Egal ob du dich für ein Jahr Pause oder den direkten Studieneinstieg entscheidest, irgendwann steht für viele Abiturienten die Bewerbung an einer Hochschule oder Universität an.
Wenn das präferierte Studienfach mittels Studienwahltest gefunden ist, bleibt immer noch die Qual der Wahl in Bezug auf den Hochschulstandort. Bleibt man lieber in der Heimatstadt und spart Geld, indem man weiter bei den Eltern wohnt? Oder sollte man vielleicht in eine andere Stadt umziehen, um direkt unabhängiger zu werden?
Nach langen Jahren mit den immer gleich bleibenden Freunden, beginnt nun die erste Zerstreuung, denn die Studieninteressen innerhalb des Freundeskreises sind oft sehr verschieden.
Bei der Wahl des Hochschulstandorts spielen viele Faktoren eine Rolle. Einige Studienanfänger wünschen sich eine gewisse Nähe zur Heimatstadt, um die Familie häufig besuchen zu können. Andere wollen genau das Gegenteil. Die Stadt muss gute Freizeitmöglichkeiten bieten, denn die Studienzeit soll schließlich auch Spaß machen. Die Mietkosten dürfen ebenfalls nicht horrend sein, denn sonst bleibt kein Geld mehr um überhaupt mal ausgehen zu können.
Tatsächlich aber sollte man sich als Studienanfänger auch die Berufsaussichten seiner Unistadt ansehen. Während des Studiums finden viele Freunde fürs Leben, gehen eine Beziehung ein oder gründen gar eine Familie.
Es entstehen also immer mehr Gründe, die neue Heimatstadt nach dem Hochschulabschluss nicht mehr zu verlassen.
Im Vorteil ist derjenige, der sich vorab für eine Hochschul-Stadt mit sehr guten Karrierechancen entschieden hat. Man kann so die Kisten ausgepackt lassen und das neu aufgebaute Leben weiterentwickeln, anstatt erneut in einer anderen Stadt komplett von vorn anzufangen.
Welche Hochschulstädte bieten also die besten Arbeitsmarktchancen?
Berlin
Die Bundeshauptstadt ist ein riesiger Magnet für Jobsuchende, denn auf Grund ihrer Größe warten viele gute Erfolgsaussichten in Sachen Karriere. Zudem bekommst du hier in Sachen Freizeit und Kultur eine Menge geboten. Tatsächlich ist die Stadt ein Magnet für Start-Up Unternehmen und auch ein sehr attraktiver Wissenschafts- und Technologiestandort. Dennoch liegt die Arbeitslosenquote mit 10,4% weit über dem Bundesdurchschnitt.Entgegen der Unmenge an Jobs steht eben auch eine riesengroße Masse an Arbeitssuchenden. Darüber hinaus liegen die Durchschnittsgehälter unter dem anderer Großstädte. Und dennoch verliert Berlin gerade bei jungen Leuten nicht an Attraktivität. Die Wirtschaft der deutschen Hauptstadt ist weiterhin am wachsen und die Jobmöglichkeiten sicher am mannigfaltigsten.
Bremen
Die Bremer Stadtmusikanten haben in der freien Hansestadt einst ihren Job verloren und wurden dennoch glücklich und zufrieden. Wer sich für ein Studium in Bremen entscheidet, sollte sich ebenfalls auf eher maue Jobaussichten einstellen. Mit einer Arbeitslosenquote von 10,7 % liegt Bremen im Bundesländervergleich auf dem letzten Platz.Neben der See- und Hafenwirtschaft arbeitet die Stadt jedoch intensiv an der Weiterentwicklung neuer Technologien. Möglicherweise werden sich so in Zukunft neue Industriezweige erschließen, welches sich positiv auf den Arbeitsmarkt auswirken könnte.
Dortmund
Die Arbeitslosenquote Dortmunds liegt 2015 bei sage und schreibe 12,6 %. Dennoch ist die Nachfrage nach Fachkräften sehr hoch. Wer gut ausgebildet ist, hat gerade im Bereich des Gesundheits- und Sozialwesens, im Dienstleistungsbereich und in der Technologie Chancen eine Karriere zu starten. Dortmunds Wirtschaft muss sich allerdings noch entwickeln. In Sachen Gehalt sollte man dementsprechend nicht zu viel erwarten.
Düsseldorf
Gute Erfolgsaussichten in Sachen Karriere hat man in der nordrheinwestfälischen Landeshauptstadt. Düsseldorf ist gerade in den Bereichen Kommunikation, Werbung und Mode sehr gut aufgestellt. Doch auch in anderen Branchen haben Jobanwärter viele Möglichkeiten für den Berufseinstieg und eine weitere Karriere. Der sehr gute Standort sowie die ausgezeichnete Verkehrsanbindung lassen die Wirtschaft kontinuierlich florieren.
Frankfurt
Überdurchschnittliche Gehälter und ein riesiges Jobangebot findest du in Frankfurt vornehmlich im Finanzsektor. Mit einem hohen Bruttoinlandsprodukt pro Kopf gilt Frankfurt als eine der produktivsten Städte Europas. Viele Großkonzerne haben ihren Sitz hier und bieten äußerst gute Verdienstaussichten, jedoch sollte man sich auch auf hohe Lebenshaltungskosten einstellen. Wer nichts gegen das Grau der Finanzmetropole hat und bestenfalls noch BWL studiert, hat hier sehr gute Erfolgsaussichten in Sachen Karriere.
Hamburg
Die Hansestadt Hamburg wartet nicht nur mit einem ausgeprägten Nachtleben auf, sondern kann auch in Sachen Gehalt punkten. Im Gehaltsvergleich der Bundesländer liegt die Hansestadt auf Platz drei. Viele und gut bezahlte Stellen lassen sich vornehmlich in der Luftfahrt, der Logistik oder in der Versicherungs- sowie Medienbranche finden. Die moderne und weltoffene Stadt entwickelt sich ständig weiter und bietet dank vieler neuer Innovationen immer mehr Jobmöglichkeiten. Desweiteren ist das Verhältnis zwischen Einkommen und Lebenshaltungskosten hier besonders günstig, so dass sich das zur Verfügung stehende Geld optimal in die vielen Freizeitmöglichkeiten investieren lässt.
Köln
Im Karnevals-Mekka Köln erwarten dich große Erfolgsaussichten insbesondere im Dienstleistungssektor. Die Wirtschaft der Stadt wächst kontinuierlich und bietet daher in Zukunft immer mehr neue Arbeitsplätze. Die aktuelle Arbeitslosenquote liegt bei 9,3 Prozent (Stand 2015) und ist im Gegensatz zum Vorjahr sogar gesunken. Viele offene Stellen lassen sich im Bereich des Verkehrs und der Logistik, aber auch in der Unternehmensführung finden.
Leipzig
Leipzig kann in puncto Lebenshaltungskosten definitiv punkten, denn die Mieten sind in der sächsischen Großstadt verhältnismäßig niedrig. Dies trifft leider auch auf die Gehälter zu. Doch trotz der momentan noch recht hohen Arbeitslosenquote von 9,5%, solltest du die Wirtschaftskraft Leipzigs nicht unterschätzen. Die Wirtschaft der Stadt wächst kontinuierlich und vor allem schnell und wird daher immer interessanter für Arbeitnehmer.
München
Die bayrische Landeshauptstadt ist bekannt für seine horrenden Mietpreise. Doch auch in Sachen Gehalt hat sich München an die Spitze im Bundesländervergleich katapultiert. Hier haben sich viele mittelständische, aber auch kleine Unternehmen angesiedelt, die die Wirtschaft der Stadt ankurbeln und vielerlei Karrierechancen für Arbeitsuchende bieten. Die geringe Arbeitslosigkeit (Arbeitslosenquote im September 2015: 4,5%) ist ein großer Anziehungsfaktor, der insbesondere die hohen Lebenskosten wieder wett macht. Dies bestätigt auch die wachsende Einwohnerzahl Münchens.
Stuttgart
Gerade im Bereich Maschinenbau oder in der Luft- und Raumfahrttechnik bietet Stuttgart ein Gros an Jobmöglichkeiten für Ingenieure. Doch auch in anderen Bereichen lassen sich viele gute und vor allem hoch bezahlte Jobs finden. Mit einer äußerst geringen Arbeitslosenquote von 4,6%, sollte es hier nicht wirklich schwer fallen eine Arbeit zu finden. Die Wirtschaft der Landeshauptstadt Baden-Württembergs entwickelt sich zwar nicht so rasant, doch bleibt sie auf einem kontinuierlich hohen Niveau.Fazit: Die für sich passende Uni-Stadt zu finden ist keinesfalls eine einfache Entscheidung. Denn auch wenn die Gehaltsaussichten und Jobchancen vielleicht hoch sind, muss der Vibe einer Stadt nicht unbedingt zu jedem passen. Wenn der Job stimmt, es aber an der Lebensqualität mangelt, wird man langfristig nicht glücklich.
Hinzu kommt, dass dir ein hohes Einkommen wenig nützlich ist, wenn es vor Ort wenig Freizeitmöglichkeiten und unzureichende Kulturangebote gibt. Andersherum kommst du trotz vorhandener Bars, Kinos, Theater und dergleichen gar nicht erst in deren Genuss, wenn das Gehalt nicht stimmt.
Bei der Studienortswahl kommt es auf verschiedene Faktoren an, die nur miteinander kombiniert die Entscheidungsfindung erleichtern können.
Der Ruf der Hochschule, die Berufsaussichten und Freizeitmöglichkeiten sind auf jeden Fall extrem wichtig.
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