15)
- positive Leistungsbilanz beinhaltet eine negative Kapitalbilanz
- Ex > Im und Kapital- Ex > Kapital- Im
- Durch weiter wachsende Weltwirtschaft konnte Deutschland seinen Export weiter steigern
- Reallohnentwicklung ist in Deutschland in den vergangenen Jahren um ca.1% zurückgegangen > Dtl. konnte seine Wettbewerbsfähigkeit in Bezug auf die Arbeitskosten deutlich steigern

21)
21) Grenzen Sie die importsubstituierende Entwicklungsstrategie lateinamerikanischer Staaten gegen die exportfördernden Entwicklungsstrategien Ostasiens ab.

- Importsubsituierende Entwicklungsstrategie:
o Importgüter sollen durch im Inland hergestellte Produkte ersetzt werden
o Senkung des Devisenbedarfs um heimische Industrie zu fördern
o Massive staatliche Unterstützung zum Aufbau der Industrie
o chronischen Devisenmangel als Ursache der Unterentwicklung
o Ohne Devisen lassen sich keine Investitionsgüter (also zum Beispiel Maschinen und Produktionsanlagen) importieren, damit keine Industrie aufbauen und keine Entwicklung voranbringen.
o Als Grund für die Kapitalknappheit sahen sie vor allem die stetig fallenden Preise ihrer Exportgüter.
o Mangels Kapitalgüter stagniert die Industrialisierung. Die Importsubstitution versuchte nun, den Devisenbedarf zu senken.
o zwei mögliche Strategien zur Vermeidung von Devisenknappheit: Senkung des Importbedarfs oder eine Erhöhung der Exporte
o nur Beschränkung auf Importe möglich
o Aufbau von Industrien im Schutz der Zollmauer (Erziehungszölle)
o zahlreiche Staatsunternehmen wurden neu gegründet und ausländische Konzerne enteignet
o höheren Preise für Güter, die unter die Importsubstitution fallen, wird der Exportsektor durch steigende Löhne und Preise für Vorprodukte relativ benachteiligt
o Sinkende Gewinnmargen im Ex-Sektor und steigende im IS-Sektor führen zu einer Faktorverschiebung hin zum IS-Sektor
o Damit schrumpft der Ex-Sektor
o Wirtschaft insgesamt geschwächt und wächst langsamer.
o Wird weniger ausgeführt, sinken natürlich auch die Deviseneinnahmen aus dem Export.
- exportfördernde Entwicklungsstrategie:
o Vermeidung der Diskriminierung zwischen Ex-Sektor und IS-Sektor
o IS- und Ex-Sektor gleich behandelt
o Exporte werden relativ zu den Importen nicht diskriminiert
o Schaffung „Freier Produktionszonen“
o Investitionen transnationaler Konzerne zur Verlagerung einzelner Produktionsprozesse
o Technik und Know-how konnte sie in das Inland kommen

36)
Warum ist eine hohe Produktivität der Industrie die Grundlage eines hohen Lohnniveaus in Deutschland im Vergleich zu beispielsweise Osteuropa?

- die höhere industrielle Produktivität (Output je Arbeitsplatz) in Deutschland ermöglicht einen höheren Arbeitslohn in der Industrie
- über Abitragebewegungen zwischen Industrie- und Dienstleistungssektor steigen auch die Löhne im Dienstleistungssektor
- über internationale Abitragebewegungen findet keine Angleichung der Löhne statt
-

52)Unterscheiden Sie das deutsche und das angloamerikanische / französische Zentralbankmodell vor der Währungsunion. Warum hat sich das deutsche Modell durchgesetzt?

- anglo- französische Zentralbanksystem:
o Verschiedene Ziele: Preisniveaustabilität, konjukturstabilität, hohe Beschäftigung, Finanzmarktstabilität, Exportförderung
o Preisniveaustabilität hat keine übergeordnete Priorität
o Zentralbank ist politisch abhängig von der Regierung. Geldpolitische Entscheidungen werden von der Regierung beeinflusst
- deutsches Zentralbanksystem:
o Preisniveaustabilität als oberstes Ziel. Andere Ziele konnten nur bei bestehender Preisstabilität verfolgt werden
o Zentralbank unabhängig von politischen Weisungen
- Geld- und Fiskalpolitik werden für hohes Wirtschaftswachstum und niedrigere Arbeitslosigkeit verantwortlich gemacht
- Expansive Geldpolitik kann die Arbeitslosigkeit nur kurzfristig senken, langfristig steigen Inflation und Arbeitslosigkeit
- Monetaristische Sichtweise führte insbesondere unter Zentralbankern zur Einsicht, dass Zentralbank unabhängig von politischer Einflussnahme sein sollten
- Deutschland bestand auf ein EU-Zentralbanksystem nach deutschem Vorbild

53)Erläutern Sie welche Auswirkungen das Wachstum der Geldmenge M3 stark über dem EZB- Referenzwert auf Inflation und Wachstum im Euroraum und anderen Ländern hat.

- Wenn Geldmenge zu stark wächst, beinhaltet dies ein langfristiges Inflationsrisiko
- Wenn Inflation zu sehr zunimmt, wird Wachstum gefährdet
- Euroraum verliert an Produktivität und Konkurrenzfähigkeit gegenüber anderen Regionen
- Nicht Euro-Länder würden davon profitieren, da diese jetzt viel wettbewerbsfähiger sind als die Eurozone
- Euro würde aufwerten > Verringerung der Wettbewerbsfähigkeit der inländischen Wirtschaft
- EZB müsste Zinsen senken um das Geldmengenwachstum zu bremsen