Doch auch bereits während des Studiums kannst du deinen Ideenreichtum nutzen und neue Geschäftsideen in die Tat umsetzen.
Allerdings ist die Doppelbelastung zwischen Firmengründung und Studium nicht zu unterschätzen. Damit deine Idee tatsächlich zum Erfolg werden kann, solltest du auf die Unterstützung von Gründungsportalen und/oder Förderungsstellen zurückgreifen.
Wir haben einige hilfreiche Anbieter und Möglichkeiten für dich zusammengetragen, damit du einen groben Überblick bekommst, was an Hilfestellungen bei der Existenzgründung für Studenten alles möglich ist.
Unterstützung für Existenzgründer an Hochschulen
Sehr viele Universitäten und Hochschulen bieten mittlerweile explizite Gründerseminare an. Diese vermitteln nützliches Basiswissen in punkto Marketing, Erstellung eines Businessplans oder auch Hilfestellungen zur Investorensuche.
Je nachdem, wie stark der Fokus der jeweiligen Hochschule auf der Unterstützung von Start-Up Ideen ihrer Studenten liegt, werden sogar Büroräume zur Verfügung gestellt und professionelle Hilfe von Gründernetzwerken und Mentoren vermittelt.
Hier ein paar Beispiele:
Das hochschulgründernetz cologne e.V. (hgnc)
Das hochschulgründernetz cologne (hgnc) besteht bereits seit 1998 und unterstützt seither Studierende der Kölner Hochschulen bei der Existenzgründung. Durch eine konkrete Vorlesung und ein Seminar zum Thema an der Uni Köln können sich Studierende grundlegendes Wissen aneignen. Es werden außerdem weitere Workshops zur Unternehmensgründung angeboten.
Zusätzlich wird Studierenden mit einem Gründerwunsch durch Einzelberatungen und Coachings unter die Arme gegriffen, denn die Erstellung eines Businessplans, die Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten und dergleichen ist für viele Studierende erst einmal Neuland. Glücklicherweise verfügt das hgnc über ein breites Netzwerk im Wirtschaftssektor, welches dir viele Türen und Tore öffnen kann.
An der Universität zu Köln selbst findest du das „Gründerbüro der Kölner Hochschulen“, welches du als erste Anlaufstelle für genaue Informationen nutzen kannst. Das 2015 eingerichtete Gateway Exzellenz Start-up Center der Uni Köln ist ein eigens für die Start-Up Förderung von Studierenden errichtetes Gebäude.
Das Ziel des GATEWAYs ist es, immer mehr Studierende für die Unternehmensgründung zu begeistern und innovative Geschäftsideen zu fördern und in die Tat umzusetzen.
beyourpilot (Hamburg)
Die jeweiligen Gründungsangebote der verschiedenen Hamburger Hochschulen werden auf der Online-Plattform für Gründer „beyourpilot.de“ sinnvoll vernetzt. Hierhin kannst du dich mit deiner Idee wenden und wirst bei der weiteren Ausarbeitung dieser, bei der Förderungs- und Finanzierungssuche und allen weiteren Schritten einer Existenzgründung unterstützt.
Grundsätzlich kannst du aber beispielsweise als Studierender der Universität Hamburg auch deren umfassenden Gründungsservice nutzen. Das Career Center der Uni bietet nicht nur Einzelberatungen an, sondern veranstaltet ebenfalls Workshops und sogar eine Sommer und Winter School rund um die Unternehmensgründung. Mit diesen Veranstaltungen richtet sich die Hamburger Uni an Studierende als auch an AbsolventInnen.
SMILE – Die Gründerinitiative in Sachsen
Mit der Gründerinitiative SMILE entstand 2006 ein Kooperationsprojekt der Uni Leipzig, der HHL (Leipzig Graduate School of Management), der HTWK Leipzig und der UFZ Leipzig.
Grundsätzlich richten sich die Angebote von SMILE an sämtliche Studierende und AbsolventInnen aller Hochschulen in Sachsen. Coaching-Angebote, Seminare, Workshops und weitere Veranstaltungen sollen Studierende in ihren Gründungsideen unterstützen. Und auch wenn du noch keine konkrete Geschäftsidee hast, dich aber schon während deines Studiums auf den Weg in die Selbständigkeit machen willst, kannst du die verschiedenen Module nutzen, um dein eigenes Potential zu entdecken. Ist deine unternehmerische Idee bereits konkreter, so unterstützt dich SMILE bei allen Schritten bis zur Marktfähigkeit.
Speziell für Frauen wurde zudem die Gründerinnen-Initiative entwickelt. Diese richtet sich direkt an weibliche Studierende aus dem MINT-Bereich und bietet Workshops und Seminare an der HHL an. Auch hier werden zusätzlich Mentoring-Programme und Einzelcoachings offeriert.
LMU Entrepreneurship Center (LMU CE)
Ein konkretes Lehrangebot, welches gezielt auf die Entwicklung und Ausarbeitung einer Geschäftsidee ausgerichtet ist, wird vom LMU Entrepreneurship Center in München angeboten. Vor allem Studierende und Absolventen sämtlicher Fakultäten der Ludwigs-Maximilians-Universität München sollen hier in ihren unternehmerischen Fähigkeiten gestärkt werden. Fast 20 Teams können durch die LMU CE jährlich durch Inkubatoren, also einer durchgehenden Unterstützung von der Idee bis zur Verwirklichung dieser, betreut werden.
Gründerplattformen
Nicht an allen Hochschulen ist die Unterstützung für Gründungen eines StartUps so stark ausgebaut wie bei den oben genannten Beispielen. Hast du jedoch eine innovative Geschäftsidee und benötigst nun das noch fehlende Know-how, um diese in die Tat umzusetzen, kannst du alternativ die Angebote von sogenannten Gründerplattformen nutzen. Im Folgenden stellen wir dir einige vor.
Lexrocket
Die Gründerplattform Lexrocket hat sich auf darauf spezialisiert, jungen, gründungswilligen Menschen unter die Arme zu greifen, um ihren Traum eines Startups zu fördern. Die Webseite versorgt dich zuallererst mit vielen nützlichen Artikeln rund um das Thema Gründung. Zahlreiche Tools helfen dir obendrein einen Businessplan zu erstellen, ein Geschäftskonto zu eröffnen und Fördermittel für dein StartUp zu beantragen. Die Nutzung dieser Angebote ist kostenlos.
Zusätzlich kannst du an den StartUp Adventure Camps teilnehmen, bei denen ein intensiver Austausch mit anderen gründungsbegeisterten Menschen möglich ist. Mit Hilfe von Intensiv-Coachings durch Mentoren und Experten kann es dir gelingen, dein StartUp auf den Weg zu bringen und dich so schon als Student auf die Reise in die Selbstständigkeit zu begeben.
Gründerplattform
Die Gründerplattform ist ebenfalls ein kostenloses, digitales Angebot, welches angehende GründerInnen nutzen können. Gefördert wird das Ganze durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Auf der Plattform findest du eine Vielzahl von Artikeln, die dir sämtliche Gründungsthemen näher bringen und vielleicht noch unbekannte Begriffe wie Cradle-to-Cradle, Business Angels und dergleichen erläutern.
Videos von bereits erfolgreichen StartUp Unternehmen geben dir Inspiration und Hilfestellungen. Zudem kannst du auf der Plattform verschiedene Tools nutzen, um ein erfolgreiches Geschäftsmodell zu entwickeln, einen Businessplan zu erstellen und auf die Suche nach einer Finanzierung bzw. Förderung zu gehen.
Es besteht auch die Möglichkeit, direktes Feedback von Experten einzuholen, damit du deine Geschäftsidee weiter opimieren kannst und die Umsetzung später auf festen Füßen steht.
Es gibt natürlich noch weitere digitale Angebote, welche dich mit ähnlichen Angeboten dabei unterstützen ein Unternehmen zu gründen. Meist sind hier grundlegende Tools kostenlos nutzbar, aber zusätzliche Angebote dann kostenpflichtig.
Förderprogramme für Existenzgründer in Deutschland
Bist du bereits durch den Prozess der Ideenfindung und der Erarbeitung deines Geschäftsmodells sowie Businessplans gegangen, gilt es nun noch dein unternehmerisches Projekt zu finanzieren. Hier bietet es sich an, eine Möglichkeit zu finden, dein StartUp fördern zu lassen.
Das EXIST Gründerstipendium
Fast 200 verschiedene Förderprogramme für die StartUp Gründung lassen sich in Deutschland finden. Das wohl bekannteste und größte Förderprogramm für Unternehmensgründungen kommt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) und nennt sich EXIST Gründerstipendium. Finanziert wird das speziell auf Hochschulen ausgerichtete Förderprogramm unter anderem durch den europäischen Sozialfond.
EXIST hat es sich zur Aufgabe gemacht, Hochschulen darin zu unterstützen ihre Studierenden und AbsolventInnen in punkto StartUp-Gründung und Gründungsbestreben zu fördern und unterstützen.
Allerdings ist das EXIST Förderprogramm nur auf den technologischen Bereich ausgerichtet. Hast du also eine Idee für ein StartUp, welches thematisch mit Medizin, Software oder auch Biologie zu tun hat, dann solltest du dir das EXIST Förderprogramm näher anschauen. Die Fördersumme kann bis zu 3.000 Euro monatlich für ein ganzes Jahr betragen. Zusätzlich werden durch das Gründerstipendium Zuschüsse für Sachausgaben oder Coaching-Angebote gezahlt.
Eine Bewerbung für das EXIST Förderprogramm ist nur über das Gründernetzwerk deiner Hochschule möglich. Hier solltest du also direkt Kontakt aufnehmen. Alternativ kannst du die vorgestellten Online-Gründerplattformen nutzen, um dich über alternative Fördermöglichkeiten für dein studentisches StartUp zu informieren und bei der Antragstellung unterstützen zu lassen.
Länderspezifische Förderprogramme
In jedem Bundesland wirst du auf der Suche nach speziellen Förderprogrammen für dein StartUp fündig werden. Viele sind bereits mit den landeseigenen Hochschulen vernetzt, andere wiederum nicht. Je nachdem ob deine Geschäftsidee sozialer oder eher technischer Natur ist, eignen sich manche Förderprogramme mehr oder eben weniger. Mache eine kurze Online-Recherche und erkundige dich direkt bei den Anbietern oder aber nutze direkt eine der Online-Gründerplattformen.
Gründerwettbewerbe
Ein weitere Möglichkeit besteht darin, sich bei einem der diversen Gründerwettbewerbe anzumelden und so zusätzliche Finanzspritzen für das eigene StartUp zu erhalten.
Deutscher Gründerpreis
Einer dieser Wettbewerbe ist der Deutsche Gründerpreis. In der Kategorie „StartUp“ werden hier innovative Geschäftsideen und gut durchdachte Businesspläne durch eine Auszeichnung belohnt. Allerdings muss hier die Finanzierung für dein Unternehmen bereits bestehen. Du kannst also lediglich eine zusätzliche Finanzspritze durch den Gewinn des Deutschen Gründerpreises erhaschen.
KfW Award Gründen
Die Förderbank KfW vergibt seit 1998 mit ihrem KfW Award Gründern einen Preis für außergewöhnliche Geschäftsideen, die zudem einen sozialen Mehrwert bieten. Aspekte wie Nachhaltigkeit und die Schaffung von Arbeitsplätzen sind hierbei Kriterien. Es werden die 16 verschiedenen Landessieger mit jeweils 1.000€ Preisgeld, als auch ein Bundessieger mit 9.000€ Preisgeld belohnt.
start2grow
Digitale und technologiebasierte StartUp-Ideen solltest du beim start2grow Gründungswettbewerb präsentieren. Für die Teilnahme ist lediglich ein ausgearbeiteter Businessplan nötig und es winkt ein Preisgeld von 15.000 Euro.
Fazit
Wenn bereits eine gute Idee steht, dann bist du schon auf dem besten Weg, denn gründungswillige Studierende sind gern gesehen. Die vielen Gründungsnetzwerke und Angebote der deutschen Hochschulen zeigen dies deutlich. Erkundige dich einfach direkt an deiner Hochschule nach Unterstützungsmöglichkeiten und Förderungen für studentische StartUps oder informiere dich vorab auf einer der kostenlosen, digitalen Gründerplattformen.
Und auch, wenn dir die zündende Geschäftsidee noch fehlt, du aber Lust hast, nach deinem Abschluss dein eigener Chef zu sein und in die Selbständigkeit zu gehen, kannst du die Ideenfindungstools und/oder Seminare zu dem Thema ausprobieren.
Bildnachweis: Vielen Dank an geralt@pixabay
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