Bewerbung für ein Stipendium

Bewerbung für ein Stipendium
Ein Stipendium, das ist doch nur was für die Superschlauen und die Elite. Dieses Vorurteil grassiert bis heute und tatsächlich erhalten nur gut 3% aller Studierenden ein Stipendium.

Aber man muss nicht nur gute Noten mitbringen, sondern sich auch gut zu präsentieren wissen. Außerdem gibt es Stipendien nicht nur für Hochbegabte, sondern für so ziemlich alle Bevölkerungsschichten.

Ob Konfession, herausragende Leistungen in der Schule oder auch das weibliche Geschlecht, wenn es um MINT-Fächer geht: ein Stipendium kann fast jeder bekommen. Jedenfalls wenn die Bewerbung stimmt. Einige der wichtigsten und bekanntesten Stipendien Deutschlands haben wir euch im Magazin bereits vorgestellt.

Die Bewerbung für ein Stipendium


Was im ersten Schritt, also bei der schriftlichen Bewerbung, verlangt wird, ist letztendlich von der Stiftung abhängig, bei der ihr euch bewerbt. Einige Standards werden aber überall verlangt:

Motivationsschreiben für die Bewerbung um ein Stipendium


Das Motivationsschreiben ist wohl der wichtigste Teil der schriftlichen Bewerbung um ein Stipendium, vor allem kann es im Zweifel schwächere Noten ausgleichen. Hier geht es darum, euch vorzustellen und einen ersten positiven Eindruck zu hinterlassen. Folgende Fragen solltet ihr mit dem Motivationsschreiben beantworten:

• Warum bewerbe ich mich gerade für dieses Stipendium?

• Wie passe ich zur Stiftung? Bewirbt man sich beim Begabtenförderungswerk, gilt es heraus zu stellen, wo die besondere eigene Begabung liegt. Bewirbt man sich bei einer katholischen Stiftung, sollte man seine Beziehung zum katholischen Glauben darlegen.

• Welche Ziele verfolge ich, welche Pläne habe ich für die Zukunft?

• Wo zeige ich gesellschaftliches und soziales Engagement? Das wird übrigens bei fast allen Stiftungen vorausgesetzt!

Tipp: Natürlich geht es beim Stipendium letztlich darum, eine finanzielle Unterstützung für das Studium zu bekommen. Aber das sollte nie der Hauptgrund für eine Bewerbung sein. Wer das Geld im Motivationsschreiben besonders heraus hebt, wird schlechte Karten haben, überhaupt zum Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden.

Der Lebenslauf bei der Bewerbung um ein Stipendium


Wie in jeder „normalen“ Bewerbung müsst ihr auch hier einen tabellarischen Lebenslauf vorlegen.

Viele Stiftungen möchten zudem einen ausführlichen Lebenslauf haben. Ihr müsst eure bisherigen Lebensstationen darin ausformulieren. Es geht nicht nur darum, was ihr wann gemacht habt, sondern vor allem darum, warum ihr etwas gemacht, wie einzelne Stationen zusammenhängen, warum es möglicherweise Brüche gibt.

Empfehlung eines Dozenten für die Bewerbung um ein Stipendium


Ein Gutachten von einem Lehrer oder einem Dozenten ist nie verkehrt. Beliebt sind auch Empfehlungsschreiben von Personen, die euch geprägt haben. Das kann ein Professor sein, das kann aber auch ein Pfarrer oder ein Vorstandsvorsitzender einer Partei oder eines Unternehmens sein, je nachdem, welche Stiftung angeschrieben wird.

Erforderliche Zeugnisse bei der Bewerbung um ein Stipendium


Das Abiturzeugnis versteht sich von selbst. Hat man das noch nicht, sollte eine aktuelle Notenübersicht vorgelegt werden. Je nachdem, an welchem Punkt man in seinem Leben steht, gehören hier natürlich auch Praktikums- und Arbeitszeugnisse oder Hochschulzeugnisse dazu.

Das Stipendien-Bewerbungsgespräch


Sofern die Bewerbung überzeugt hat, folgt im zweiten Schritt bei allen Stiftungen das Einzelgespräch. Hier geht es dem Stipendiengeber darum, die Person hinter dem Motivationsschreiben kennen zu lernen.

Wie in einem klassischen Bewerbungsgespräch für einen Job ist das Ziel, euch auf den Zahn zu fühlen. Das, was ihr vorher schriftlich angegeben habt, müsst ihr nun verbal untermauern. Ihr müsst also mögliche Lücken im Lebenslauf erklären, erläutern, warum ihr und die Stiftung zusammenpassen und – je nach Stipendium – durchaus auch Fachwissen nachweisen. Hier geht es aber eher um größere Zusammenhänge und selten um genaues Detailwissen.

Es kann auch nicht schaden, in den Wochen zuvor die Tageszeitung oder die Online-Newsseiten regelmäßig gelesen zu haben. Ein umfangreiches Allgemeinwissen hinterlässt immer einen guten Eindruck.

Ein bestimmter Dresscode wird -anders als beim Bewerbungsgespräch für einen Job- übrigens in den seltensten Fällen vorausgesetzt. Im Anzug ist man schnell mal overdressed, in der Jogginghose sollte man aber auch nicht erscheinen. Schick, aber leger ist die Zauberformel.

Gruppendiskussion, Essays und schriftliche Eignungstests bei der Bewerbung um ein Stipendium


Oft bleibt es nicht beim Einzelgespräch. Gruppendiskussionen sind bei der Vergabe von Stipendien sehr beliebt. Dabei geht es weniger darum, mit möglichst viel Fachwissen zu prahlen, sondern sich argumentativ gut verkaufen zu können.

Manche Stiftungen veranstalten auch Wochenendseminare, um eure Fähigkeiten zu prüfen, in denen ihr zum Beispiel eine Präsentation erarbeiten und halten müsst.

Wie auch für viele Masterstudiengänge haben sich schriftliche Tests oder das Verfassen von einem Essay zu bestimmten Themen eingebürgert.

Wie das Aufnahmeverfahren genau aussieht, könnt ihr bei den jeweiligen Stiftungen erfragen. Es kann auch nie schaden, mit Stipendiaten zu sprechen, die den Ablauf bereits hinter sich haben.

Bildquelle: Vielen Dank an connor212 für das Bild (© connor212 / freeimages.com)

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