalb rasieren. Bestehst du auf deinen prächtigen Vollbart, ist zumindest die Konturenrasur Pflicht. Im Zweifel erkundigst du dich aber am besten, wie das jeweilige Unternehmen zum Thema Gesichtsbehaarung steht. Die Bank- und Finanzbranche beispielsweise bevorzugt mehrheitlich die Glattrasur. Ein Bart ist bei vielen konservativen Unternehmen noch immer tabu.
„Weniger ist mehr“, dieser Grundsatz gilt auch in Sachen Make-Up beim Vorstellungsgespräch. Mehr als ein dezentes Tages-Make-Up solltest du nicht auftragen. Ein knallroter Lippenstift empfiehlt sich ebenso wenig wie kunterbunte Nägel.
Auch im Punkto Schmuck solltest du Vorsicht walten lassen. Beschränke dich auf eine Uhr, dein Lieblingsarmband oder eine Halskette – mehr als ein Accessoire sollte es nicht sein. Zu viel Schmuck kann beim Personaler einen unseriösen Eindruck entstehen lassen.
Taschen und Gürtel solltest du idealerweise farblich auf dein Gesamtoutfit abstimmen. Zu einem schwarzen Anzug gesellt sich also am besten eine schwarze Ledertasche. Zum Vorstellungsgespräch eine Tasche mitzubringen ist durchaus üblich, für einen Rucksack gilt das allerdings weniger.
Das perfekte Outfit fürs Vorstellungsgespräch: 5 Dinge, die du vermeiden solltest
Fauxpas in Sachen Kleidung passieren jedem – nicht einmal die Stars und Sternchen sind davor gefeit. Das belegen jedes Jahr Aufnahmen diverser Preisverleihungen der High-Society aus Musik und Film. Beim Bewerbungsgespräch tut das modische Fettnäpfchen jedoch besonders weh. Wie ärgerlich wäre es, wenn du nur auf Grund eines Patzers beim Outfit fürs Vorstellungsgespräch aus der Runde der letzten Kandidaten ausscheidest, wo du doch eigentlich perfekt für die Stelle wärst? Damit dir das nicht passiert, hier noch schnell 5 Dinge, auf die du unbedingt achten solltest.
#1: Zu bunte Farben
Bewerber wollen aus der Masse hervorstechen. Grundsätzlich ist an dieser Einstellung nichts verkehrt, doch sollte das auffälligste Merkmal eines Kandidaten auf keinen Fall seine Kleidung sein. Beim Outfit fürs Vorstellungsgespräch sind dezente Farben wie Schwarz, Grau, Braun oder Dunkelblau zu bevorzugen. Auch sollte man nie mehr als 2-3 davon kombinieren.
#2: Zu enge Kleidung
Unabhängig von Geschlecht und Situation: In zu enger Kleidung fühlen wir uns unwohl. Beim Vorstellungsgespräch kann zu enge Kleidung zudem unprofessionell wirken und stark vom Wesentlichen ablenken.
Deshalb solltest du nur anziehen, was wirklich gut sitzt und worin du dich wohlfühlst. Hast du extra ein neues Outfit fürs Vorstellungsgespräch gekauft, ist es ratsam, die Kleidung vorher einzutragen.
#3: Zu tiefer Ausschnitt, zu kurzer Rock
Als Frau bist du selbstbewusst und zeigst gerne, was du hast? Das solltest du auch ohne Scham tun dürfen! Beim Bewerbungsgespräch allerdings solltest du dich in Zurückhaltung üben. Du willst schließlich nicht mit deinem Arbeitgeber in spe flirten, sondern deine Talente und Fähigkeiten präsentieren und dabei ernst genommen werden.
4#: Schweißflecken
Dass du vor dem Vorstellungsgespräch Lampenfieber hast, ist normal. Nur sollte deine Anspannung nicht gleich auf den ersten Blick erkennbar sein. Geh am besten vor dem Vorstellungsgespräch noch einmal zur Toilette, um sicherzugehen, dass bei dir keine Schweißflecken zu erkennen sind.
5#: Fleckige oder unordentliche Kleidung
Das Outfit fürs Vorstellungsgespräch muss in tadellosem Zustand sein – das versteht sich eigentlich von selbst. Erscheinst du mit Löchern in der Hose oder deutlich sichtbaren Flecken auf dem Hemd, hast du praktisch keine Chance mehr auf den Job.
Fazit
Das richtige Outfit fürs Vorstellungsgespräch besteht nicht immer automatisch aus Anzug und Krawatte. Zweifelst du an deiner Kleiderwahl, kannst du dich noch einmal beim Unternehmen bezüglich des Dresscodes erkundigen. Oft hilft auch ein Blick auf die Unternehmenswebseite. Ist dort niemand im Business-Look zu sehen, ist es wahrscheinlich, dass auf selbigen kein allzu großer Wert gelegt wird.
Man kann beim Outfit wohl mehr falsch als richtig machen. Wichtig ist vor allem, dass du dich in deiner Kleidung wohlfühlst. Wenn du dann noch Stilbrüche vermeidest, hast du schon eine Menge gewonnen.
Bildquelle: Vielen Dank an © Unsplash/www.pixabay.de für das Bild.
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