Was ist die Metallindustrie?
Die Metallindustrie stellt einen wichtigen Sektor in der deutschen und österreichischen Wirtschaft dar. Metall- und Elektroindustrie zusammen beschäftigen rund 4 Millionen Menschen. Die Aufgabe von Unternehmen in der Metallindustrie ist zum einen das Herstellen von Metall und zum anderen die Be- und Verarbeitung von Metall. Wichtigste Abnehmer sind Unternehmen aus dem Bereich Maschinenbau und die Automobilbranche, in welcher vor allem Enderzeugnisse wie Schrauben oder Federn produziert werden. Der Großteil der Unternehmen in der Metallbranche sind mittelständig. Die meisten sind in Nordrhein-Westfahlen angesiedelt. Die Branche hat aktuell mit einem Fachkräftemangel zu kämpfen. Pro arbeitssuchendem Facharbeiter sind fast 3 Stellen offen. Wer hier also eine Ausbildung anstrebt, hat eine Stelle so gut wie sicher.
Auch Schrauben werden in der Metallindustrie hergestellt. Vielen Dank an ©PIROD4D/pixabay.de für das Bild.
Welche Industriezweige gibt es in der Metallbranche?
Die Metallbranche gliedert sich in mehrere Sektoren:
• Stahlindustrie
• Nichteisen- Metallwirtschaft (Leichtmetalle, Buntmetalle, Edelmetalle, Sondermetalle)
• Gießerei-Industrie
• Stahl- und Metallverarbeitung
Andererseits kann man die Branche auch nach Arbeitsprozessen unterteilen: Metallerzeugung und -bearbeitung (Verarbeitung von Rohmaterial) sowie Herstellung von Metallerzeugnissen (Metallprodukte weiterverarbeiten).
Der größte Arbeitgeber nach Mitarbeiterzahlen im Bereich der Metallindustrie in Deutschland ist Leoni mit rund 90.000 Beschäftigten, dicht gefolgt von Mahle mit 80.000 Mitarbeitern. Carl Zeiss bietet rund 30.000 Menschen einen Arbeitsplatz, und Hutchinson sowie Salzgitter jeweils 25.000.
Welche Ausbildungsberufe gibt es in der Metallbranche?
Interessierst du dich für Jobs in der Metallindustrie, so stehen dir eine Vielzahl an spannenden Ausbildungsberufen zur Auswahl. Unter anderem kannst du aus folgenden Ausbildungszweigen wählen:
• Metallbearbeiter/in
• Maschinenbautechniker/in
• Metall- und Blechtechniker/in
• Stahlbautechniker/in
• Schweißtechniker/in
• Fahrzeugbautechniker/in
• Kraftfahrzeugmechatroniker/in
• Zerspanungstechniker/in
• Metallbauer/in
• Rohrleistungsbauer/in
• Technische/r Produktdesigner/in
• Technische/r Systemplaner/in
• Werkstoffprüfer/in
• Feinwerkmechaniker/in
• Oberflächenbeschichter/in
• Anlagenmechaniker/in
Doch wie findest du einen Ausbildungsplatz in der Metallindustrie? Deine erste Adresse sollte die JOBBÖRSE der Bundesagentur für Arbeit sein. Es gibt auch zahlreiche Webseiten, mit deren Hilfe du die geeigneten Ausbildungsplätze heraussuchen kannst, zum Beispiel mit der Uniturm Jobsuche oder bei der Handwerkskammer.
Wie läuft eine Ausbildung in der Metallindustrie ab?
Bist du handwerklich geschickt, hast keine Scheu davor, anzupacken und interessierst dich für die Verarbeitung von Rohmaterialien, so bist du in diesem Industriezweig richtig. Je nach Ausbildungsart kann diese 9 Monate bis zu 3 Jahre dauern. Außerdem gibt es auch die Möglichkeit, eine berufsbegleitende modale Ausbildung zu absolvieren. Im Regelfall startest du mit den Grundlagen wie Werkstoffkunde und Werkstoffbearbeitung. Auch Drehen, Fräsen und diverse Schweißverfahren sind Bestandteil deiner Ausbildung – der praktische Teil kommt also bestimmt nicht zu kurz. Spezialisierungen gibt es im Bereich Maschinenbautechnik, Bolzenschweißen oder Elektrotechnik – je nach Interesse und Ausbildung.
Schweißen ist Teil der Ausbildung. Vielen Dank an ©Wikimages/pixabay.de für das Bild.
Welches Studium im Bereich Metall gibt es?
Willst du in der Metallbranche durchstarten, wird dir vor allem der klassische akademische Weg, ein Maschinenbau-Studium, empfohlen, in welchem du dich dann in deinem gewünschten Bereich spezialisieren kannst. Es finden sich aber auch andere technische Studiengänge, die eine Vertiefung im Bereich Metallherstellung und -verarbeitung anbieten. Und es gibt Studiengänge, die sich nur auf die Metallbranche spezialisiert haben:
• Metall- und Maschinentechnik an der TU Dresden
• Metalltechnik an der Universität Hamburg, Universität Hannover, TU Kaiserslautern, Universität Koblenz-Landau, Universität Osnabrück, TU Berlin, Universität Bayreuth, TU München, TU Darmstadt
• Entwicklungsingenieur/in Metall und Kunststofftechnik an der Fachhochschule Oberösterreich Campus Wels
• Architektur – Metallbau an der Fachhochschule Dortmund
• Gestaltung mit Fachkompetenz Metallgestaltung an der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim
• Metallurgie an der Montanuniversität Leoben
• Metallurgy and Metal Forming an der Universität Duisburg-Essen
• Metallurgy Engineering an der RWTH Aachen
• Stahl- und Metallbau an der Hochschule Mittweida
• Ingenieurpädagogik Metalltechnik an der Hochschule Landshut, KIT Karlsruhe
Welche Berufsaussichten bietet die Metallindustrie?
Die Berufsaussichten in der Metallindustrie sehen sehr gut aus. Metall wird in der Industrie gebraucht - egal ob für Autos oder andere Maschinen und das wird sich in Zukunft nicht so schnell ändern. Der Fachkräftemangel in der Branche hat sich die letzten Jahre verschärft. Jobs in der Metallindustrie können körperlich anstrengend sein und beim Schweißen ist man hohen Temperaturen ausgesetzt – das mag vielleicht für manche abschreckend sein. Doch dafür sind Jobs in der Metallbranche alles andere als langweilige Bürojobs! Außerdem lockt die Ausbildung mit einem überdurchschnittlichen Gehalt, starken Gewerkschaften sowie einem gesicherten Arbeitsplatz. Mit einer Ausbildung in der Metallindustrie wirst du einer der gefragten Fachkräfte und kannst dir deinen Arbeitgeber praktisch aussuchen!
Fazit
Jobs in der Metallindustrie bieten hervorragende Berufsaussichten, da qualifizierte Fachkräfte gesucht und somit auch gut bezahlt werden. Mit einer Ausbildung in der Metallindustrie öffnest du dir die Tür in diese spannende Branche.
Vielen Dank an ©tattybadger/pixabay.de für das Titelbild.
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