Studieren in Japan

Studieren in Japan
Cirka 9.000 km Luftlinie und knapp 13.000 km zu Fuß trennen uns von Japan, das Land der aufgehenden Sonne. Viel weiter weg von der Heimat kann man kaum entfernt sein, trotzdem oder gerade deswegen zieht es immer mehr Touristinnen in das führende Land, wenn es um Forschung und technologische Kreativität geht. Unter deutschen Studierenden scheint das Land jedoch noch eine Art Geheimtipp zu sein, sodass jährlich nur etwa 500 von ihnen die Reise für ein Auslandsstudium Japan antreten.

Das Bildungssystem in Japan



Japan hat ein hoch entwickeltes Schulsystem, was dem in Deutschland ähnelt. Nach dem Besuch der Grund- und Mittelschule geht es für fast alle Schüler auf die dreijährige Oberschule (Kōtō Gakkō), welche bei uns mit dem Gymnasium gleichzusetzen wäre.

Der Abschluss der Oberschule berechtigt die Schüler zum Eintritt in eine Universität (Daigaku), weswegen man diesen Abschluss etwa mit dem deutschen Abitur vergleichen kann. Um letztendlich auch in Japan studieren zu dürfen, müssen die Jugendlichen noch eine Aufnahmeprüfung bestehen. Die Aufnahmeprüfungen werden von jeder Universität individuell erstellt und haben den Ruf, sehr schwer zu sein.

So ist es üblich, dass Jugendliche nach dem Abitur eine einjährige Lernpause einlegen, um sich auf diese Aufnahmeprüfung vorzubereiten. Weniger als 20 Prozent der Teilnehmer bestehen die Prüfung auf Anhieb, oft muss diese wiederholt werden.

Hat man diese Hürde überwunden, so kann man sich voll und ganz dem Studium widmen.
Es gibt rund 780 Hochschulen in Japan, darunter 86 Nationale Universitäten, 90 Örtliche Universitäten und 604 Private Universitäten. Eine Datenbank mit allen Studiengänge in Japan findest du hier. Das Bachelorstudium in Japan dauert in der Regel vier Jahre: 2 Jahre allgemeinbildendes Studium und 2 Jahre fachbezogenes Studium. Der Grad eines Gakushi (Bachelor) wird nach Abgeben einer schriftlichen Arbeit verliehen. Der Master (Sushi) wird dagegen Grad nach 2 Jahren Studium vergeben.

Auslandssemester Japan

Japan Studium: Vollzeit oder Auslandssemester?



Wenn ihr Vollzeit in Japan studieren möchtet, müsst ihr in der Regel einen standardisierten Aufnahmetest absolvieren, den Examination for Japanese University Admission for International Students(EJU). Dieser Test findet jährlich in Tokio und Osaka statt und kann nur vor Ort und nicht online absolviert werden. An jeder japanischen Universität kommen weitere fachspezifische und sprachliche Prüfungen hinzu.

Es gibt jedoch auch eine große Anzahl an ausländischen Hochschulen, an denen der Unterricht auf Englisch stattfindet. Diese Hochschulen verlangen für das Studium in Japan den Nachweis guter Englischkenntnisse, wie den TOEFL-Test.

Ein Reisepass, der mindestens noch sechs Monate gültig ist und die Immatrikulationsbescheinigung der japanischen Hochschule werden auch benötigt. Außerdem ist für die Einreise nach Japan ein Studentenvisum notwendig, welches ihr bei dem japanischen Konsulat oder bei der Botschaft beantragen müsst. Die Wartezeit hierfür beträgt für gewöhnlich sechs bis acht Wochen.

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Ein Auslandssemester ist im Vergleich zu einem Vollzeitstudium in Japan einfacher zu gestalten. Zum einen kann der Aufenthalt sogar von deiner Heimatuniversität organisiert werden, sodass du dir darum keine Gedanken machen musst.

Außerdem werden deine in Japan erbrachten Leistungen an deiner Heimatuniversität teils angerechnet. Womöglich bleiben dir jedoch bei einem Gaststudium Eindrücke vorenthalten und der Einblick in das japanische Leben bleibt nur Ausschnitthaft.

Studieren in Japan: Wie teuer ist das Studium in Japan?



Wer in Japan studieren möchte, braucht Geld. Am teuersten sind hierbei private Hochschulen und praxisorientierte Fächer wie die Ingenieurswissenschaften. Hierbei können Studiengebühren von rund 1.500.000 Yen pro Semester (zirka 8.500 Euro) anfallen.

An öffentlichen Hochschulen entstehen immerhin noch Kosten für das Studium von 760.000 Yen pro Semester (rund 4.500 Euro).

Auch die Lebenshaltungskosten für das Auslandssemester in Japan sind höher als im europäischen Raum.

Bei einer Bevölkerungsdichte von fast 340 Einwohnern pro km² kann man sich leicht vorstellen, dass Wohnraum begrenzt und teuer ist. Die günstigsten und begehrtesten Unterkünfte sind die Studentenwohnheime. Am günstigsten für etwa 350 Euro bekommt ihr hier ein Zimmer, für Apartments bezahlt man im Vergleich dazu schon bei einer geringen Größe umgerechnet 600 bis 900 Euro für die Kaltmiete.

als deutscher in japan studieren

Wie finanziere ich mein Studium in Japan?



Schon vorab sollte man sich zu Förderungsmöglichkeiten informieren, denn eine Arbeitserlaubnis ist im Studentenvisum nicht enthalten. Mithilfe von Stipendien, die sowohl Deutsche als auch Japanische Organisationen anbieten, können Interessierte so die zu erwarteten Studienkosten in Japan in Grenzen halten.

Sogar einzelne japanische Universitäten vergeben Stipendien die aufgrund der geringen Bewerberzahl gut zu bekommen sind. Andere Möglichkeiten sind Studienkredite, die DAAD-Förderung oder das Erasmus+-Programm.

Auslands-BAföG ist, aufgrund der höheren Bemessensgrenzen, sicherlich auch für diejenigen interessant, die in Deutschland keines erhalten. Die Laufzeit hierbei beträgt in der Regel ein Jahr mit einer Förderung von bis zu 4.600 Euro. Mit den genannten Mittel, sollte dem Auslandssemester in Japan nichts mehr im Wege stehen.

Fazit studieren in Japan:

Ein Auslandssemester in Japan sollte gut und langfristig geplant werden, um alle Fristen der Hochschulen einhalten zu können. Dabei sind vor allem die Hürden rund um Aufnahmeprüfung und Finanzierung besonders hoch. Bei einem Vollzeitstudium in Japan sind zusätzlich fließende Englisch- und Japanisch Kenntnisse zwingend erforderlich, da man einen gleichwertigen Hochschulabschluss wie die japanischen Studierenden anstrebt.

Aber egal ob Vollzeit-Studium oder doch nur Auslandssemester: Wer die sprachlichen, finanziellen und bürokratischen Hürden überwindet und sein Traumstudium in Japan antritt, macht auf jeden Fall eine Erfahrung fürs Leben. Denn die Kultur von Japan ist so einzigartig wie beeindruckend und unvergesslich.

Bildquellen: Vielen Dank an ANTHR_photoblog, kimura2 und nick115 ©pixabay.de

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