Doch damit ist es in der Regel nicht getan. Weiterbildungen und das damit verbundene lebenslange Lernen nehmen auch eine immer bedeutendere Rolle in der Berufswelt ein. Eine deutliche Steigerung der Beteiligung an Weiterbildungsmaßnahmen ist vor allem seit 2010 zu beobachten. Das beweist auch die Adult Education Survey (AES), mit der im Abstand von zwei bis drei Jahren das Weiterbildungsverhalten der deutschen Bevölkerung untersucht wird. In diesem Jahr weist die Studie zum ersten Mal eine Weiterbildungsbeteiligung von über 50 Prozent aus. Exakt 51 Prozent der Deutschen, die in einem erwerbsfähigen Alter sind, nahmen im Jahr 2014 an mindestens einer Weiterbildung teil – ein Rekordwert.
Hinweis: Dass berufliche Weiterbildung immer mehr wertgeschätzt wird, zeigt sich auch an den kürzlich neu eingeführten Abschlussbezeichnungen Bachelor Professional und Master Professional.
Erfreuen dürfte dies zum einen unsere Bundesbildungsministerin Johanna Wanka. Schließlich hatte sich die Regierung beim Bildungsgipfel in Dresden 2008 das Ziel gesetzt, die Weiterbildungsbeteiligung in der Bevölkerung auf mindestens 50 Prozent zu erhöhen. In erster Linie profitieren jedoch diejenigen davon, die an den Weiterbildungen tatsächlich teilnehmen. Fortbildungen oder ein Fernstudium bieten den Teilnehmern die Möglichkeit, sich sowohl persönlich als auch fachlich entscheidend weiterzuentwickeln. Erwerbstätige gewinnen aus einer Weiterbildung darüber hinaus oftmals zusätzliche Motivation und das kommt letztlich auch den Arbeitgebern zugute. Das große Potenzial von Weiterbildungsmaßnahmen haben daher auch die meisten deutschen Unternehmen längst erkannt.
Weiterbildungsanbieter gehen stärker auf Bedürfnisse der Teilnehmer ein
Denn, wie die AES zeigt, nehmen betriebliche Weiterbildungen hierzulande zwei Drittel der Weiterbildungsaktivitäten ein. Bei Berufstätigen ist die Weiterbildungsbeteiligung demzufolge am höchsten (58 Prozent). Erfreulich ist allerdings auch, dass insbesondere Gruppen aufholen, die für den Weiterbildungsmarkt bislang keine entscheidende Rolle spielten. Unter den erwerbstätigen stieg die Teilnahmequote der Arbeiter so um sechs, die der Un- und Angelernten gar um sieben Prozentpunkte auf jeweils 44%. Frauen und Männer – und das ist eine weitere positive Entwicklung – beteiligen sich gleichermaßen häufig an Weiterbildungsmaßnahmen.
Verantwortlich für die steigende Teilnehmerquote sind zum einen die Fortbildungsanbieter, die ihre Angebote stetig erweitern. Anbieter wie die WBS Training AG, die IHK oder die Volkshochschulen bieten heutzutage sowohl für Arbeitssuchende als auch für Erwerbstätige Weiterbildungsmöglichkeiten in allen Branchen an. Darüber hinaus wird durch Teilzeitangebote, Kompaktkurse und Online-Seminare Teilnehmern mittlerweile eine deutlich größere zeitliche Flexibilität geboten.
Bundesregierung fördert Weiterbildungen
Allerdings hat auch nicht zuletzt die Bundesregierung maßgeblich zu der gestiegenen Weiterbildungsbeteiligung beigetragen. In den letzten Jahren initiierte sie zahlreiche Maßnahmen und Förderprogramme (z. B. das Aufstiegsstipendium, die Bildungsprämie etc.), um Weiterbildungsmaßnahmen populärer werden zu lassen.
Zudem richtete das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Anfang 2015 einen Telefonservice ein, der Interessenten hinsichtlich jeglicher Fragen zur Weiterbildung kompetent beraten soll. Schließlich können nur diejenigen die für sie idealen Weiterbildungsmaßnahmen finden, die umfassend über die in Deutschland vorhandenen Möglichkeiten und Angebote informiert sind. Diesen erreichst du von Montag-Freitag zwischen 10 und 17 Uhr unter der Rufnummer 030/20 17 90 90.
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