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Übersicht der wichtigsten Fragen mit entsprechenden Antworten -> für morgen

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wir04igi
am 23.07.06
Hallo, da ich Fragen zur Inflation ausschließe, gibt es dazu natürlich auch keine Antworten, der Rest entstand aus den Probeklausuren der letzten Jahre! Im Anhang gibt es noch ein Obersahne-Skript, welches sich lohnt durchzulesen! Ich muss noch sagen, dass in der Vorlesung eine Menge an Formeln und Herleitungen ran kamen, diese bitte mit beachten. Meine Erläuterungen hier dienen nur dem ersten Grundverständnis, ohne dem man die Formeln und die Thematik gar nicht erst kapiert. Für alle, die es noch nicht mitbekommen haben, es gibt 4 Themengebiete (Wechselkurssysteme lasse ich mal weg, kam auch noch nie ran).

I. Geldangebot -> Multible Geldschöpfung, Geldmengen M1+M2+M3, Geldbasis
II. Geldnachfrage
III. Zinstheorie -> Klassische Zinstheorie, kritischer Zinssatz, Liqui-Falle
IV. Inflation

Determinanten des gesamtwirtschaflichen Zinsniveaus in der Theorie der ausleihbaren Fonds

Folie S. 26

-Zins ist ein Gleichgewichtszins, bei dem Angebot und Nachfrage auf dem Markt der ausleihbaren Fonds übereinstimmen, also K(A) = K (N) Gleichgewicht zwischen Kreditangebot und Kreditnachfrage

-> der Zins bringt Nachfrage und Angebot nach Kredite zum Ausgleich
- diese Theorie versucht zusätzlich, die einzelnen Quellen auf der Angebots- und Nachfrageseite zu ermitteln und ihren Einfluss zu analysieren
-besteht aus 4 Stromgrößen, reale sowie monetäre Größen werden betrachtet
-Zins sinkt bei Zunahme von Sparneigung, bei Zunahme des Geldangebots und bei Zunahme der Geldnachfrage

-Zins sinkt bei Zunahme von Sparneigung, bei Zunahme des Geldangebots und bei Abnahme der Geldnachfrage, bei Abnahme der Investitionsneigung.

- Sparen ist nur der Einkommensbetrag, der nicht für Konsum ausgegeben und für Kredite angeboten wird, kommt es nicht zum Angebot, wird der Geldkreislauf entsprechend verringert

- Annahme eines gegebenen Volkseinkommens ohne Berücksichtigung von Zinshöhe und Investitionen

Unterschied zur klassischen Zinstheorie und der Liquiditätsfalle nach Keynes

Sparen und Investieren ändern nichts daran, dass der Kreislaufstrom in Höhe der gesamten Einkommen durch die Nachfrage erhalten bleibt (Saysches Theorem). Diese Gleichheit wird nach klassischer Auffassung durch den Zins hergestellt. Zins ist ein Gleichgewichtspreis, der Angebot und Nachfrage nach Ersparnissen zum Ausgleich bringt.

Nach Keynes ist der Zins der Preis, der den Wunsch Vermögen in Kasse zu halten, mit der verfügbaren Menge an Kasse ins Gleichgewicht bringt.
Die Liquiditätsfalle ist die Erscheinung, dass Geld bei sinkenden Zinssätzen nicht mehr für Investitionen angeboten wird und somit dem Wirtschaftskreislauf entzogen ist. Das Wort ist ein Grundbegriff der Wirtschaftstheorie des Keynesianismus.
Wenn die Wirtschaftsteilnehmer einen steigenden Zinssatz erwarten, kaufen sie keine zusätzlichen (Zins-)Wertpapiere, da deren Wert bei einer Zinssteigerung fallen würde und dem Risiko des Wertverlustes keine Aussicht auf Wertsteigerung infolge von wieder fallenden Kreditzinsen entgegensteht. Demzufolge wird Geld weder für Wertpapiere noch für Güter ausgegeben. Es wird dem Wirtschaftskreislauf in spekulativer Absicht entzogen und in der sogenannten Spekulationskasse gehalten, verschwindet also in der 'Liquiditätsfalle'. Damit ist die Gefahr einer Deflation verbunden.

Determinanten der einzel- und gesamt wirtschaflichen Nachfrage nach Spekulationskasse bei Keynes

Geldnachfrage setzt sich aus Geldnachfrage (Transaktionskasse) und Geldnachfrage (Spekulationskasse zusammen. Transaktionskasse ist vom Einkommen, Spekulationskasse vom Zinssatz abhängig! -> Keynes’sche Liquiditätspräferenztheorie des Zinssatzes

Kritischer Zinssatz

Der kritische Zinssatz ist der sogenannte Strike-Zins, der nicht unterschritten wird, weil die Wirtschaftsubjekte trotz der Erhöhung ihres Geldbestandes nicht mehr in Zinstitel investieren. Die Geldpolitik der Zentralbank als Mittel der Nachfragestimulation wird unwirksam, weil auch bei weiter fallenden Zinsen die Nachfrage nach Wertpapieren nicht steigt. In dieser Situation muss der Staat zur Ankurbelung der Wirtschaft aktiv werden, beispielsweise durch eine Ausgabenerhöhung. Eine solche Situation kann eintreten, wenn der Zinssatz nahe oder genau null ist. Eine Ausgabenerhöhung des Staates aufgrund einer Liquiditätsfalle bedeutet, dass der Staat von der Wirtschaft gezwungen werden kann zu investieren, um einer Deflation vorzubeugen.

Aus welchen Komponenten setzt sich die Geldbasis und Geldmengen M1, M2, M3 zusammen. Entstehungs- als auch auf die Verwendungsseite.
Geldbasis: Unter der Geldbasis (monetäre Basis) B versteht man in der Ökonomie die emittierte Zentralbank-Geldmenge. Sie setzt sich zusammen aus dem Bargeld und den Einlagen (bzw. Mindestreserven) der Geschäftsbanken bei der Zentralbank.

M1: Bargeldumlauf + Täglich fällige Einlagen
M2: Einlagen mit Laufzeit bis 2 Jahre + vereinbarter Kündigungsfrist von 3 Monaten +M1
M3: Repogeschäfte, Geldmarktfondsanteile, Geldmarktpapiere, Schuldverschreibungen +M2 (=M2 + M1)

Repogeschäfte: Abkürzung für Repurchase Agreement - Verkauf von Wertpapieren gegen Liquidität mit der gleichzeitigen Vereinbarung, Wertpapiere gleicher Art und Menge zu einem zukünftigen Termin mit einem festgesetzten Preis zurückzukaufen.

Rechnerischer Zusammenhang zwischen Geldmenge M1 und Geldbasis
Geldbasis: Unter der Geldbasis (monetäre Basis) B versteht man in der Ökonomie die emittierte Zentralbank-Geldmenge. Sie setzt sich zusammen aus dem Bargeld und den Einlagen (bzw. Mindestreserven) der Geschäftsbanken bei der Zentralbank.
Da die Geschäftsbanken für ihre Geldschöpfung über die dazu notwendige Mindestreserve auf die Geldbasis angewiesen sind, steuert die Zentralbank über die Geldbasis die insgesamte Geldmenge M3 und damit das allgemeine Preisniveau.

Bargeldhaltungskoeffizient und Geldangebotsmultiplikator definieren

Bargeldquote z = Anteil Bargeld an M1
Bargeldhaltungskoeffizient c = Verhältnis von Bargeld der Nichtbanken zu Sichteinlagen der Nichtbanken (sprich Private)

Beispiel
Du repräsentierst sämtliche private Haushalte und hast ein Vermögen von 50 €.
Eine 10er Banknote in der Brieftasche und 40 auf deinem Konto.
z = 10/50 = 0,2
c = 10/40 = 0,25
Relativ einfach.

Definieren sie den Kassenhaltungskoeffizienten

Nachgefragte Geldmenge dividiert durch das Nomi-naleinkommen einer Volkswirtschaft (Kehrwert der Umlaufgeschwindigkeit).

Multiple Geldschöpfung

Geldschöpfung im Bankensystem

Geld entsteht durch Verschuldung und verschwindet wieder durch Rückzahlung von Schulden. Diese Vorgänge nennt man Geldschöpfung und Geldvernichtung.
Die Ausgabe von Geld an die Bevölkerung eines Währungsraums erfolgt durch das Bankensystem. Geld wird durch die Zusammenarbeit von Zentralbanken, Geschäftsbanken und Nichtbanken geschaffen. (Zu den Nichtbanken zählen alle Unternehmen ohne Banken, die privaten Haushalte und die öffentliche Hand.) Geldschöpfung basiert vorwiegend auf der Gewährung von Krediten.
Aus der Sicht der Geldschöpfung sind zwei unterschiedliche Arten von Geld zu unterscheiden: Zum einen das Zentralbankgeld, das von der Zentralbank geschaffen oder vernichtet wird. Hierzu zählt auch das Bargeld. Zum anderen spricht man von Geschäftsbankengeld, ein Buch- bzw. Giralgeld rein auf Bankkonten, das bei den privaten Geldinstituten entsteht oder verschwindet.
Der Anstoß zur Geldschöpfung geht von der Nachfrage der Nichtbanken nach Krediten aus. Wenn Geschäftsbanken Wirtschaftsunternehmen Kredite erteilen wollen, für welche sie über zu wenig Mittel verfügen, nehmen sie ihrerseits bei der Zentralbank Kredite auf. Im Gegenzug verpfänden sie der Zentralbank Wertschriften als Sicherheiten. Die Geschäftsbanken verschulden sich also bei der Zentralbank.
Aufgrund solcher Kredite erhalten die Geschäftsbanken von der Zentralbank Zentralbankgeld in Form von Gutschriften auf ihren Konten bei der Zentralbank. Zu Lasten dieser Gutschriften können die Geschäftsbanken von der Zentralbank auch Bargeld beziehen (Geldscheine und Münzen), das sie selbst nicht schaffen dürfen. Das Zentralbankgeld gibt den Geschäftsbanken die Voraussetzung, selbst Kredite zu erteilen. Auch die kreditsuchenden Unternehmen überschreiben ihren Banken Sicherheiten für die Kredite.
Damit ist Geld vom Standpunkt der Geschäftsbanken aus Schuldbeleg. Für die Zentralbank ist Geld Guthaben bei den Banken. Da alles Geld heute als Kredit geschaffen wird, sei es von der Zentralbank gegenüber den Geschäftsbanken, sei es bei Geschäftsbanken gegenüber ihren Kreditkunden, ist Geld Schuldanerkenntnis. Wesentlich dabei ist, von wem und an wen diese Schuldanerkenntnis besteht. Für diejenigen hingegen, die außerhalb des Bankensystems über einen Geldschein verfügen, ist er nicht Schuldschein, sondern Zahlungsmittel.
Aus diesen Vorgängen ist ersichtlich, dass die Menge des vorhandenen Geldes vom Umfang der Kredite abhängt und ständig schwankt. Außerdem ist die Geldschöpfung abhängig von Vermögenswerten, welche von den Kreditnehmern ihren Banken als Sicherheiten für ihre Kredite verpfändet werden können und ohne welche es keine Kredite gibt. Unter den derzeit üblichen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen kann nur eine verschuldete Gesellschaft über Geld verfügen. Aus diesem Grund ist - bis auf wenige Ausnahmen wie bei umlaufgesichertem Geld - alles Geld von vorn herein mit Zins belastet. Geld ist darum stets an Zinsen gebunden, und das Zahlen von Zinsen an die herausgebenden Banken ist Voraussetzung für das Vorhandensein von Geld.
Bargeld (Münzen und Banknoten) kann nur von der Zentralbank geschaffen werden, Buchgeld auf Sichtguthabenkonten (Giralgeld) sowohl von der Zentralbank wie auch von Geschäftsbanken.
Geldschöpfung der Zentralbanken
Der Zentralbank eines Landes obliegt die Erstversorgung ihres Währungsraums mit Geld. Dabei beschreitet sie den Weg über die Geschäftsbanken.
Die Zentralbank schöpft Geld einerseits über Kredite, die sie an die Geschäftsbanken gegen die Verpfändung von Sicherheiten vergibt. Die von den Geschäftsbanken verpfändeten Schuldtitel sind häufig von der Bank selbst oder von anderen Banken ausgegeben, emittiert worden. Andererseits kann die Zentralbank Geld durch den Ankauf von Devisen, Edelmetallen oder Wertpapieren von den Geschäftsbanken erzeugen (Offenmarktpolitik). In beiden Fällen erhalten die Geschäftsbanken Zentralbankgeld in Form von Guthaben auf Konten gutgeschrieben, die sie bei der Zentralbank unterhalten.
Das vom Bankenpublikum bei den Geschäftsbanken angeforderte Bargeld wird von der Zentralbank in Form von Münzen und Geldscheinen abgegeben, welche die Geschäftsbanken bei der Zentralbank zu Lasten ihrer Guthaben an Zentralbankgeld beziehen können.
Die Zentralbank erhebt auf den von ihr an die Geschäftsbanken vergebenen Krediten die sogenannten Zentralbankzinsen. Diese werden von den Banken ihren eigenen Kreditnehmern weiterbelastet.
Die Vergabe von Krediten an die öffentliche Hand durch die Zentralbank ist im Euroraum seit der zweiten Stufe der Europäischen Währungsunion von 1994 verboten, d. h. der Staat muss sich Geld bei Geschäftsbanken leihen. Ganz anders in den USA: Dort machte beispielsweise am 17. November 2004 der Posten "U.S. Treasury" sogar 89,3% der gesamten Aktiva des Federal Reserve Systems aus. Das heißt: Der US-Dollar ist fast ausschließlich durch die US-Staatsverschuldung gedeckt.

Geldschöpfung der Geschäftsbanken
Krediterteilung


Aufgrund von Krediten der Zentralbank (Zentralbankgeld-Guthaben) und von Spareinlagen von Bankkunden (Nichtbanken) können Geschäftsbanken ihren Kunden Kredite erteilen. Durch diesen Vorgang wird Buchgeld geschaffen. Nach Zusage des Kredits kann der Kreditnehmer von einem Sichtguthabenkonto bei seiner Bank aus Zahlungen per Überweisungen auf Konten von Kunden der gleichen oder einer anderen Bank vornehmen lassen oder darauf Schecks ausstellen oder sich Bargeld auszahlen lassen.
Das von Kreditkunden abgehobene Bargeld kann außerhalb des Bankensystems zu Barzahlungen verwendet werden. Auf diese Weise gelangt Bargeld grundsätzlich immer unter die Bevölkerung. Eine Ausnahme davon war in Deutschland 1948 die direkte Barauszahlung von 40 D-Mark von den Gemeindeverwaltungen an jeden Landesbürger als Startgeld bei der Währungsreform.
Bei Geschäftsbanken entsteht Buchgeld, indem Bargeld von Bankkunden auf Sichtguthabenkonten eingezahlt wird. Danach liegt das Bargeld zunächst bei der Bank, und der Kunde verfügt über ein Kontoguthaben. Das Guthaben stellt eine Forderung auf Bargeld dar, gegen welches der Kunde die Wiederauszahlung von Bargeld zugute hat. Jede Einzahlung von Bargeld hinterlässt bei den Banken zahlungsfähiges Buchgeld in Form von Guthaben, das so lange im Bankensystem erhalten bleibt und als Zahlungsmittel von Konto zu Konto umläuft, bis eine Bank dem Einzahler wieder Bargeld ausbezahlt. Das Entstehen von Buchgeld aus einer Bargeldeinzahlung kann noch nicht als eigentliche Geldschöpfung verstanden werden, weil hier keine Geldvermehrung stattfindet, sondern lediglich eine Geldform in eine andere umgewandelt wird – Bargeld in Sichtguthaben.
Echte Geldschöpfung hingegen ist es, wenn die Menge des Buchgeldes zunimmt, indem das gleiche Bargeld mehrfach wiederholt zur Kreditgewährung verwendet wird, dann das Bankensystem wieder verlässt und erneut auf Konten eingezahlt wird. Dies wird als multiple Geldschöpfung bezeichnet.
Multiple Geldschöpfung [Bearbeiten]
Nachdem grundsätzlich einmal Bargeld in der Bevölkerung in Umlauf gekommen ist – in der Regel auf dem Kreditweg von der Zentralbank über Geschäftsbanken an kreditnehmende Unternehmen und dann als Zahlungen an deren Lieferanten und Lohnempfänger –, kann es bei Geschäftsbanken auf Konten eingezahlt werden. Damit sind die Banken in der Lage, Kredite zu erteilen. Soweit die Kredite in Form von Bargeld ausbezahlt werden, kann Bargeld außerhalb des Bankensystems für Zahlungen verwendet werden und früher oder später wieder als Einzahlung zu den Banken zurückkehren. Wird Bargeld auf das Kreditkonto eines Kreditnehmers eingezahlt, so bedeutet diese eine Minderung oder Tilgung seines Kredits. Kehrt Bargeld jedoch auf andere Bankkonten als diejenigen von Kreditnehmern ins Bankensystem zurück, so verfügen die Banken erneut über Geld, um weitere Kredite vergeben zu können. Auf diese Weise bildet sich bei den Banken eine Kette von empfangenen Einlagen und vergebenen Krediten. Jedes Mal entstehen Sichtguthaben, welche zusätzlich zum Bargeld Zahlungsmittel sind.
Dazu das Modellbeispiel einer Kreditkette:
Die Kreditkette könnte unbegrenzt fortgesetzt werden, doch werden die neu zu vergebenden Kredite immer geringer. Wie stark sich die Geldmenge letztlich theoretisch erhöhen kann, gibt der Geldschöpfungsmultiplikator an, der von der Höhe des Mindestreservesatzes abhängt. Er beträgt 1/Mindestreservesatz. (Im Beispiel mit einem Zehntel als Mindestreserve beträgt er 10.) Eine natürliche Begrenzung der Geldschöpfung ergibt sich dadurch, dass die Banken in der Lage sein müssen, ihren Kunden auf Verlangen Bargeld auszuzahlen. Dazu müssen sie eine Sicherheitsreserve in Bargeld halten, die erwähnte Liquiditätsreserve, und können die Einlagen nicht in voller Höhe für Kredite bereitstellen. Die Liquiditätsreserve muss nicht den vollen Bestand an Sichtguthaben umfassen, weil das einmal eingezahlte Bargeld von den Bankkunden praktisch nie mehr in vollem Umfang zurückgezogen wird – bargeldloses Zahlen ist vorteilhafter.
Die Krediterteilung von jeweils neun Zehnteln der eingezahlten Bargeldmenge bei einer Sicherheitsreserve von zehn Prozent wie im Beispiel entspricht der üblichen Größenordnung. Dieses Verhältnis kann je nach dem Bedarf der Banken an Sicherheitsreserve schwanken. Steigt dieser Bedarf, so nimmt ihre Krediterteilungsfähigkeit ab, und die Buchgeldmenge muss sinken. Die Krediterteilung von neun Zehnteln führt in der Praxis zu einer Buchgeldmenge, die das Zwei- bis Zweieinhalbfache derjenigen Bargeldmenge ausmacht, die sich in der Bevölkerung in Umlauf befindet.
Nach einer Krediterteilung, die auf eingezahltem Bargeld beruht, können zwei verschiedene Zahlungen gleichzeitig und nebeneinander ausgeführt werden, wo zuvor nur eine einzige möglich war, nämlich einerseits durch Weitergabe von Bargeld außerhalb des Bankensystems, andererseits durch Überweisen von Buchgeld innerhalb des Bankensystems. Diese Möglichkeit besteht, weil nun Bargeld und Buchgeld gleichzeitig im Spiele sind, anstatt nur Bargeld allein. Das über den Kredit wieder ausgegebene Bargeld kann ein weiteres Mal und von einem neuen Besitzer auf ein Sichtguthabenkonto eingezahlt werden, entweder auf sein eigenes oder auf dasjenige eines anderen. Dieses mehrfache Verwenden des gleichen Bargeldes in abnehmendem Umfang ist Grundlage der multiplen Geldschöpfung der Geschäftsbanken. Charakteristisch dabei ist das wiederholte Wechseln der Art des Zahlungsmittels zwischen Bargeld und Buchgeld.
Die multiple Geldschöpfung ist Voraussetzung und Erklärung der Tatsache, dass die Buchgeldmenge wesentlich größer sein kann und ist als die Bargeldmenge. Auf die gleiche Weise konnte vor der Zeit des bargeldlosen Zahlungsverkehrs aus einer begrenzten Menge Münzgeld eine wesentlich größere Menge Banknotengeld entstehen.
Geschäftsbanken können von sich aus und absichtlich keine (aktive) Buchgeldschöpfung betreiben, wenn sie keine neuen Bareinlagen erhalten, weil sonst ihre Bilanzen aus dem Gleichgewicht geraten würden. Die multiple Buchgeldschöpfung ist ein allgemeiner banktechnischer Vorgang, der bei den Banken unbeabsichtigt (passiv) abläuft und ihnen oft nicht bewusst ist, weil jeder der daran beteiligten Vorgänge ein einzelnes unabhängiges Bankgeschäft darstellt. Obwohl dadurch die Geldmenge mit der Gefahr der Inflation zunimmt, tragen die Banken selbst keine Verantwortung dafür. Stattdessen sucht die Zentralbank diesen Prozess durch das Festlegen ihrer Zentralbankzinssätze und – sofern praktiziert – des Mindestreservesatzes zu steuern, die den Geschäftsbanken das Erteilen von Krediten verteuern oder verbilligen und sie dadurch zum Eindämmen oder Ausweiten ihrer Kredite und damit der Buchgeldmenge motivieren. Um die Geldschöpfung der Geschäftsbanken völlig auszuschalten, wurde schon eine 100-prozentige Mindestreserve gefordert, so von Milton Friedman.

Geldangebot

Das Geldangebot ist zunächst ein Monopolangebot der Zentralbank (B) und wird durch die sog. multiple Geldschöpfung durch die Geschäftsbanken ergänzt, die kurz gesagt daraus resultiert, daß bei Banken geliehenes Geld wieder bei Banken eingelegt wird und somit als Einlage zur erneuter Kreditvergabe herangezogen werden kann. Es entsteht die Geldmenge M. Begrenzt wird diese Geldvermehrung letztlich nur durch die notwendige Bargeldhaltung (C, mit Bargeldabflusskoeffizient b = C/M sowie der später zu beschreibenden Pflicht zur Haltung von Mindestreserven (R mit Liquiditätsquote r = R/D, derzeit 2%) als Anteil an den Einlagen (D).

Geldnachfrage

Ebenfalls ausgehend von der Gelddefinition wird Geld auf dem Geldmarkt gehandelt. Dabei wird die Geldnachfrage durch alle Wirtschaftssubjekte bestimmt. Man unterscheidet dabei nach verschiedenen Motiven der Geldnachfrage, die zu bestimmten Umfängen der Geldhaltung führen (Transaktionsmotiv [Geld für Kauf und Verkauf], Sicherheitsmotiv [Geld für unbestimmte Ereignisse], Spekulationsmotiv). Hinzu kommt ein sog. Realkasseneffekt aus dem entsparten Vermögen bzw. dessen Umkehrung.

Inflationsursache

Neben der Tatsache, daß die Geldschöpfung z.B. für einen Investitionskredit in der Regel der Wertschöpfung vorausgeht, finden sich die Ursachen der Inflation (Preissteigerungen) auf den Märkten. Hier können die Preise sowohl von den Anbietern in die Höhe getrieben werden. Auf der Anbieterseite unterscheidet man in Gewinndruck- (z.B. durch Monopoltendenzen) und Kostendruck- (z.B. infolge der Ölkrise) Inflation. Konsumieren die Verbraucher z.B. im Vorgriff einer günstigen wirtschaftlichen Entwicklung (z.B. im Aufschwung) überschwenglich, spricht man von einer direkten Nachfrageinflation. Wird diese Nachfrage jedoch nur durch zusätzliches, vom Staat "gedrucktes" Geld verursacht, handelt es sich um eine indirekte Nachfrage- oder Geldmengeninflation.
Aber auch beim Gegenteil der Inflation, der Deflation, handelt es sich nicht um Geldwertstabilität.. Eine solche ständige Zunahme der Kaufkraft hätte durch die Erwartung sinkender Preise Kaufzurückhaltung und damit negative Wachstumsbeeinflussung zur Folge. Angezeigt wird Deflation durch negative Inflationsraten. Sinken die Inflationsraten aber noch im positiven Bereich, findet eine Bewegung hin zur Geldwertstabilität statt. Um diesen Prozeß von der Deflation abzugrenzen wird er als Disinflation bezeichnet.
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Userbild von sabine2902
sabine2902
am 23.07.06
Hervorragend! Herzlichen Dank!
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Userbild von twtw
twtw
am 23.07.06
Großes Danke!

Die Antworten zu einigen Fragen sind relativ lang.
Meinst du, das ist in der Zeit möglich, bzw. Prof. Vollmer erwartet, dass so viel möglich ist?

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Userbild von Anonym
anonym
am 23.07.06
:danke:
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Userbild von wir04igi
wir04igi
am 23.07.06
ich denke, in der knappen Zeit ist eine super ausführliche Beschreibung nicht möglich, aber man sollte zumindest zeigen, dass man die Thematik beherrscht und mit seiner Frage was anzufangen weiß. Groß rumschwafeln ist absolut fehl am Platz...
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Userbild von olafur
olafur
am 23.07.06
Bist du Dir mit dem kritischen Zinssatz ganz sicher? Ich dachte diese Bezeichnung bezieht sich auf die einzelwirtschaftliche Nachfrage als Bezeichnung für den Zins bei dem das Individuum indifferent zwischen Geldhaltung und Wertpapierhaltung ist?
Bei der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage ist der Zins(bei Liquiditätsfalle) zwar auch irgendwie kritisch aber nicht so bezeichnet, oder? :-o

Gut hat sich erledigt, ist ja das selbe! :wall:

Aber mal ne andere frage, wenn ich ind der Härtelstraße schreibe, steig ich da leuschner platz oder besser roßplatz aus?
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Userbild von Lynni
lynni
am 23.07.06
@wir04igi
hab bei dir nen fehler entdeckt, und zwar bei der theorie der ausleihbaren fonds: diese zeile ist falsch "-Zins sinkt bei Zunahme von Sparneigung, bei Zunahme des Geldangebots und bei Zunahme der Geldnachfrage" - darunter stehts aber richtig, also hast du wahrscheinlich nur vergessen, es wieder herauszukopieren ... also nur damit sich das niemand falsch einprägt...

@olafur: schreib auch in der härtelstraße, ich steig leuschner-platz aus, weil man da von unserer uni ja direkt mit der 8 hinkommt (vll hast du ja vorher statistik in der jahnallee ;-))

in diesem sinne...
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Userbild von neko-chan
neko-chan
am 30.01.07
kann mir nochmal jemand die formel: Entstehung der Geldbasis = Verwendung der Geldbasis hier niederschreiben? Ich kann bei mir nicht mehr alle Indizes lesen..
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Userbild von allanin
allanin
am 07.02.07
ach und nochmal zum kritischen zins...wie bestimmt man den eurer meinung nach, wenn so danach gefragt ist??? rechnerisch ne lösung oder verbal und in skizze malen???

allanin
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