10 Tipps für die mündliche Abiprüfung

10 Tipps für die mündliche Abiprüfung
Vor den Abiturprüfungen hat jeder ein mulmiges Gefühl, aber keine Prüfung löst so viel Unbehagen aus wie die Mündliche. Was, wenn ich einen Blackout habe? Was, wenn ich vor lauter Stottern kein Wort herausbringe? Was, wenn der Prüfer ein kleiner Fiesling ist? Und am Schlimmsten: Was, wenn ausgerechnet die Themenkomplexe drankommen, auf die ich am Schlechtesten vorbereitet bin?

Aber drehen wir das Ganze doch einmal um: Was ist, wenn es doch gut läuft und du deine Prüferinnen oder Prüfer von dir überzeugen kannst? Mit der richtigen Vorbereitung, ein bisschen Übung und einem kühlen Kopf kannst du die mündliche Abiturprüfung meistern. Und das Beste: Nach 20 bis 30 Minuten ist alles vorbei.

Eine mündliche Abiprüfung besteht aus zwei Teilen. Im ersten trägst du zunächst das vorbereitete Thema vor und bleibst hier auch in der Regel erst einmal von Zwischenfragen verschont. Im zweiten Teil wirst du dann zu einem weiteren Themenkomplex abgefragt.

Wir haben für dich 10 Tipps gesammelt, die dir helfen, deine Nervosität zu bändigen und in der mündlichen Abiturprüfung selbstbewusst aufzutreten:

Tipp 1: Beherrsche deine Themenbereiche


Das Wichtigste zuerst: Ohne eine solide Vorbereitung wird es bei der mündlichen Abiturprüfung schwierig. Nimm dir in den Wochen vor der Prüfung ausreichend Zeit, um die Themen zu lernen, die auf dem Plan stehen. Mit der richtigen Lernstrategie verlierst du nicht den Überblick. Bereite die wichtigsten Themen zuerst vor und lass auch genug Zeit für Wiederholungen.

Eine gute Vorbereitung gibt Sicherheit und das wiederum Selbstvertrauen. Wenn man weiß, dass man den Stoff draufhat und dass man durch unerwartete Fragen nicht aus der Fassung gebracht werden kann, dann geht man mit einer ganz anderen Haltung in die mündliche Prüfung.

Sprich auch gerne mit deinen zukünftigen Prüferinnen oder Prüfern. Vielleicht haben sie hilfreiche Hinweise und Tipps, welche Themen besonders wichtig sind oder wie die Prüfung abläuft.

Tipp 2: Übe das freie Sprechen


Nicht nur das Wissen alleine bringt dich gut durch die Prüfung. Ein zentraler Teil der mündlichen Abiturprüfung ist es, die Fragen zu verstehen und schnell und selbstbewusst zu beantworten. Dabei ist es wichtig, gut und frei vortragen zu können.

Eine gute Art der Vorbereitung sind Lerngruppen. Hier könnt ihr eine Prüfungssituation simulieren und euch gegenseitig abfragen oder ein Thema in freier Rede vortragen.

Falls du keine Lust auf eine Lerngruppe hast, wende dich an andere Personen in deinem Umfeld, wie Eltern, Freunde oder Geschwister und bitte sie, für dich die Prüferin oder den Prüfer zu spielen. Diese Lernstrategie hat sich als äußerst effektiv herausgestellt, da man auf diese Weise lernt, das bereits Gelernte wiederzugeben und gleichzeitig auch das freie Sprechen übt.

Stell dir einfach vor, du erklärst das Thema jemandem, der noch nichts darüber weiß. Je öfter du das machst, desto entspannter wirst du in der echten mündlichen Prüfung sein.

Lerngruppen bei mündlicher Abiturprüfung

Tipp 3: Ziehe dich so an, wie du dich wohlfühlst


Deine Prüferin oder dein Prüfer werden ihre Note nicht von deinem Outfit abhängig machen. Trage also zu deiner mündlichen Abiprüfung etwas, womit du dich wohl und sicher fühlst.

Natürlich macht ein ordentliches Erscheinungsbild einen guten Eindruck, aber wenn Jogginghose und T-Shirt dir das Gefühl geben, entspannter zu sein, dann zieh sie an. Hauptsache, du bist du selbst.

Tipp 4: Beruhige dich vor der mündlichen Abiprüfung


Kurz vor der Abiturprüfung ist die Aufregung am größten, das ist völlig normal. Nutze die Zeit um herunterzukommen. Atme tief durch und rufe dir zuerst noch einmal ins Gedächtnis, dass du dich vorbereitet hast und eigentlich nur ein kurzes Gespräch führen musst, in dem du dein Wissen vorträgst.

Was du bis jetzt nicht kannst, das merkst du dir so auch nicht mehr. Vermeide es, dich an bestimmten Themen aufzuhängen und vertraue dir selbst.

Es kann helfen die Prüferin oder den Prüfer am Anfang kurz zu begrüßen und ein wenig Smalltalk zu führen. Das leitet den Redefluss ein und bringt dich vor deiner Prüfung ein wenig herunter, bevor es mit den Fragen losgeht.

Gespräche mit den Prüfern vor der mündlichen Abiturprüfung

Tipp 5: Nutze die Vorbereitungszeit


Bevor die Prüfung richtig losgeht, bekommst du in der Regel 20 bis 30 Minuten Zeit, um dich auf dein erstes Thema vorzubereiten. Das ist genug, um sich ausgiebig hinein zu denken und Notizen zu machen. Gehe hierbei strukturiert vor. Lies die Aufgabenstellung durch, mache dir Notizen und eine Gliederung und überlege dir dann konkrete Beispiele oder Argumente. Wer mit gut strukturierten Stichpunkten vorträgt und sich nichts aus den Fingern saugen muss, strahlt Selbstsicherheit aus.

Übe am besten schonmal im Voraus, wie du dir in der Zeit Notizen für verschiedene Themenbereiche machst. Damit bekommst du ein Zeitgefühl und weißt, was du priorisieren musst.

Scheue dich übrigens nicht, in der Vorbereitungszeit für die Prüfung die Aufsichtsperson zu fragen, wenn du partout nicht durch die Aufgabe steigst. Lieber jetzt noch einmal nachfragen als später gar nichts oder nur Quatsch zu erzählen.

Tipp 6: Nicht um den heißen Brei herumreden


Klar, man möchte in der mündlichen Abiturprüfung gern zeigen, wie viel man weiß. Aber in der Prüfung gilt: Kurz, klar und auf den Punkt. Wenn du eine Frage gestellt bekommst, solltest du so präzise wie möglich darauf antworten. Wer um drei Ecken redet und in der Geschichtsprüfung bei einer Frage zur Kuba-Krise mit der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung anfängt, der will vielleicht zeigen, wie viel er weiß. Beim Gegenüber drängt sich dann aber eher der Verdacht auf, dass entweder die Frage nicht verstanden wurde oder nicht vernünftig beantwortet werden kann.

Versuche auch keine Zeit zu schinden, um Nachfragen zu verhindern, denn die Prüferinnen und Prüfer merken das. Nenne lieber konkrete Beispiele, um deine Antworten zu untermauern. Damit zeigst du, dass du das Thema wirklich verstanden hast.

Tipp 7: Erst überlegen, dann antworten


Nur weil die Prüfung ein Gespräch ist, heißt das nicht, dass du alles sofort beantworten musst. Höre gut zu, was die Prüferin oder der Prüfer fragt, überlege dir dann, was erwartet wird und antworte in Ruhe. Wenn du etwas nicht verstehst, frage einfach nach!

Auch lautes denken kann hilfreich sein: „Ich überlege gerade, wie ich das erklären kann…“ Durch die offene Ansprache verschaffst du dir Zeit und die Prüferinnen oder Prüfer können deine Gedankengänge besser nachvollziehen. So kann das Gespräch sogar auf einen für dich passenderen Weg gelenkt werden.

Tipp 8: Vermeide Füllwörter


Äh“, „Ähm“, „Also“, „Eigentlich“ sind Wörter, die in der mündlichen Prüfung besser vermieden werden sollten. Dass einem so etwas mal herausrutscht ist ganz normal, aber wenn jedes zweite Wort ein Füllwort ist, wirkt das schnell unsicher. Übe vorher, klare Sätze zu formulieren, ohne dich zu oft zu verhaspeln.

Wenn dir trotzdem mal die Worte fehlen, mach eine kurze Pause, denk nach und sprich dann weiter.

Tipp 9: Ruhig bleiben


Angst und Unsicherheit sind keine guten Begleiter bei Prüfungen, generell und insbesondere bei mündlichen Abiturprüfungen. Daher gilt, soweit es geht ruhig bleiben und sich bloß nicht allzu sehr unter Druck setzen zu lassen. Wie auch bei einer schriftlichen Abiprüfung, kann es genauso in mündlichen Prüfungen vorkommen, dass du auf eine bestimmte Frage keine Antwort hast. Jeder hat mal einen Blackout. Bleib ruhig und sag einfach, dass du die Antwort gerade nicht weißt. Meist helfen dir die Prüferinnen oder Prüfer mit kleinen Hinweisen, damit du wieder auf die richtige Spur kommst.

Zeig, dass du dich bemühst, und bleib offen für Tipps. Die Prüferinnen oder Prüfer wissen, wie stressig die Situation ist, und werden dir meistens entgegenkommen.

Tipp 10: Achte auf Körpersprache und Augenkontakt


Ein selbstbewusstes Auftreten hilft dabei, in der mündlichen Abiturprüfung zu überzeugen. Halte Augenkontakt mit deinen Prüferinnen oder Prüfern, sprich deutlich und mit fester Stimme und vermeide nervöse Bewegungen wie zum Beispiel das Herumspielen an der Kleidung oder an einem Stift.

eine erfolgreiche mündliche Abiturprüfung

Bonustipp: Danach entspannen


Du hast die mündliche Abiturprüfung hinter dir, Glückwunsch! Klopfe dir erstmal auf die Schulter, du hast es durchgestanden! Jetzt heißt es abwarten. Das Ergebnis kannst du nichtmehr ändern, also versuche deine Antworten nicht zu zerdenken. Deine Prüferinnen oder Prüfer wissen, wie nervenaufreibend so eine spezielle Prüfungssituation sein kann, meist werden also mündliche Prüfungen sogar weniger streng bewertet als schriftliche.

Lief die Prüfung nicht so gut, ist das auch kein Problem! Es gibt immer die Möglichkeit auf eine Wiederholung, in die du jetzt sogar mit ein bisschen mehr Erfahrung gehen kannst!

Fazit:
Die mündliche Prüfung mag einschüchternd wirken, aber mit einer guten Vorbereitung und diesen Tipps musst du keine Angst haben. Es geht nicht darum, dich bloßzustellen, sondern darum zu testen, wie gut du das Fach verstanden hast. Wenn du nicht alle unsere Tipps umsetzen kannst ist das auch kein Problem – niemand erwartet Perfektion! Bleib ruhig, vertraue auf dein Wissen und hab ein bisschen Mut. Du wirst sehen: Die mündliche Abiprüfung ist nicht so schlimm, wie du denkst. Viel Erfolg! 😊

Bildquellen: Vielen Dank an George Pak, RDNE Stock project und Yan Krukau © pexels.com

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